Aus gegebenem Anlass und mit neuen Geschichten über eine sensationelle Skisaison 2019/20 melden sich die Skiseiten zurück ohne Zugangsbeschränkungen. Wir haben einige Seiten überarbeitet und insbesondere nicht autorisierte, personenbezogene Bilder entfernt. Es gibt viel zu erzählen!
Winter 2019/20: Skifahren im Zeichen der Coronaviruskrise.Ich steige am 15. März um 16:12 Uhr in Saalbach zur letzten Bergfahrt in die obere Sektion der Gondel am Schattberg. Damit dürfte ich einer der letzten Skifahrer in diesem Winter gewesen sein. Hinter mir schließen die Sperren. Noch in der Nacht fahren wir nach Hause.
Genau genommen hatten wir «nicht den Hauch einer Chance», den Ort ohne eine Coronavirusinfektion zu verlassen - auch ohne am klassischen Après-Ski teilgenommen zu haben. Aber wir sind klug genug, den Empfehlungen zu folgen und uns in freiwillige Quarantäne zu begeben, die nach aufziehenden Symptomen und einem positiven Test in eine Verpflichtung übergeht. Wegen der umgehend verhängten Kontaktsperre und der Schließung der meisten Geschäfte fällt uns diese «Absonderung», einer der üblen Ausdrücke der «einfachen Sprache», aber nicht besonders auf.
Am 4. April enden meine Auflagen. Vom Gesundheitsamt Bonn meldet sich niemand mehr bei mir. Also gehe ich davon aus, dass es abschließend bei der Verfügung bleibt. Ich fühle mich wohl, setze mich aufs Fahrrad und beginne bei bestem Wetter die Radsaison. Nach drei Tagen auf zum Teil steilen Wegen erkläre ich Covid-19 als überstanden. Meine Frau muss noch eine Woche länger in Quarantäne bleiben. Sie gilt implizit als positiv und wird, da nicht getestet, wohl trotzdem in keiner Statistik auftauchen. Aber wir haben die Krankheit unbeschadet überlebt. Das allein zählt!
Wer hätte gedacht, dass wir nach 21 Jahren in Folge Zermatt in diesem Winter nicht mehr besuchen können würden. Wir werden vom vorzeitigen Saisonende in Österreich überrascht. Im Laufe der folgenden Tage wird auch Frankreich die Skigebiete schließen. Hier ist es aber einem religiösen Treffen in Mulhouse zuzuschreiben, dass die Region Grand-Est, also Elsass/Lothringen, so schwer verseucht wird, dass Patienten in Deutschland behandelt werden müssen. Etwa zeitgleich mit Österreich schließt die Schweiz. Italienische Skigebiete sind da schon dicht, insbesondere das jenseits des Theodulpasses liegende Breuil-Cervinia.
Am Tag unserer Anreise nach Saalbach wird ein erster Covid-19 Fall bekannt. Als wir abreisen, gibt es in Zell am See ein medizinisches Zentrum, in dem Gäste aus dem Ausland aufgenommen und betreut werden. Die genaue Zahl der Infektionen ist nicht bekannt. Sankt Anton wird zusammen mit dem Paznauntal unter Quarantäne gestellt, obgleich im Internet nicht eine einzige Zahl zu Infizierten zu finden ist. Und hier hat auch die Bundesregierung versagt: Warum wurden die Après-Ski Tempel nicht gleich zu Beginn der Krise geschlossen, Herr Kurz? Zur Strafe wird wohl auch die Saison 2020/21 komplett ausfallen!
Dass wir am Ende dieser Skisaison doch noch auf 29 Tage kommen, verdanken wir nicht zuletzt der Skisafari 2020, einer Entdeckungsreise nach Frankreich mit einem Abstecher nach Italien. Wir hatten schon lange keine neuen Skigebiete mehr gesehen, nicht zuletzt weil die, die es nach unserer Einschätzung Wert sein würden, jenseits des Col du Lautaret liegen (Bildmaterial OSM BKG. Der Höhenfehler am Matterhorn ist bereits korrigiert).
Also packen wir den Wagen für eine Fahrt von 3 Wochen, die unter dem Namen «Skisafari 2020» in unsere Analen eingehen wird, fügt sie doch mit einem Schlag unserer Sammlung vier neue Gebiete hinzu. Und wieder einmal sorgt Kuros für gutes Skiwetter, 22 Tage lang. Ein kleiner Unfall an einem uralten Lift führt letztlich dazu, dass wir nur 20 davon nutzen werden, allerdings in Folge. Die Schneeverhältnisse sind auf der Piste überall gleich gut, besser gesagt «sensationell», sodass wir sehr lange zurückdenken müssen, um uns an vergleichbare zu erinnern: Es ist an allen Tagen so kalt, dass wir den Ausdruck «Sulzschnee» fast aus unserem Wortschatz verlieren. Das beschert uns eis- und steinfreie Pisten. Und zwei kurze Neuschneeeinlagen sorgen dafür, dass die zuvor gesperrte Piste le Tunnel von l'Alpe d'Huez geöffnet wird und ich erleben kann, wie unser voll beladener Automatikwagen mit Heckantrieb den verschneiten Col du Vars geradezu hinaufprescht.
Die Reise beginnt am Sonntag, den 5. Januar, mit der Anfahrt auf la Clusaz, einem kleinen Skigebiet, das wir an zwei Tagen praktisch komplett abfahren. Beeindruckend gelöst ist die Rückfahrt in den schon fast mondänen Ort: Von allen Positionen aus erreicht man eine der endlos langen Talabfahrten. Wir haben mit der 4-Sterne Unterkunft Odalys einen guten Griff getan. Es ist eine von zwei Unterkünften der Gruppe, die ein Hotel integrieren, sauber, modern, freundlich und gefällig gebaut. (»»La Clusaz)
Am Abend des 7. Januar treffen wir, über den Col des Arravis kommend, in les Deux Alpes ein. Die Unterkunft ist ziemlicher Schrott, wenn auch geräumig und sehr gut gelegen am Ortseingang. Nachdem ich die verklemmten Schnapper zweier Türen repariert habe, schließen Klo- und Küchentür wieder. Letztlich regele ich auch alle anderen Probleme mit der Rezeption. So erleben wir bei besten Schnee- und Lichtverhältnissen die nach unseren Maßstäben 120 Pistenkilometer als großartigen Urlaub. Einige der Pisten sind extrem steil, wegen der guten Bedingungen greifen die Kanten aber zuverlässig. 2013 war noch ein Tag la Grave im Skipass enthalten. Das hat man leider mittlerweile aufgegeben. (»»Les Deux Alpes)
Von les Deux Alpes aus besuchen wir an zwei Tagen l'Alpe d'Huez. Es ist für mich das spannendste Gebiet dieser Reise. Denn neben der großartigen Sarenne-Abfahrt bietet es mit der Piste le Tunnel eine wirklich beeindruckende, wenn auch nicht übermäßig schwierige Buckelpiste. Dazu kommen zahllose Pistenkilometer, einige schwierig, andere landschaftlich sehr reizvoll. Auch die Behauptung, dass man die größten Höhenunterschiede der Welt habe, ist nicht ganz falsch, gilt aber nur für die, die die Tunnel fahren können. Zudem wird Zermatt nur um 10 Höhenmeter überboten und Les Deux Alpes kommt ebenfalls auf 2200 Höhenmeter, die man aber auch als Anfänger auf der längsten Abfahrt der Alpen problemlos meistern kann. (»»L'Alpe d'Huez)
Die ersten beiden Unterkünfte hatten wir vor Reisebeginn gebucht, von nun an buchen wir «von Ziel zu Ziel». Mit dem der Überquerung des Col du Lautaret betreten wir das Gebiet der Seealpen.
Ergriffen stehe ich an der Kasse in le Monêtier les Bains. Dass ich es einmal über den Col du Lautaret schaffen würde, nach Serre Chevalier, hätte ich nicht erwartet. Und so sind wir denn auch allein auf der anderen Seite des Passes. Wir hören hier kein Deutsch mehr! Wir erleben 4 wunderschöne Tage in einem total unterschätzen, unerwartet anspruchsvollen Skigebiet mit vielen langen Pisten, schönem Logo, brauchbarer App und modernen Beförderungsanlagen an allen neuralgischen Punkten. (»»Serre Chevalier)
«Vars/Risoul war die große Überraschung für mich», spricht meine Frau. Tatsächlich hatte ich es zunächst nur als den südlichsten Punkt der Reise ausgewählt, gut 100 km Luftlinie von Nizza entfernt. Nenne ich diese Zahl, erstarren die Zuhörer vor Ehrfurcht. Aber wer kennt das Gebiet? So weit im Süden kann es doch gar keinen guten Schnee geben, werden Sie denken. Aber das stimmt nicht. Wir treffen auf den besten Schnee dieser Reise, ergänzt um frische 20 cm in der Nacht vor unserer Anreise. Dazu kommt am Col de Crévoux, 2503 m, ein atemberaubender Blick auf den Lac de Serre Ponçon. (»»Vars Risoul)
Zwar erreichen wir ohne nachzutanken von Vars aus am Ende Bonn, 1100 km Fahrstrecke, aber diesen Weg wollen wir dann doch nicht an einem Tag fahren. So buchen wir noch 7 Tage in Cesana Torinese, dem Mittelpunkt der Skischaukel Montgenèvre/Sestriere. Hätte ich das auch gemacht, wenn mir klar gewesen wäre, dass es dort keine Talabfahrten gibt? Wie dem auch sei. Wir haben im Hotel Chalet Casa Cesana ein geräumiges Zimmer, ein einfaches aber stets leckeres, durch und durch italienisches Essen, sowie ein unglaubliches Preis-/Leistungsverhältnis, das allerbeste dieser Reise. Dazu betreut uns Giulia, die sich sichtlich freut, wieder einmal deutsch sprechen zu können, aufs Herzallerliebste. Dass in Italien viele Lifte nur am Wochenende geöffnet werden, ist das einzige Manko. Aber es trifft nicht nur uns sondern auch die Hüttenwirte. Das Gebiet selbst haut uns nicht um, allerdings konnten wir 162 km Piste vermessen, womit es zu den größten Skigebieten der Alpen zählt. Einige schwarze Pisten bleiben in Erinnerung. (»»Montgenèvre/Sestriere)
Unsere Reise endet am 27. Januar mit der Rückfahrt durch den 13 km langen Tunnel du Fréjus, den wir uns 41 Euro kosten lassen. Bis in die Schweiz, wo wir noch auf der Vignette vom Vorjahr fahren können, kommen weitere 26 Euro hinzu. Mit 950 km ist es die längste Tagesetappe aller unserer Skireisen. Dass hinter uns die Coranaviruswelle gegen das Bergmassiv prallt, durch dessen Tunnel wir nur ganz knapp entkommen, ist uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Winter 2018/19: Klimawandel hautnah!?
Zermatt war schon immer eine Destination, die Meinungen spaltet. Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre, kann man feststellen, dass die Quartiere im Ort immer mehr auf eine Klientel zielen, die international ist und über unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten verfügt. Das macht es (auch am Saisonende) zunehmend schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Damit sich diese oft unbeholfenen Gestalten besser orientieren können, hat man einen vermeintlich «besseren» Liftplan gestaltet, der aber viel zu klein ist und zudem einen übertrieben fetten, prominenten Hintergrund besitzt, sodass man unangemessen große Symbole braucht, um eine hinreichende Freistellung zu erhalten. De facto findet man sich eher schlechter zurecht. Auf zu engem Raum werden zuviele Informationen dargestellt, dazu völlig überflüssige Pfosten am Anfang und Ende der Lifte. Den Satz unseres Kartografieprofessors, «Lasst Luft in die Karte!», kann man nicht offensichtlicher konterkarieren. Ich halte ihn, obgleich von Kettler hergestellt, für den schlechtesten Liftplan aller Gebiete, die ich befahren habe. Etwas mehr Papier und den Duktus der Cervinia-Version desselben Plans verwendend (ohne die dort störende und heute ebenfalls überflüssige Darstellung der Beschneiungsanlagen), hätte man Pisten und Lifte mit Namen beschriften können. Der früher ebenfalls unleserliche Liftplan von les Arcs/la Plagne wurde mittlerweile überarbeitet.
Jedes Skigebiet hat heute seine eigene App. Zermatt verwendet auch dort die Pfosten am Anfang und Ende der Lifte, was die Lifte irgendwie komisch aussehen lässt, da sich die Pfosten in der 3D-Darstellung schon bei kleinsten Änderungen verschieben. Ob es klug ist, von einer Position aus, an der man sich nicht befindet, unter den Liften durchschauen zu können, bleibt fraglich. Die Pisten werden nach Breite dargestellt, was im wesentlichen gelungen ist, aber, z. B. am Bec Carré, dazu führt, dass die Pisten ineinander verschwimmen. (Was der Wirklichkeit andererseits sehr nahe kommt.) Bei prallem Sonnenlicht hängt die Brauchbarkeit der App von der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Geräts ab. Sehr lange, so die Erfahrung, wird der Akku eine intensive Nutzung nicht durchhalten. Die Standortsuche per GPS und Nachrichten über die Sperrung von Pisten sind hingegen hilfreich.
Für uns ist Zermatt seit 21 Wintern das Frühlingsskigebiet schlechthin: «Wo fährt man um diese Zeit noch Ski?» werden wir immer wieder gefragt. Aber wie in jedem Jahr können wir alle Skitage nutzen, fahren in der neuen 3S-Bahn zum Klein Matterhorn und hinunter nach Valtournenche. Die ersten Tage sind großartig, dann wird es zu warm. Am vorletzten Tag bricht eine Schnalle am Schuh, sodass ich neue mieten muss, und abends werden meine Ski verwechselt, was mir zwei Stunden mit fremden Leihski beschert, Völkl Racetiger SL Pro. Ich flirte so intensiv mit ihnen, dass ich an diesem Tag noch um 17:20 Uhr eine Bergfahrt an Sunnegga mache. Ob sie auch für Tempo 100 taugen, kann ich unter den gegebenen Umständen nicht klären. Ich bekomme meine Ski am Ende wieder und gönne dem Troll, der sie verwechselt hatte, dass er meine Abfahrtski durch den schweren Sulzschnee fahren musste. Die Racetiger drehen unter meinem Hintern wie ein Bienenvolk!
Bezahlen möchte man den Skipass von Zermatt nicht, aber die Investitionen lohnen sich. Mit der 3S zum Klein Matterhorn hat man sich und den Gästen einen Gefallen getan. Hatte ich die Auffahrt früher wegen der langen Wartezeiten entweder als allererster angetreten, bei miserabler Sicht oder auch gar nicht, so fahre ich sie heute erstmals wie jede andere Gondel auch. Es ist eine Umlaufgondel im Rang einer Luftseilbahn, allerdings ohne die dort verwendeten Sicherungen: Reißt das 7 km lange Zugseil, sind alle Gondeln unterhalb der Bruchstelle verloren. Immerhin schwanken die Kabinen auch bei starkem Wind nur sehr wenig.
Zermatt nutzt den Service von Skiline. La Plagne, Flaine, Sankt Anton und andere große Gebiete tun das nicht. Ich fahre auch gleich wieder Pisten, die falsch erfasst werden, was mir eine längere Diskussion mit den Bergbahnen beschert. Der Ausgang ist aktuell noch offen. Der Schriftverkehr wird am Ende Seiten füllen - immerhin nimmt man meine fundierten, gut belegten Einwände ernst. Mal ehrlich: Wer braucht einen Leistungsmesser, der auf Teilstrecken eklatant versagt? Zudem gelingt es den Betreibern immer noch nicht, Liftnamen, wie den des Bec Carré, korrekt mit Akzent zu schreiben.
Davon abgesehen ist es wieder mal ein großartiger Skiurlaub. Wegen der vielen Einheimischen aus dem Tal spreche ich oft französisch. Die große Enttäuschung ist der letzte Tag: Ich fahre sehr schnelle Abfahrten auf zwei verschiedenen Trassen am Furggsattel, kann aber keine Steigerung gegenüber den anderen Tagen erkennen und schaue daher nicht auf den GPS-Empfänger. Am Abend lese ich den Track aus und stelle fest, dass ich zweimal Tempo 97 gefahren bin. Vielleicht nimmt man die hohe Geschwindigkeit nach 10 Tagen nicht mehr wahr. Damit daraus am Ende Tempo 100 wird, bedarf es einer gewissen Rechenkunst. Das stellt mich nicht wirklich zufrieden, aber immerhin verlaufen die 30 Skitage dieser Saison unfallfrei. Die Kathedrale von Paris hat da weniger Glück. Deren Dachstuhl brennt während unseres Urlaubs komplett aus.
Wieder einmal ist Sankt Anton der Reinfall der Saison. Hatten wir wenige Jahre zuvor vor Weihnachten noch jeden Tag nach Ischgl fahren müssen, um überhaupt Schnee zu haben, so haben wir in diesem Jahr zuviel davon. Kommt dieser Schnee aus hohen Wolken (ja) und gibt es keinen Sturm (nein), ist das gut zu ertragen. So bläst der Wind das Skigebiet auf einzelne Teilskigebiete zusammen, die untereinander nicht verbunden sind. Die Übergänge bleiben meist geschlossen oder drohen mit möglicher Schließung, sodass mein Sohn und ich zwar bis nach Lech kommen, sogar bis Schröcken, aber dann ist auch schnell wieder Schluss. Außer einer sehr schönen Skiroute in Zürs und der Piste entlang der Madlochbahn kommt keine Ergänzung des von uns erhobenen Liftplans zustande. Schade.
Wenn man einen der wichtigsten Übergänge, den Arlenmähder 6er, an dem unser Sohn eine Stunde anstehen musste, für mehrere Tage nicht in Betrieb nimmt, muss man halt eine Skibusverbindung von St. Christoph zur Alpe Rauz organisieren. Dazu sind die Betreiber aber offensichtlich nicht bereit. Unser Sohn: «Mein Urlaub ist zu wertvoll, um mir das bieten zu lassen!» Auch ich rücke immer mehr von Sankt Anton ab.
Was uns tröstet? Wir haben ein großes Appartement bei Mario Matts Eltern in Flirsch, wo wir 2003 schon einmal zu Gast waren. Sie sind trotz der übergroßen Erfolge aller drei Söhne unkompliziert und herzlich geblieben. Unser Sohn amüsiert sich zudem im Tiefschnee, wozu er sich entsprechend breite Ski mietet. Und meine Frau, die nur zwei Tage fährt, sagt den klugen Satz: «Ich fahre noch nach Zermatt. Da will ich mir in diesem Schnee nicht die Knochen brechen.»
Am letzten Tag muss der Skibus auf die Autobahn ausweichen, weil die Bundesstraße wegen Lawinengefahr gesperrt ist. Trotzdem und trotz schlechter Sicht sind diejenigen Pisten, die befahrbar sind, voll mit Skifahrern. In Ischgl wäre das Gebiet unter vergleichbaren Umständen komplett leer! Bis 11 Uhr fahren wir heldenhaft, dann wird es so warm, dass der Schnee zu Wasser wird. Nach einer Pause in der Rodelalm nehmen wir einen letzten Anlauf. Völlig durchnässt geben wir gegen 13 Uhr auf. Der Schnee wird bretthart und gefährlich. Es reicht!
Ich hatte Skiline die Frage gestellt, warum Sankt Anton deren Service nicht bereitstellt: «Sie tun das halt nicht!» Ich glaube eher, dass sie das nicht können. Vielleicht, weil das Skigebiet das nicht hergibt. Lifte ohne Zugangssperren, wie Riffel I und II am Rendl oder auf Albona oder ganz einfach Streckenführungen und neutralgische Punkte, die wegen langer Wartezeiten an Liften keine großen Zahlen erwarten lassen, dürften die Gründe dafür sein.
Nendaz zum Zweiten. Ein Jahr nach unserem letzten Skiurlaub dort buchen wir wieder im selben Haus und bei derselben Agentur. Das Haus verfügt über Außenparkplätze, was wegen der prekären Situation an Stellplätzen im Ort für einen VW-Bus wichtig werden kann. Was nützt ein Garagenplatz, der eine 1,90er Einfahrthöhe hat? Am Ende nehmen wir dann doch die Limousine, was mir eine Denksportaufgabe in Punkto Einparken in einer ultraengen Tiefgarage beschert.
Dass man hier in der Schweiz ist und nicht in Frankreich, erschließt sich nicht einmal auf den zweiten Blick. Hier spricht praktisch niemand deutsch. Wir haben eine sehr schöne und geräumige Unterkunft und nehmen die 15 Minuten Laufweg zur Bahn in Kauf. Der Blick aus den Fenstern über das Rhônetal ist wieder einmal großartig!
Das Wetter ist besser als die Vorhersage. Wir haben sechs schöne Skitage. An einem Morgen, an dem meine Frau später startet, kann ich auf (zuvor) präparierter Piste in 15 cm Neuschnee meine Runden drehen. Der Hubschrauber der Air Zermatt fliegt in der Tourenabfahrt Col des Gentianes-Tortin nicht für uns, die «Bobbahn» ist wieder offen und ich fahre meine Lieblingstourenabfahrt Lac des Vaux-La Tzoumaz.
Les Arcs/la Plagne: Seit Januar 2007 hatte meine Frau das Doppelskigebiet nicht mehr besucht. Weil wir früh sind und die Strecke kürzer ist, fahren wir über Annecy. Vor Albertville treffen wir an einem Kreisverkehr auf die «Gelbwesten», les «gilets jaunes», die uns allerdings nicht an der Weiterfahrt hindern, sondern nur eine Spendenbüchse vor die Windschutzscheibe halten. Ausnahmsweise begrüße ich die Anwesenheit der französischen Polizei.
Ich hatte im Rahmen von Sportfahrten des Skiclub Untertaunus bereits zwei weitere Reisen unternommen und das Gebiet fast vollständig vermessen. So kommen auf dieser Reise nur noch wenige Pistenkilometer und zwei neue Sessellifte hinzu, die aber lediglich die Fahrzeiten verkürzen. Die ersten beiden Tage bringen über 40 cm Neuschnee, die das Gebiet auch dringend braucht. Während die Ostalpen im Schnee ersticken, sah es bis dahin im Westen eher mau aus.
Derweil ich mir bereits am ersten Tag in den an den Knöcheln zu engen Skischuhen die Fußgelenke kaputt fahre,
verzichtet meine Frau dankend auf den an sich großartigen «Schnee aus hohen Wolken». Statt zu lamentieren greife ich
am zweiten Tag, wieder allein unterwegs, zum Snowboard, das ich seit Jahren für solch einen Fall von Skigebiet
zu Skigebiet schleppe. In den weichen Schuhen tut mir nichts mehr weh und mit einem Verlängerungstag am Samstag
schraube ich die Zahl der Tage auf dem Board auf 372 hoch. Immerhin kann meine Frau auf diese Weise noch fünf
sonnige Skitage genießen. Vier davon verbringen wir in Les Arcs. Höhepunkt dieser Reise ist die Abfahrt von der
Aiguille Rouge bis Villaroger, 2.000 Höhenmeter in einem Zug, mit moderater Wartezeit an der
fast immer überlaufenen Luftseilbahn.
Einige der Lifte wurden modernisiert. Insbesondere der Inversense, der besonders langsam war, sowie
die Rückkehr von der Talstation des Comborcière nach Arc 2000. Man hat den Pré Saint Esprit nicht nur
mit Hauben versehen, die sich in feinem Dunkelblau gegen den Schnee abheben, man hat ihn auch so weit in Richtung
Col de la Chal gebaut, dass man den Arcabulle erreicht und damit nur noch zwei Lifte braucht, um vom
äußersten Ende der Station bis zum Vanoise Express abzufahren. Nimmt man die Waldabfahrt und eine kurze
Laufstrecke zum Pré Saint Esprit in Kauf, ist Villaroger bis auf vier Lifte an den Übergang nach la Plagne herangerückt.
An der Bergstation des Comborcière hat man einen offenen Rastplatz angelegt, von dem aus man einen unvergesslichen Blick auf den Mont Blanc genießt. Für die jüngere Generation ist eine Ladestation für mehrere Smartphones und Tablets integriert, abschließbar, sodass man die rote Abfahrt nehmen und das Gerät später wieder abholen kann. Von der Nordflanke der Bergkette, von Arc 1600, ist der Aussichtspunkt nicht zu erreichen. Wer nichts Dringenderes vor hat, sollte unbedingt einen Abstecher über die Piste Mont Blanc machen, die wegen ihrer Breite, des Panoramas und der Streckenführung durch den Wald in Erinnerung bleibt.
Wir buchen über INTER CHALET mit der Residenz Front de Neige, Odalys Vacances, eine gehobene Klasse und ein Appartement für 4-6 Personen, das zu zweit üppig Platz bietet. Das Haus verfügt über ein Schwimmbad und liegt unmittelbar an der Piste. Zudem können wir, was selten ist, eine Nacht verlängern, was die verlorenen ersten beiden Tage vergessen macht. Wir essen in Plagne Soleil und Village zu Abend und haben für unseren Geschmack ein besseres Essen als in Österreich, zahlen am Ende dafür aber auch nicht viel mehr. Die Atmosphäre ist in allen Restaus ausgesprochen freundlich und angenehm. Oft wird man per SMS an seine Reservierung erinnert. Auch in der Nebensaison ist es mutig, ohne Reservierung loszuziehen.
Was uns in den vorausgehenden Jahren bewegte, ist unter Anekdoten
& Histörchen dokumentiert.
Jede Sportart und jedes Hobby kennt «Jahrhundertereignisse»: Die Skisafari 2013, die mit einem Top-Event endet, dem Flug mit Air Zermatt zum Monte Rosa. Auf dieser Reise fahren wir u. a. nach la Grave, dem mit 200 m Piste scheinbar kleinsten Skigebiet der Alpen, und durch das Vallée Blanche von Chamonix, eine großartige, hochalpine Tour durch die Gletscherwelt des Mont Blanc. Dann die Skisafari 2020, die uns zum allerersten Mal in die Seealpen führt, u. a. nach Serre Chevalier und das sehr weit südlich gelegene Vars/Risoul. Oder die 120 Pistenkilometer vom April 2017, die ich mir gutschreiben konnte, sowie die 110 Pistenkilometer, die unser Sohn in Zermatt hingelegt hat, inklusive Skirouten und Buckelpisten. Im Winter 2018 erreicht er Platz 2 der Bestenliste mit 166 km und knapp 27.000 Höhenmetern. Dazu passt die Tempo 100 Fahrt mit dem Snowboard, auch wenn sie nun schon länger zurückliegt.
Aber all das wird in den Schatten gestellt von einer Ski-Nacht im Januar 2010 an der Diavolezza, Sankt Moritz. Ski fahren bei Vollmond, im Rätoromanischen als Glüna Plaina bezeichnet. Über mehrere Stunden. 900 Höhenmeter und fünf Pistenkilometer so oft man es unter den skurrilen Lichtverhältnissen aushält.
Wir betrachten die zahlreichen Bilder und ausführlichen Berichte auf dieser Seite als einen Beitrag zum «Skiclub Bingen 1930 e.V. im Internet». Dort habe ich Ski fahren
gelernt, meiner Frau zuliebe, bin mit dem Club bereits im ersten Jahr nach Frankreich gefahren und habe viele
Jahre später die französischen Skigebiete wiederentdeckt. Sie erleben bei
uns eine Renaissance! Wer vom Skifahren redet und die Trois Vallées nicht kennt, spricht,
selbst wenn er ehrlich ist, nur die halbe Wahrheit.
9.-15. März 2013: Diese
Reise wird auf immer einen Spitzenplatz unter unseren Erlebnisurlauben einnehmen. Ohne eine Unterkunft
gebucht zu haben fahren mein Sohn und ich in der Nacht nach Frankreich. Die Ziele dieser Reise sind La
Grave, les Deux Alpes, l'Alpe d'Huez und das Vallée Blanche von Chamonix. Höhepunkt
ist der Hubschrauberflug mit Air Zermatt zum Monte
Rosa. Die Geschichte verbindet die Einzelgeschichten und gewährt einen Einblick in das Abenteuer einer
Reisebuchung aus dem Auto. Unabdingbar für das Gelingen sind Glück mit dem Wetter und eine Kreditkarte.
Hier die Geschichte, die wir der Tatsache verdanken, dass
wir den Wetterbericht grundsätzlich ignorieren. Ein Jahr später werde ich der Story eine weitere Kuriosität
hinzufügen können.
5.-27. Januar 2020: Es ist die
längste aller unserer Skireisen. 20 Tage lang fahren wir ohne Unterbrechung Ski. Wir starten in Bonn und steuern
la Clusaz, les 2 Alpes,
l'Alpe d'Huez, Serre Chevalier,
Vars/Risoul und
Montgenèvre/Sestriere an. Wir überwinden dabei
die Pässe Arravis, Lautaret, Montgenèvre und fahren den größten Teil des Col de Vars im
Schnee hinauf. Jenseits des Lautaret trifft man nicht mehr auf Landsleute.
Sensationelle Schneeverhältnisse und bestes Wetter begleiten uns. In la Clusaz und in Vars genießen wir
traumhafte Panoramen. Der Lac de Serre Ponçon ist zum Greifen nahe. Wir haben ihn im Sommer immer
wieder besucht, sei es mit dem Rad oder auf der Rückfahrt von der Côte d'Azur. Trotz des vorzeitigen Endes durch
eine (leichte) Verletzung gilt die Reise als durch und durch gelungen!
Die
dritte Skiwoche meines Lebens führte mich im April 1994 in das mit weitem Abstand größte zusammenhängende Skigebiet
der Alpen, die Trois Vallées. Schon damals hatte ich den Eindruck, dass es vor allem ein Gebiet mit mittelmäßig
spannenden Pisten ist. Dieser Eindruck hat sich bestätigt, so wie auch der, dass Mottaret das eigentliche Herz
dieser einzigartigen Skischaukel ist. Dass auch gute Fahrer auf ihre Kosten kommen, liegt nicht zuletzt an den
gewaltigen Entfernungen, die man hier an einem Tag zurücklegen kann. Am längsten Tag der Reise zeichnet der GPS-Empfänger fehlerbereinigt 62 Pistenkilometer und
12200 Höhenmeter auf.
Après 14 ans, je suis
retourné dans le plus grand domaine skiable des Alpes, les Trois Vallées dans le cœur des Alpes de Savoie. Mon
fils a traduit l'histoire en français.
Nach der ausführlichen Beschreibung, den vielen neuen Bildern,
der umfangreichen Dokumentation per GPS sowie der Übersetzung ins Französische wollte ich die Drei Täler
ruhen lassen. Aber da ich im Januar nicht alle Pisten vermessen konnte, fahren wir über Weihnachten 2008
als Familie ins Herz der 3 Vallées, nach Méribel-Mottaret: «Wie kannst Du nur schreiben, dass das ein
einfaches Skigebiet sei!?», beklagt sich meine Frau. Aber nach einem Jahr auf zum Teil schweren Pisten fällt
auch ihre Einschätzung aufgrund dieser Reise nun etwas anders aus.
Im Januar 2013 bin ich wieder mit dem Skiclub Bingen dort: 84 km (14000 Höhenmeter) am längsten Tag und 72,5 km im Durchschnitt sind die Kennzahlen dieser 6 Tage. 2014 stehe ich dann an der Stelle, an der Michael Schumacher eine Woche zuvor verunglückt war. Ein unscheinbarer Pistenabschnitt auf meinem Weg zum Grand Couloir mit seinen max. 80% Gefälle.
Manchem Ski- und Snowboardfahrer gelten die 4 Vallées als das schwerste
Skigebiet der Alpen. Wer einmal durch den steilen Pfeiler rechts der Gondel vom Mont Fort abgefahren ist, der hat
eine Vorstellung davon, was damit gemeint ist. Es ist zugleich das einzige große Skigebiet, in dem wesentliche
Verbindungsstrecken ausschließlich Skirouten sind, einige beeindruckend schwierig. Diese Abschnitte sind
naturbelassen und nicht beschneibar. Daher leben das Gebiet und seine Geschichten von frischem Schnee.
1997: Ein Skigebiet
von außergewöhnlichem Reiz zu einer Zeit mit außergewöhnlich wenig Schnee: L'Alpe
d'Huez. Vielen besser bekannt als häufige Bergankunft der Tour de France, hat dieser Ort doch noch etwas mehr
Flair als die gewöhnliche französische Skistation, auch wenn er sich äußerlich kaum unterscheidet. Mit den
Abfahrten Le Tunnel und Glacier de Sarenne kann der Ort sowohl in Punkto Schwierigkeit als auch Länge
mit den schwersten und längsten Abfahrten der Alpen mithalten.
2013: Die Tunnel ist geschlossen,
die Sarenne geöffnet. Wir haben nur einen Tag Zeit, vermessen die Sarenne und fahren die wichtigsten
schwarzen Pisten bis hinunter nach Vaujany. 2020 füge ich die Vermessung der Tunnel hinzu. Der
Ausgangspunkt, Pic Blanc, ist zwar ein Berg von eher geringem optischen Reiz, doch unbestrittenes Highlight
für geübte Fahrer.
Winterurlaub in Sankt Anton
am Arlberg. Es ist ein teueres Vergnügen in einem der traditionsreichsten Skigebiete der Alpen dem Wintersport
zu frönen. Auch ein eher mäßiges Verhältnis von Preis und Leistung hinsichtlich Verpflegung auf der Hütte und
Unterkunft im Ort kann den Run auf eines der bekanntesten und für geübte Skifahrer aufregensten Gebiete der Alpen kaum schmälern. Es ist zudem deutlich unterhaltsamer, wenn
Sie in «Stanton» englisch sprechen.
Weitere Einstiege in die Geschichte erlauben eine Bildergalerie und die mittels GPS bestimmten Google-Earth Daten des heute praktisch komplett vermessenen Gesamtskigebiets. Zudem gibt es einen Kurzbericht über das kleine Skigebiet Pettneu, das zurzeit aber nicht in Betrieb ist. Wie angekündigt wurde die Liftverbindung mit Lech in der Saison 2016/17 realisiert.
Ende Januar 2007: Wir sind
zurück aus dem vielleicht schönsten Skiurlaub der letzten Jahre und wissen nicht so recht, wovon wir mehr fasziniert
sind, der gigantomanischen Größe der durch den Vanoise Express so eindrucksvoll verbundenen Skigebiete
Les Arcs und la Plagne oder der
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unserer französischen Gastgeber im Herzen von Savoyen.
2019 nehmen wir erneut den sehr teuren Paradiski-Pass, denn derart abwechslungsreich präsentiert sich kaum ein Skiverbund. Wir ermitteln über 300 Pistenkilometer und bestätigen, dass dies das zweitgrößte zusammenhängende Skigebiet der Alpen ist! Und auch gastronomisch kommen wir in Plagne Village voll auf unsere Kosten.
April 2007: Das Matterhorn aus einer nichtssagenden Perspektive. Man könnte das italienische Breuil-Cervinia dem Skigebiet von Zermatt
zuschlagen, aber der Gesamtskipass ist extrem teuer und bietet versierten Fahrern keinen Zugewinn. Zudem
gibt es keine Ermäßigung für Kinder und Jugendliche, wenn man einen Tag nachbucht! Aber als wirklich
unerträglich empfinden wir die italienische Polizei, die uns ermahnt, langsam zu fahren, obgleich die Piste
genial präpariert, butterweich, gut überschaubar und völlig leer ist! Zugegeben, Tempo 100 ist nicht
jedermanns Sache. Aber am Ende bleibt die Frage, ob 148 CHF Zuschlag für vier Personen angemessen ist für etwas,
was man nur zwei frühe Stunden lang nutzen und zudem auf schweizer Seite umsonst haben kann. Polizeischutz brauchen
wir jedenfalls nicht!
Wir hatten Chamonix vielleicht deshalb bisher keines Blickes gewürdigt, weil wir das Skigebiet
wegen seiner Zersplitterung nicht wirklich ernst nehmen konnten. Dafür erschien es uns zu klein, zu weit entfernt
und zu teuer zu sein. Aber bei guten Skifahrern, und da vor allem unter den Experten, erfreuen sich das Vallée Blanche und die schier endlosen Hänge über Argentière völlig
zu Recht großer Beliebtheit. Und der Skiort selbst ist einfach großartig;
kein anderer in den Alpen ist so bodenständig und so mondän zugleich!
Wir hatten Chur mit dem Ziel gewählt, einen Standort für Fahrten nach Flims/Laax, Lenzerheide/Arosa und Klosters/Davos zu haben. Am Ende realisieren wir das auch und fahren
an 10 Skitagen einmal nach Brambrüesch, je zweimal nach Klosters und Laax und fünf Tage nach Lenzerheide. Ich hatte
beim Buchen auf einen eigenen Stellplatz geachtet, was sich wegen der Parkplatzbewirtschaftung bis in die Vorstädte
als unverzichtbar herausstellen soll. Eine Rahmengeschichte.

Obgleich wir nur zwei Tage im Skigebiet von la Clusaz unterwegs sind, fahren wir es praktisch komplett ab.
Nur einige wenige Pisten und Lifte bleiben ungenutzt. Im Gebiet Balme machen wir zum ersten Mal ausgiebig
Mittagsrast auf einer französischen Hütte. Wir erfreuen uns an der ordentlichen Qualität und den angemessenen
Preisen. Für eine Woche würde man den Skipass Arravis buchen, der ein etwa doppelt so großes Areal abdeckt.
Hier also unsere Geschichte über den Gebietsteil la Clusaz/Manigod.
Wie oft sind wir auf dem Weg nach Zermatt schon an diesem Skigebiet vorbei
gefahren, ohne dass wir uns dazu hätten durchringen können, hier einen Tag zu fahren. Aber die Verabredung unserer
Tochter mit einer Schulkameradin bringt uns dann doch für einen viel zu heißen Tag Mitte März 2005 in das große,
französisch sprechende Skigebiet von Crans-Montana,
das vollständig nach Süden orientiert ist - mit allen Vor- und Nachteilen.
Ursprünglich ein Teil der Geschichte über l'Alpe d'Huez,
hatte ich Les Deux Alpes eine eigene Seite gewidmet, die nun aktuell und
komplett modernisiert ist. Letztlich war es nur ein Tagesausflug, im Preis
des Skipasses inbegriffen, der zu dieser Geschichte führte. Leichte, eisige Pisten auf großer Höhe und schwere
Talabfahrten kennzeichnen das Gebiet, das eine Verbindung mit la Grave
hat, dessen Skirouten es allerdings in sich haben, wie wir selbst erfahren konnten! Ein Besuch in Les 2 Alpes im Zuge der Skisafari
2013, ergänzt um Messungen im Rahmen der Skisafari 2020.
«Wo gilt der Skipass Dolomiti Superski
überall?», fragt mich ein Gast in unserem Quartier in la Villa. «Soweit das Auge reicht!», antworte ich. Und tatsächlich
kann man in den Dolomiten 1220 Pistenkilometer und 450 Aufstiegshilfen nutzen, von Cavalese im Westen
bis zu den Drei Zinnen im Osten, von Bruneck im Norden bis San Martino di Castrozza im Süden.
Aber weit mehr als die technischen Daten beeindruckt die landschaftliche Größe dieses üppig erschlossenen Skigebiets, geprägt von blauem Himmel, braunem Fels und weißem Schnee.
Unter der Bezeichnung l'espace killy
hat sich ein Skigebiet gebildet, das besser bekannt ist unter den Namen Val d'Isère und
Lac de Tignes. Von 300 angegebenen Kilometern konnten wir 183 aufzeichnen, was die tatsächliche Länge gut
beschreibt. Mit modernen Liftanlagen und interessanter Topografie bezeichnet sich das Gebiet nicht ganz zu unrecht
als «le plus bel espace de ski du monde». Zwei wirklich großartige Urlaube sind Grundlage dieser Geschichte, jeweils
organisiert vom Skiclub Bingen. Unvergessen bleibt die erste Reise mit einer 900 km langen Heimfahrt durch
die Nacht.
Ein prämierter Ort aus der Retorte mit einem durchaus ansehnlichen Skigebiet: Flaine,
Grand Massif. 20 Jahre nach meinem ersten Besuch bin ich wieder dort. Trotz schlechter Schneeverhältnisse
prägen lange Skitage und ein von der Sonne betontes Panorama die Fahrt. Viele Genusspisten, lange Abfahrten
und ein eher mäßiges mittleres Fahrvermögen sind typisch für das Gebiet. Eine
besondere Begebenheit hatte die Reise 1995 unvergesslich gemacht:
Der erste Tag auf dem Snowboard, dem weitere 371 Tage folgen sollten. 2018 fahren und vermessen wir die
«Cascades», die längste Piste der Alpen.
Darum ist es am Rhein so schön: Die Orte Flims, Laax und
Falera stellen den Zugang zur einem Skigebiet bereit, das sich über eine
Fläche von 140 km² erstreckt und vor allem von seiner Landschaft geprägt ist. Übersichtlich strukturiert,
von einer überschaubaren Anzahl von Liftanlagen erschlossen und mit vielen attraktiven Pisten ausgestattet,
so präsentiert sich das Gebiet zwischen Vorab und Cassons (wo
wir erstmals in freier Natur Steinböcke sehen), dominiert von der Station am Crap Sogn Gion mit seiner
Halfpipe.
Das kleine Skigebiet Flumserberg,
unweit von Zürich gelegen, ist eher etwas für Familien und Anfänger. Nach Neuschnee kann man zwar auch hier einige
interessante Abfahrten machen, aber die Auswahl ist stark begrenzt. Bei nur 50 Pistenkilometern der unteren
Schwierigkeitsgrade ist das auch nicht weiter verwunderlich. Zudem ist das Gebiet bei gutem Wetter schnell
überlaufen.
Für französische Verhältnisse ist das in etwa mit Ischgl oder Serfaus/Fiss/Ladis vergleichbare
Skigebiet Galibier-Thabor eher klein geraten. Aber seine sanft
geneigten Hänge lassen erahnen, dass hier bei Neuschnee keine Langeweile aufkommen wird. Seine freundlichen
Bewohner, seine südliche Lage und seine Skischaukel über drei Bergrücken trösten ein wenig über die fehlende
Größe hinweg. Und es ist ein recht günstiges Gebiet in einer Zeit, in der andere Gebiete Hauptsaison haben und
entweder unerschwinglich teuer oder überlaufen sind. Frankreich einmal ganz anders.
Würden Sie allen Ernstes in ein Skigebiet fahren, in dem Sie mit folgenden Worten empfangen werden:
«Es gibt eine Brücke, die zum Ort zurück führt. Wie Sie diese Brücke erreichen, ist ganz allein Ihr Problem!»
Dazu kommt eine einzige blaue Piste irgendwo auf 3400 m Höhe. Zudem gibt es einen Liftplan, der nur den Lift
und sehr grob die Abfahrten zeigt. Wenn Sie das für verrückt halten, haben Sie das Skigebiet von la Grave nicht verstanden. Dass man oben durch frischen Pulverschnee pflügt um sich dann weiter unten
im lichten Lärchenwald festzufahren, ist hier normal.
Bei Tempo 77 km/h
schnappt die Radarfalle zu; fast hätte es mir das Snowboard unter den Füßen zerrissen. Vier Jahre später werde
ich dann 78,91 km/h erreichen auf dem «kilomètre lancé» am Hanneggschuss! Auftakt zu einer Reihe von
persönlichen Rekordversuchen, die wenige Wochen später in Zermatt zu Tempo 100 führen.
Grindelwald bietet aber noch mehr. Zwar liegt sein Wahrzeichen, die berüchtigte Eigernordwand, immer im Schatten, doch braucht das einmalige Panorama keinen Vergleich zu scheuen. Mit der in Teilen äußerst steilen FIS Slalompiste und der rassigen Lauberhornabfahrt verfügt das Gebiet zudem über Rennpisten, die man live erleben kann. Wenn man dann noch mitten im Skigebiet auf einer Hütte wohnt, kommen weitere Highlights hinzu. Unser Service: Pistenlängen aus GPS-Messungen.
Eine Reise von Gletscher zu Gletscher
führt uns Ende November 1999 u. a. nach Hintertux. Schon bei der
Quartiersuche hat man uns angekündigt, dass dies der schönste Gletscher Österreichs sei. Und so zeigt sich dieser
dann auch von seiner allerbesten Seite. Weit hinten im Tal gelegen und bei guter Schneedecke durchaus verzichtbar,
bietet er in der Übergangszeit echtes Schneevergnügen.
Dezember 2014: Das hat Kuros, der
bekanntlich für gutes Skiwetter sorgt, kühn arrangiert: Als wollte er sagen: «Schau Dir das Skigebiet noch einmal
in Ruhe an!», lässt er es nirgendwo sonst schneien, nur hier. So fahren wir täglich von Sankt Anton, wo wir wohnen,
nach Ischgl/Samnaun, das zu Recht als das größte, zusammenhängende Après-Ski-Gebiet der Alpen gilt. Kein Gebiet polarisiert so wie dieses.
Extrem schön gelegen auf großer Höhe, intelligent angelegt mit schweren Pisten, meist gemütlichen Hütten
und von modernsten Liftanlagen erschlossen, wäre Ischgl ein Muss für jeden versierten Fahrer. Aber die Gäste
fallen ebenso auf durch extremen Alkoholkonsum auf der Piste, durch Egoismus, Rücksichtslosigkeit und teilweise
erbärmliches Fahrvermögen, weshalb sich das Gebiet mit aufziehenden Wolken rasch leert. So besuche ich Ischgl
2012 und 2013 allein aus vermessungstechnischen Gründen, mit überraschendem Ergebnis und, nebenbei, fast
vollständiger Kartierung, die wir ein Jahr später noch geringfügig ergänzen können.
März 2015: Um uns die Verbesserungen im Skigebiet von Kitzbühel anzusehen, fahren wir nach 10 Jahren erneut dorthin. Damals
wurde dessen Bekanntheit allenfalls von der erbärmlichen Langsamkeit einiger völlig veralteter Lifte
übertroffen. Einer ultramodernen Anlage standen Zubringerlifte gegenüber, die es unmöglich machten, das
Angebot des Gebiets an einem Tag voll zu nutzen. In diesem Jahr sind praktisch alle Pisten geöffnet und die Schneelage
darauf, nicht daneben, ist so, dass man auch die Skirouten befahren kann.
Wir nehmen den All Star Skipass und sehen so an vier Tagen dieses zusammen mit dem Wilden Kaiser unbestreitbar große Revier. Da die Talabfahrten am Kitzbüheler Horn gesperrt sind, verzichten wir auf einen Besuch dort. Läge mehr Schnee neben den Pisten, läge der Reiz vor allem in den Nebenstrecken.
Nein, es ist kein Witz. Skiurlaub in
Bad Kleinkirchheim. Unter den ganz großen Skigebieten der Alpen wird man dieses
wohl vergeblich suchen. Und hätten wir den Aufenthalt vor Ort nicht bei einer Tombola gewonnen, dann wären wir
sicherlich nicht 900 km gefahren, um in Kärnten Skiurlaub zu machen. Im Wesentlichen profitiert
man hier von vier langen Talabfahrten, die jeweils etwa 1000 Höhenmeter überwinden. Insbesondere mittelmäßige
Fahrer dürften hier früh im Jahr ihren Spaß haben.
Nie zuvor hatte ich in einem Skigebiet vom Liftpersonal eine
unverschämtere Bemerkung gehört als auf Strela: «Bringen Sie sich
eine Schaufel mit und präparieren Sie die Liftspur doch selbst!»
Damals, 2000, war das Internet noch jung und so ein Eintrag hatte Wirkung. Die Direktion der Davoser Bergbahnen entschuldigte sich glaubhaft per Telefon und schickte zwei Freikarten hinterher, die wir Ende 2001 zu einem weiteren Besuch nutzen konnten. Strela war zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Verbund der Bergbahnen ausgeschieden, trotzdem arrangierte man hilfsbereit die Übertragung der Freifahrten ...
Dieser fairen Geste zollen wir Respekt und besuchen Klosters/Davos 15 Jahre später erneut, diesmal von Chur aus. Wir werden es nicht bereuen, zumal sich die Abfahrt nach Küblis zwar bockig aber befahrbar gibt: Mit 14,3 km Länge verteilt auf 2030 Höhenmeter ist sie exakt so lang wie Klein Matterhorn-Zermatt!
Dezember 2001: Bei der Leica Geosystems treffe ich auf Felix, der mir erzählt, dass er schon
mit Marc Girardelli zum Ski fahren gewesen sei: «Der fährt wie auf Schienen!». Aber auch Felix fährt nicht schlecht
- und so weiß ich nicht, wie ich nach zwei harten Tagen abseits der Pisten aus dem
Auto steigen soll. Denn pralle Sonne bei Temperaturen um -10°C erlauben uns, den Arlberg so zu erleben,
wie er am Besten ist, als großes Tiefschneerevier. Erlebnisse aus späteren Jahren runden das Bild ab.
Nach meinen ersten Tagesbesuchen
hatte ich geschrieben: «Wenn man den Angaben im ADAC-SkiAtlas trauen darf, dann besitzt Lenzerheide
eines der anspruchsvollsten Skigebiete der Alpen. Verwundert reibt sich der Neuankömmling die Augen. Denn nicht
eine einzige Piste im ganzen Gebiet bleibt als besonders ausgefallen in Erinnerung.» Viele Jahre später bestätigt
mir ein aufmerksamer Schweizer, dass die Zahlen zu schwarzen, roten und blauen Pisten im Ski-Atlas vertauscht waren.
Seit 2002 hat sich viel verändert! Das Wichtigste ist die Verbindung mit Arosa über die Urdenbahn, eine Luftseilbahn für 150 Personen, die sehr effizient und mit bis zu 45 km/h diese großartige Verbindung herstellt. Da es nur noch einen Skipass gibt, gibt es hier auch nur eine einzige Geschichte über zwei zuvor weit voneinander entfernten Skigebieten.
Januar
2016: Wie konnte es nur so lange dauern, bis wir auf die Idee kamen, nach Megève
zu fahren? Domaine Évasion ist das mit Abstand größte unter den in Deutschland praktisch unbekannten
französischen Skigebieten. Dass das in Frankreich anders ist, hört man spätestens auf den gleichmäßig präparierten,
breiten Pisten und abends in den Restaurants, wo die Sprache weitgehend die unseres Gastlandes ist. An Wochenenden
bestimmen Genfer SUVs den Ort, der auf 1100 m Höhe liegt, zentral zu allen drei Teilgebieten. Ein gewachsener,
im Zentrum fast kitschiger Ort mit Bustransfer zwischen den Liften als Gegenentwurf zu den großen Skistationen.
Dieser Luxus hat unbestreitbar seinen Preis.

Die Skistation Sestriere, die eines der olympischen
Dörfer der Winterspiele von Turin, 2006, beherbergte, wirkt gegenüber den anderen Talorten des Skigebiets eher futuristisch und
künstlich. Der Ort liegt auf über 2000 m Höhe und lässt nur noch wenig «Luft nach oben». Dennoch kommen Abfahrten um
1000 Höhenmeter zusammen. Montgenèvre, 1850 m hoch gelegen, teilt das Schicksal, erreicht aber nur 2560 m am höchsten
Punkt, dem Rocher de l'Aigle. Die Orte bieten Skipässe, die ganz auf frenzösischer oder italienischer Seite bleiben. Ein
Reisebericht aus dem Jahr 2020.
Doris, diese Zeilen sind für Dich. Du hast Zermatt zerrissen: «Sankt
Moritz, das ist der Knüller!», hast Du behauptet.
Nun lassen wir nichts auf unser Lieblingsskigebiet kommen, aber wir sind auch fair genug, die Aussage zu überprüfen. Und so packen wir Ende Januar 2010 den Wagen für eine sicherlich längst überfällige Expedition nach St. Moritz, die uns an sechs traumhaft schönen und extrem erlebnisreichen Skitagen so fasziniert, dass wir bereit sind, das Gebiet auf eine Stufe zu heben mit den schönsten Skigebieten, die wir kennen. Auch wenn die Zahl der Pistenkilometer an Corviglia, Corvatsch, Diavolezza und Lagalb von Baron Münchhausen stammen könnten: Landschaft, Eindrücke und Events sind einfach großartig!
Das Skigebiet
von Ober- und Hochgurgel entwickelt seinen besonderen Reiz durch die große Höhe, auf der es liegt, durch
das Panorama mit Blick auf zahlreiche 3000er und durch seine modernen Beförderungsanlagen. Die große Höhe
bringt im Frühjahr aber auch eisige Pisten mit sich, sodass sich der Snowboardfahrer erst gegen Mittag wohl fühlt,
wenn die Oberfläche antaut. Zudem gibt es auf Anfrage gegen Zuschlag einen Skipass, mit dem man einen Tag in Sölden fahren kann. Hier Bilder eines Tagesausflugs.
Oberstdorf ist das
nächstgelegene, ernst zu nehmende Skigebiet von Bonn aus gesehen, 565 km oder fünf Stunden entfernt. Einer
unserer Mitstreiter hat den Namen «Nebelkrähenhorn» geprägt, bevor dieses Bild am Nebelhorn aufgenommen wurde. Das Skigebiet weist 44 Pistenkilometer
auf, die auch dann nicht mehr werden, wenn man sie in Metern angibt. Für zwei bis drei Tage ist es abwechslungsreich
genug, und Anfänger begegnen echten Herausforderungen.
Wer kennt sie nicht, die Hochhauskultur der französischen Skigebiete, bestens vertreten durch
la Plagne, der Inbegriff schlechthin. Aber es gibt auch fast romantische Eckchen, wie das Zentrum von Belle
Plagne. Plagne Soleil liegt irgendwo dazwischen. Dafür überziehen abermillionen Genusspisten die eher
sanft geneigten Hänge. Wer die Kosten von fast 50 Euro nicht scheut, erwirbt den Paradiski-Pass. Zusammen
mit Les Arcs liegen einem gleich zwei übergroße Skigebiete «zu Füßen». Das
Verhalten auf den Pisten ist rücksichtsvoll, das mittlere Fahrvermögen befindet sich auf niedrigem Niveau.
Aber man täusche sich nicht: Nach einer Nacht mit erheblichen Neuschneefällen ist auch hier nur einen Tag später jeder Quadratzentimeter umgepflügt!
Die
spektakuläre Nachtaufnahme des Zentrums von Avoriaz aus dem Jahr 1996 ist das letzte, was an die Reise von damals
erinnert. Im Januar 2012 erkunden wir das einzigartige, grenzüberschreitende Gebiet der Portes du
Soleil von Châtel aus. Berühmt ist die Piste Chavanette (Mur Suisse), die als eine der steilsten
und schwersten Pisten der Alpen gilt, was wir aber nicht bestätigen können, auch wenn wir vor Ort die obligatiorische
Hubschrauberrettung fotografieren. Doris, auch diese Geschichte
ist für Dich geschrieben ...
Eine Fahrt der Jahrgangsstufe 11
des Hardtberg-Gymnasiums Bonn, an der unsere Tochter teilgenommen hat, ist Ausgangspunkt für die folgende,
kurze Geschichte über die Reise an sich und das Skigebiet von Nauders und Pfunds im Besonderen, das
grenzüberschreitend am Reschenpass liegt. Mit einem Bein fährt man
in Österreich, mit dem anderen in Italien. Ihr Bruder folgt ihr einige Jahre später nach und bringt weitere
Bilder sowie GPS-Daten mit nach Hause.
Die Entdeckung des Jahres 1999: Saas Fee.
Eingeschlossen von 4000 m hohen Bergen liegt dieser Ort auf 1600 m Höhe. Wer nahe am Talschluß wohnt, der kann i. d. R.
bis zum Haus abfahren. In drei Himmelsrichtungen liegen die Pisten; für jede Tageszeit gibt es eine optimale Abfahrt. Und
der Bürgermeister hat Gämse ausgesetzt, die am Spielboden in die Gondeln schauen! Von der Anfahrt und den Preisen her ist das
Gebiet mit Zermatt zu vergleichen, hinsichtlich Fahrspaß bleibt es aber weit dahinter zurück.
Sein Ruf als Après-Skigebiet ist dem von Ischgl nahezu gleich. Von Kufstein aus erreicht
man den Skicircus Saalbach-Hinterglemm über Leogang, das eine Skischaukel
mit dem ungleich größeren Gebiet unterhält, nach knapp einer Stunde Fahrt. Überzeugt von der Vielfalt des Gebiets
investieren wir einen zweiten Tag und werden dafür mit gutem Wetter belohnt. Dadurch öffnet sich der Blick auf
dieses kompakte aber weitläufige Skigebiet, an dem vor allem fortgeschrittene Fahrer ihre Freude haben dürften,
ein Eindruck, den ein weiterer Urlaub 2011 zu bestätigen scheint. 2016 vervollständigen wir die Vermessung:
Die u. a. von unseren Kindern ergänzten Daten umfassen jetzt auch Fieberbrunn.
Wer ein ansprechendes Familienskigebiet sucht, auf
Pistenkilometer nicht verzichten will und mautfrei anreisen möchte, der kann seinen Blick auf Serfaus-Fiss-Ladis richten. Aber Vorsicht: Dass Kinder ab dem
vollendeteten 15. Lebensjahr bereits die volle Gebühr für den Skipass bezahlen mussten, führte dazu, dass unsere Vergleichsfamilie im Winter 2004/05 41 Euro mehr bezahlte als in Zermatt, mit dem es als Alpinskigebiet aber in keiner Hinsicht konkurrieren
kann. Vielleicht ist heute ja alles anders, aber damals haben wir das Gebiet wegen des für Familien schlechten
Preis-/Leistungsverhältnisses von unserer Liste gestrichen.

Der Col du Lautaret ist nicht nur eine Wasserscheide zwischen Rhône und Durance. Er markiert auch den Übergang
in die Seealpen. Ich zitiere den ADAC-Skiatlas von 2005: «... im Winter, wenn die Wolkenspiralen des Genua-
und des Balearentiefs über die Seealpen streichen, schneit es in den Höhenlagen mitunter sehr heftig, und die
weiße Pracht bleibt in der vom Föhn weitgehend verschonten Ecke der Alpen lange locker und pulvrig ...»
Wir haben uns von der Richtigkeit der Aussage selbst überzeugen können und unsere Eindrücke in einer kleinen
Geschichte festgehalten.
Die Silvretta
Nova ist untrennbar mit den Namen Gaschurn, Partenen, Gortipol und
Schruns verbunden. Von hier aus erkundet man das für den gemäßigt anspruchsvollen Skifahrer hinreichend spannende
Gebiet. Hier gibt es eine der steilsten präparierten Pisten, aber auch die größte Hütte und die heftigste
Sternbar der Alpen. Durch neue Lifte wurde das Gebiet umstrukturiert,
die Pisten neu nummeriert.
Wenn man die Trois Vallées als ein astronomisches Skigebiet bezeichnet, so musste man dieses aus dem südwestdeutschen Raum gut erreichbare und deshalb leider oft überfüllte Gebiet als ein gastronomisches bezeichnen. Ob das heute noch so ist, müssen wir irgendwann einmal überprüfen. Bei meinem letzten Besuch hatte ich noch in Schilling bezahlt.
Das Skigebiet von Sölden im Ötztal gliedert sich in zwei Teile, von denen
einer in einem Gletscherskigebiet ausläuft. Gigijoch (mit Tiefenbach- und Rettenbachferner) und
Gaislachkogel heißen die Gebiete, die sich durch extrem lange Talabfahrten auszeichnen. Von den höchsten
Höhen genießt man bei gutem Wetter die Fernsicht über den südlichen Alpenkamm, u. a. auf die Wildspitze. Zudem gibt es auf Anfrage gegen einen Zuschlag
einen Skipass, mit dem man, wenn man das weiß, einen Tag in Ober-/Hochgurgl
fahren kann. Lesen Sie den Reisebericht.
Mit über 300 Pistenkilometern war Ski Amadé
1994 eines der größten Skigebiete der Alpen. Wer einmal die Skischaukel zwischen Flachau und Alpendorf gefahren ist,
lernt die Weite des Gebietes kennen. Flying Mozart, Six Pack und Achter Jet heißen die Lifte hier. Und
obgleich man sich auf Höhen unter 2000 m bewegt, gibt es dennoch meist reichlich Schnee. Mittlerweile ist der
Gültigkeitsbereich des Skipass nach Angaben der Betreiber auf fast 700 weit verstreute Pistenkilometer angewachsen.
Man tut gut daran, motorisiert zu sein. Nach 24 Jahren kehren wir an den Ort zurück, wo ich dereinst Skifahren lernen
musste ...
Sommerski? Nein, das machen wir
nicht! Aber Ski fahren gegen Ende November erfordert eine besondere Strategie, weil die klassischen Skigebiete
noch keinen Schnee haben. Also darf man getrost eine Ausnahme machen, vor allem, weil die Gletscher nicht so dumpf sein
müssen, wie ihr Ruf. Für uns ist es zugleich die Hochzeitsreise. Wer sich für den durchaus anspruchsvollen
Stubaier Gletscher interessiert, findet hier einen ausführlichen
Reisebericht.

Wer in Deutschland das Skigebiet Vars/Risoul kennt,
kennt jemanden, der lobend davon gesprochen hat. Zu weit ist die Anreise, fast 1100 km. Der kilomètre lancé von Vars
ist die zurzeit schnellste Piste der Welt. 2020 liegt der Rekord, der hier gefahren wurde, bei 254 km/h.
Aber das Skigebiet hält auch für den gewöhnlichen Skifahrer einige spannende Pisten vor. Diejenigen, die nach Neuschnee nicht
(sofort) präpariert werden, sind im Liftplan gekennzeichnet. Es gibt keine Region, die besondere Fahrkünste verlangt,
überall gibt es mindestens eine rote Piste als Alternative zu schwarzen, die selbst auch nur mäßig steil sind.
Dass die Teilgebiete von Vars und Risoul getrennte Apps haben, die zudem beim
Zugriff auf den Status der Pisten versagen, ist nicht zeitgemäß.
Das kleine, hinter meinen Erwartungen
zurückbleibende Skigebiet von Warth/Schröcken ist seit dem Winter 2013/14 durch eine Umlaufgondel mit
Lech verbunden. Dadurch dürfte vor allem das Skigebiet am Hochtannbergpass erheblich an Attraktivität gewonnen
haben, aber auch Gäste aus Lech und Sankt Anton gewinnen bei dieser
Verbindung Raum. Die Zufahrten nach Warth und Schröcken sind nicht weniger aufwändig als die in die berühmten
Schwesterorte - und so dürfte es wohl kaum zu einem Run auf die Ferienorte kommen, als neue Zuwegung zum Arlberg.
Ein Tagesausflug von Sankt Anton aus erzählt die Geschichte.
Das Weiße Hochland ist dem geneigten Skifahrer, der gerne die Schweiz aufsucht,
sicherlich ein Begriff. Aber welchen Namen kennt man da schon? Les Diablerets (hier ein Blick über das Rhônetal
hinweg), Wispile oder Wasserngrat?
Vielleicht ist ja Gstaad ein Begriff für den Wintersport der Schönen
und Reichen? Oder kennt man sogar Zweisimmen, den kleinen Ort am Ende dieses Gebiets, das ohne jede schwarze Piste
etwa 250 Pistenkilometer ausweist? Es hat mich beim ersten Besuch nicht
überzeugen können.
März 2005: Allein unterwegs starre ich ungläubig auf das Deckblatt des
Liftplans: «Ausgezeichnet als bestes internationales Skigebiet!». Lassen wir die Kirche im Dorf oder auch Brixen
im T(h)ale. Im März 2015 fahre ich mit meiner Frau erneut in das Gebiet, weil es zusammen mit Kitzbühel ein wirklich großes
Areal bereit stellt; allerdings wohnen wir in Kirchberg.
Ob die Skibusse im Bereich Söll/Scheffau/Ellmau diesmal zahlreicher fahren, haben wir nicht geprüft. Allerdings gibt es eine sehr gute Verbindung von Wörgl nach Kitzbühel, die die Orte auf der Seite von Brixen bedient und mit der wir an einem Tag nach Kirchberg zurückfahren. Ohne Busse ist es nicht möglich, ins Skigebiet einzusteigen. Selbst die Rückfahrt via Ki-West endet im Nirgendwo. Und auch die Zentren von Brixen, Westendorf, Hopfgarten, Söll und Scheffau sind nur über Busse an das Skigebiet angeschlossen.

Zermatt fait penser
à skier et la tradition de l'alpinisme. Pendant les vacances de Pâques, Zermatt nous présente le meilleur neige
que les alpes peuvent nous offrir et ce sont les «off-slope» pistes qui rendent Zermatt si
intéressant. Ma fille a traduit l'histoire en français.
Zermatt is a synonym for skiing and
tradition in mounteneering. During easter hollidays, Zermatt probably
offers the best snow of the alps and marvellous «off-slope» skiing.
Es ist eine Geschichte für sich mit einem ganz
eigenen Charakter und die Abfahrt gehört nur bedingt zum Lift- und Pistenplan von Zermatt, auch wenn die Spur des
Hubschrauberflugs überaus eindrucksvoll das halbe Skigebiet umfasst. Auf dem Flugplatz, dem Heliport der Air Zermatt, herrscht an diesem schönen Morgen reges Treiben. Außer den Skifahrern,
die auf den Monte Rosa gebracht werden wollen, sind auch noch zahlreiche
Passagiere auf Rundflüge gebucht. Wir sehen Zermatt einmal von einer ganz anderen Seite.
Nach unserem
viel versprechenden aber auch lange zurückliegenden Besuch auf dem großartigen Hintertuxer Gletscher im Jahre 1999 hatte ich mir fest vorgenommen, die
verschiedenen Skigebiete des Zillertales abzufahren. Im Januar
2006 wäre es fast soweit gewesen, dann aber verbat sich unser Sohn weitere Teilgebiete zu besuchen, nachdem
ihm ein Tag in Hochzillertal/Hochfügen gereicht hatte, weil langweilig, überfüllt und von Anfängern geprägt.
So dauert es weitere neun Jahre, bis ich mich zu einem Besuch in Mayrhofen entscheiden kann, in dessen Verlauf
wir die Tage gleichmäßig zwischen Penken und Gerlos aufteilen. Da wir in diesem Winter einige sehr steile Pisten
fahren, ist uns der Hype um die Harakiri nicht geheuer.
Zeichenerklärung:
Aus GPS Daten berechnete Pistenlängen in tabellarischer Form verfügbar
Aus GPS Daten berechnete Google-Earth Daten verfügbar
Text nach erneutem Besuch überarbeitet