Das Stockhorn nach Neuschnee
Ein Paradies für das Snowboard
(Nicht mehr in Betrieb)
Gibt es in der Welt der Snowboards etwas schöneres als die Abfahrt durch
metertiefen Neuschnee? Nein. Natürlich muss man das können, sonst erlebt
man sein weißes Wunder.
Und um Ostern kann man natürlich nicht mehr mit einem solchen Schneefall
rechnen. Aber es reicht ja manchmal schon, wenn der Schnee die Buckel des
Stockhorns zudeckt. Und von so einem Tag will ich hier berichten.
Manchmal fragt mich meine Frau, ob ich noch ganz normal sei. Draußen ist
total mieses Wetter und ich bin schon um 7 Uhr morgens wieder auf den
Beinen. Mein Satz: «Ich bin hier nicht zum Vergnügen sondern zum Skifahren!»
kann sie nicht mehr beeindrucken. Aber sie weiß auch, dass sie mich nicht davon
abhalten wird, dennoch zu fahren. Und manchmal wird man ja auch für Mut und
Kühnheit belohnt. Denn wer im Neuschnee fahren will, der muss bei Schneefall
fahren.
Nur wer eine der ersten Gondeln in ein bis dahin gesperrtes Revier erwischt,
der kann sich dem Rausch hingeben, einer der Ersten zu sein und den frischen
Schnee auf ungestörten Hängen umzupflügen.
Ein solches Erlebnis habe ich dann tatsächlich am Stockhorn, wo ich
bei noch immer schlechter Sicht mit zwei weiteren Skifahrern in der dritten
Gondel stehe, die seit zwei Tagen
fährt. Und ich kann mich aus der Gondel in den Schnee stürzen, keine Probleme
an der Einfahrt, kein Buckel weit und breit. Ich fahre in der Falllinie und
lasse mich immer wieder in die Luft katapultieren. Ich gleite, schwebe,
fliege und setze dann wieder sanft in den Schneemassen auf. Bis zum Restaurant
Grünsee, wo man sehr gut sitzen und essen kann, sind es 1100 Höhenmeter,
die wie im Flug vergehen. Zweimal fahre ich, dann spüre ich die Anstrengung
so stark, dass ich zu unspektakuläreren Abfahrten über gehen muss.