Die Radtour zum Lago Maggiore
Von Visp nach Domodossola
8. Tag: Visp - Domodossola via Simplon, 78 km.
Aufbruch um 830 von St. Jodernheim. Wir fahren auf der Hauptstraße bis zur ersten Brücke und wechseln nach Brigerbad auf die andere Seite der Rhône, um dem Verkehr zu entkommen. Dann stehen wir um 910 vor der Auffahrt zum Simplon in Glis, 830 m. Ich stelle den Höhenmesser ein. Dann nehmen wir die erste und einzige Steigung in Angriff: In der Tat steigt der Simplon nur einmal; von Glis bis zur Passhöhe 1300 m und mehr. Nach zwei längeren Rasten erreichen wir die Passhöhe: 1400, 24 km gefahren.
Der Pass gleicht einer «Schnellstraße über den Berg». Wir trinken einen Kaffee auf dem Pass. Eine junge Dame fotografiert und leistet uns etwa eine halbe Stunde lang Gesellschaft. Wir ziehen Jacke und Handschuhe an und fahren ab. Eine Abfahrt wie im Bilderbuch. An der Grenze, die noch auf dem Pass bei Gondo1 verläuft, wechseln wir Lira2 ein. Bis Domodossola liegen noch einige Stichsteigungen vor uns, die Tendenz ist aber extrem fallend.
In Domodossola kommen wir gegen 1730 an. Die Bremsgummis sind zum Wechseln reif und wir suchen ein Hotel der Kategorie 4. Wir essen ein einfaches Menü in einer kleinen Kneipe und nehmen uns einen Ruhetag vor. Der Pass war hart, hart, hart. Mit beständig 5-8% zeigte er die Schwächen unserer Übersetzungen auf. Dennoch soll er der leichteste der drei Pässe bleiben, die ich auf dieser Fahrt zu bezwingen habe ...
1 Was hier fehlt ist eine ausdrückliche Bewunderung der Gondo-Schlucht. Diese ist von großer Schönheit, eng, gesäumt von steil und hoch aufragenden Felsen. Was man auf einer schnellen Abfahrt zwar realisiert, aber nicht mit der gleichen Intensität, wie man das bei der Bergfahrt erlebt. Ich hatte damals kein Foto gemacht: Mit dem Auto kann man oft nicht halten, mit dem Rad tut man es nicht.
2 Eine Frage an alle Klugscheißer und Europaskeptiker im Land: «Wollen wir das wirklich noch einmal erleben?»