Die Radtour zum Lago Maggiore
Von Biel nach Montreux
6. Tag: Biel - Montreux, 125 km.
Landschaftlich reizvoll wird es erst wieder an diesem Tag. Nachdem wir nach einigen km auf einer viel befahrenen und wenig schönen Landstraße die Nase voll haben, biegen wir zum Bieler See hin ab. Auf einem geschotterten Wanderweg folgen wir dem See. Ein Schweizer regt sich darüber auf, dass wir diesen gesperrten Weg mit dem Vélo befahren. Egal. Bis Hagneck bleiben wir auf dem Weg, dann müssen wir endgültig den Weg verlassen. Bis Ins ist gut fahren; auf Nebenstraßen geht es bis Cudrefin, wo wir den kurzen Abstecher zum (Neuchâteler) See machen. Noch während wir mampfen, es ist derweil Mittag, legt sich uns gegenüber in gutem Abstand eine Oben-ohne-Schöne an die Mole. Wenig später gesellt sich ihr Geliebter dazu ...
Den Rest des Tages folgen wir fast stets Nebenstraßen, die höchste Höhe erreichen wir mit 900 m. Höhepunkte dieser Tour sind: Romont (auf einem Berg gelegen), Payerne mit schönem, altem Stadtbild, die Fahrt durch zahllose ältere Bergdörfer und die Abfahrt nach Vevey. Am Genfer See rasten wir kurz.1 Mit Einbruch der Dunkelheit gegen 1830 erreichen wir Montreux, im Dunkeln die JH, 50 m vom See entfernt und 20 m von der Eisenbahn, die durch das Zimmer zu fahren scheint. Nach 725 km sind wir hier dennoch gut aufgehoben.
1 Wie für die Zeit üblich haben wir damals noch geraucht. Zwar reichte das Geld nur für selbstgedrehte Zigaretten, aber irgendwie freute man sich auf eine Pause im blauen Dunst. Die Personen, die ich kannte und die nicht aufgehört haben zu rauchen, sind heute fast alle tot.