Die Rad­tour zum La­go Mag­gio­re

Von Biel nach Mon­treux

6. Tag: Biel - Mon­treux, 125 km.

Land­schaft­lich reiz­voll wird es erst wie­der an die­sem Tag. Nach­dem wir nach ei­ni­gen km auf ei­ner viel be­fah­re­nen und we­nig schö­nen Land­stra­ße die Na­se voll ha­ben, bie­gen wir zum Bie­ler See hin ab. Auf ei­nem ge­schot­ter­ten Wan­der­weg fol­gen wir dem See. Ein Schwei­zer regt sich dar­über auf, dass wir die­sen ge­sperr­ten Weg mit dem Vélo be­fah­ren. Egal. Bis Ha­gneck blei­ben wir auf dem Weg, dann müs­sen wir end­gül­tig den Weg ver­las­sen. Bis Ins ist gut fah­ren; auf Ne­ben­stra­ßen geht es bis Cu­dre­fin, wo wir den kur­zen Ab­ste­cher zum (Neuchâte­ler) See ma­chen. Noch wäh­rend wir mamp­fen, es ist der­weil Mit­tag, legt sich uns ge­gen­über in gu­tem Ab­stand ei­ne Oben-oh­ne-Schö­ne an die Mo­le. We­nig spä­ter ge­sellt sich ihr Ge­lieb­ter da­zu ...

Lago Maggiore 1983 - Château Chillon Den Rest des Ta­ges fol­gen wir fast stets Ne­ben­stra­ßen, die höchs­te Hö­he er­rei­chen wir mit 900 m. Hö­he­punk­te die­ser Tour sind: Ro­mont (auf ei­nem Berg ge­le­gen), Pay­er­ne mit schö­nem, al­tem Stadt­bild, die Fahrt durch zahl­lo­se äl­te­re Bergdör­fer und die Ab­fahrt nach Ve­vey. Am Gen­fer See ras­ten wir kurz.1 Mit Ein­bruch der Dun­kel­heit ge­gen 1830 er­rei­chen wir Mon­treux, im Dun­keln die JH, 50 m vom See ent­fernt und 20 m von der Ei­sen­bahn, die durch das Zim­mer zu fah­ren scheint. Nach 725 km sind wir hier den­noch gut auf­ge­ho­ben.


1 Wie für die Zeit üb­lich ha­ben wir da­mals noch ge­raucht. Zwar reich­te das Geld nur für selbst­ge­dreh­te Zi­ga­ret­ten, aber ir­gend­wie freu­te man sich auf ei­ne Pau­se im blau­en Dunst. Die Per­so­nen, die ich kann­te und die nicht auf­ge­hört ha­ben zu rau­chen, sind heu­te fast al­le tot.