Sankt Anton am Arlberg
Diverse Reisen seit März 1998
Wer seit 1998 regelmäßig nach Sankt Anton kommt, hat seine eigene Sicht auf den
Ort und das Skigebiet. Damals fuhr die Eisenbahn noch mitten durch den Ort und
man stand auf dem Weg zum Rendl, dessen Talstation unterhalb der Passstraße
lag, hin und wieder vor geschlossenen Schranken. Es hat sich seit dieser Zeit
vieles verändert. Gemessen an Gemeinden wie St. Gallenkirch ist St. Anton
regelrecht urig, was auch an den Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung liegt.
Veraltete Liftanlagen haben nichts mit Gemütlichkeit zu tun. Mit der neuen
Galzigbahn haben Ort und Skigebiet nicht nur eine neue Attraktion bekommen,
sondern auch eine adäquate Beförderungsanlage, die es so nicht ein zweites Mal
gibt: Zwei Riesenräder überwinden den Niveauunterschied zwischen Einstieg und
Doppelfahrseil. Letzteres sorgt auch bei windigem Wetter für weitgehend
reibungslosen Transport. Die alte Luftseilbahn, 1937 erbaut und 1964 zuletzt
modernisiert, war spätestens in den 90er Jahren dem Anspruch und dem Ruf des
Skigebiets nicht mehr angemessen und sorgte für Ärger durch lange Wartezeiten.
Große Teile des Orts sind an den Berg gebaut. Nachts fahren Autos wegen der starken Steigungen oft mit hohen Drehzahlen die steilen Straßen hinauf, sodass man selbst bei entlegenen Wohnorten kaum bei offenem Fenster schlafen kann. Zudem sind die Laufwege oft weit und anstrengend. Dafür kann man auf einen Ortsbus zurückgreifen, der etwa von 8 bis 18 Uhr verkehrt, zur Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten.
Die Alpine Ski WM 2001 führte zu zahlreichen Verbesserungen im Skigebiet und im Ort.
Hierzu gehört die Verlagerung der Eisenbahn aus dem Ortskern an den Rand, wobei ein
futuristischer Bahnhof entstand. Dieser liegt nun eingelassen in den Berghang, sodass
er weder die Optik im Zentrum noch den Straßenverkehr stört. Ortsbild und Lebensqualität
wurden durch diese Maßnahme nachhaltig aufgewertet und der Weg zum Bahnhof ist immer
noch ein kurzer.
Der damit neu geschaffene Platz blieb teilweise als Park erhalten, teilweise wurde neu
gebaut. Nicht alles war klug durchdacht, was damals geschah. So wurde die Rendlbahn
durch Förderbänder und Kleinstlifte an die Galzigbahn angeschlossen, hässlich und
unpraktisch. Ein breiter Fußweg mit federndem Belag hätte für den kurzen Weg völlig
ausgereicht. Der Neubau der Rendlbahn unweit der Galzigbahn hat diesem Unfug nun ein
Ende gemacht. Günstig gelegen, modern und schnell präsentiert sich die Gondel als
erster Schritt zur geplanten Anbindung an das Paznauntal. Wegen der technischen
Schwierigkeiten und der Lawinengefahr im Bereich der Rendl- und Riffelspitze muss
man die Realisierung abwarten.