Der Arlberg
Die Flexenbahn
Das Skigebiet Arlberg war schon immer durch Busse erschlossen, aber der stille Traum jedes Skifahrers war es, die Teile westlich und östlich des Flexenpasses mit einer Gondel verbunden zu wissen. Wenn man heute die Anlage sieht, die entstanden ist, dann wirkt sie, wenn auch sehr eindrucksvoll, keineswegs so kühn, wie sie nach früheren Aussagen der Verantwortlichen hätte sein müssen, um den Pass zu überwinden.
Betrachtet man die Bahn aus der Ferne, z. B. vom Albona- oder vom Muggengrat aus, präsentiert sie sich ausgesprochen unspektakulär, trotz der teilweise großen Abstände zwischen den Masten. Das größte Problem, die Lawinengefahr, scheint aufgrund der Wahl der Lage der Mittelstation gebannt. Diese schmiegt sich auf 2200 m Höhe an einen Felsen, 500 Höhenmeter unterhalb des Trittkopfs. Lawinen über dem Flexenpass waren immer wieder Themen in den Nachrichten. Die Passstraße selbst wurde schon verschüttet samt den Fahrzeugen, die dort unterwegs waren.
Die futuristische Mittelstation bildet ein Y, dessen einer Schenkel zur Bergstation der früheren Trittkopf Luftseilbahn zeigt, die heute von der zweiten Sektion der Gondel angefahren wird. Die zum Fuß weisende Linie bildet die Flexenbahn, deren 1,8 km lange Zufahrt man in 5 Minuten hinter sich gelassen hat. Morgens beginnt dann das Anstehen an der zweiten Sektion, weil es von hier aus (noch) keine Abfahrt nach Zürs gibt.
Es gibt auch keine Zufahrt, sodass man gut beraten ist, auf dem Rückweg nach Sankt Anton hier umzusteigen. Jede zweite Gondel fährt ohnehin nur bis zur Mittelstation. Für den Trittkopf muss man an der Talstation in Zürs den richtigen Zugang zur Bahn wählen. Wer von Sankt Anton kommt, muss trotz 10er Gondeln morgens mit Wartezeiten rechnen, wenn er zur Berstation weiterfahren will. Und Gäste aus Zürs müssen aussteigen und sich hinten anstellen.
Wer nicht anstehen will hat zwei Alternativen. Eine sehr angenehme ist die Skiroute, die auf steilem, kurzem Weg den Trampelpfad abkürzt, den die meisten Skifahrer nehmen dürften. Knapp 30 Höhenmeter wandert man bergan. Dann kommt man über eine Art Ziehweg auf die Piste vom Trittkopf nach Zürs. Ich wähle die Skiroute, die wegen des griffigen Schnees wunderbar zu fahren ist. Nach der schwierig aussehenden Einfahrt geht es recht flach über ausgekratzte Spuren ins Tal. Ich folge zunächst den Spuren und später einer Gruppe mit Skilehrer. Perfekt! Trotzdem muss man wie bei jeder Skiroute auf Steine aufpassen.