Dresden
Ausflug nach Loschwitz und zum Pillnitzer Schloss
Unser
Ausflug in die Schächsische Schweiz bringt uns en passant mit
weiteren
Sehenswürdigkeiten in Berührung, so mit dem «Blauen
Wunder»,
einer Brücke über die Elbe bei Loschwitz, die den Fluss mit
kühnem
Tragwerk überspannt. Eine lichte Weite von 150 Metern zählt
heute nicht
mehr zu den Aufregern, aber 1893 galt die Konstruktion, die ohne
Pfeiler im Wasser auskam, als epochal. Wer die Brücke von Millau
kennt, der weiß sehr wohl einzuschätzen, dass die
Erfahrungen im
modernen Brückenbau über gut 100 Jahre gesammelt wurden,
nicht zuletzt an Bauwerken wie dem «Blauen Wunder».
Von der Loschwitzhöhe aus hat man einen freien Blick ins Tal, über die Elbauen und hinüber nach Dresden. Es ist sicher nicht der spektakulärste Blick, dazu kommen wir dann auf den nächsten Seiten. Wir machen hier zunächst einen kleinen Sprung über die Schluchten hinweg - und landen geradewegs im Garten von Schloss Pillnitz, das für die Dresdner ein fester Begriff ist als eine Art Naherholungsgebiet, so wie die Rheinaue für Bonn, nur etwa doppelt so weit vom Stadtzentrum entfernt.
1707 wurde das Schloss zunächst als Wohnsitz der Gräfin von Cosel eingerichtet, der wegen ihrer Leidensgeschichte wohl bekanntesten Mätresse August des Starken. Sie fiel zehn Jahre später in Ungnade und wurde interniert, was dem Regenten Anlass gab, das Schloss auszubauen. Pöppelmann und Longuelune errichteten zunächst das Wasserpalais, das sich mit eindrucksvoll geschwungenen Steinstufen zur Elbe hin öffnet. Diese Zuwegung wurde von königlichen Schiffen benutzt. Dachformen und Verzierungen der Gebäude spiegeln den Zeitgeschmack wieder, exotisch-chinesisch. Insgesamt wurde über 100 Jahre am Schloss gebaut, verschiedene Stilrichtungen finden sich hier ebenso in den Gebäuden, zu denen auch ein englischer Pavillion zählt, wie in der Gartenlandschaft wieder. Berühmt auch die älteste Kamelie Europas, die 1770 aus Japan hierher gebracht wurde und die im Winter durch ein fahrbares Glashaus geschützt wird. 35000 rote Blüten sind hier im Frühjahr zu bewundern. Das Schloss beherbergt heute u.a. ein Museum für Kunsthandwerk.