Dresden
Zu Mittag bei Vincenz Richter in der Porzellanstadt Meißen
Unsere
viertägige Reise geht langsam dem Ende entgegen. Wegen der
seltsamen Gewichtsbeschränkungen für LKW und Busse in
Meißen müssen wir
eine Runde über die Dörfer drehen um schließlich wieder
in die Stadt
hineinzufahren. Dabei erklimmt man Höhen, die einen netten Blick
über
Meißen erlauben. Und während der Bus zum Parkplatz an der
Elbe fährt,
zeigt uns unsere Reiseleiterin die schönsten Stellen des Ortes,
den wir somit von der Höhe ins Tal erwandern.
Aus der Zeit der mündlichen Übermittlung von Nachrichten stammt auch das Gasthaus Vinzenz Richter, das ein einzigartiges Museum darstellt. Zwar mussten die Schießeisen, die hier überall an der Wand hängen, mit Blei ausgegossen werden, um sie unbrauchbar zu machen, aber ein Schriftstück, dem russischen Kommandenten nach dem Kriege abgeluchst, das das Haus unter den Schutz der sowjetischen Regierung stellte, erlaubte es den Besitzern, auch die DDR-Zeit unbehelligt zu überstehen.
Dass man in einem solchen touristisch ausgerichteten Gasthaus ein vernünftiges Essen bekommt, erwartet man nicht unbedingt, aber der Lammrücken war so ziemlich das Beste an Lamm, was ich zu normalen Preisen in der letzten Zeit auswärts gegessen habe. Bereits tags zuvor bestellt konnte sich die Küche auf das Essen einrichten und so wurde dieses denn auch in bester Manier serviert: Kompliment. Zum Haus gehören Weinberge, sodass wir zum Essen Wein trinken, der wie überall in dieser Region zu teuer ist, vor allem, wenn man aus einer Gegend kommt, in der der Wein noch recht preiswert ist. Das Restaurant scheint gut besucht, ohne Reservierung dürfte man hier allenfalls auf der Terrasse Platz finden, auf der man ruhig und etwas zurückgezogen sitzt und von der aus man durch die Gasse geradewegs auf den Marktplatz schaut.