Dresden
Schifffahrt zur Festung Königstein
Mit einer teilweise nur 80 cm
tiefen Fahrrinne ist die Elbe ein nur mühsam schiffbarer Fluss.
Und so
verwundert es nicht, dass praktisch die gesamte Ausflugsflotte aus
Raddampfern besteht, die heute zwar nicht mehr mit Kohle befeuert
werden, die aber bis hin zu der frei zugänglichen Maschine ein
Gefühl
dafür aufkommen lassen, was Schifffahrt auf der Elbe früher
bedeutete.
Die meisten Kähne stammen aus der ersten Dekade des vorigen
Jahrhunderts, aber auch solche mit Antrieben aus der Mitte des 19. Jh. sollen noch heute Dienst tun.
Einige der Bilder dort stammen von der Flussfahrt. Wegen der Lage der Felsen zur Sonne lohnen sich Bilder von der Bastei erst, nachdem man sie passiert hat, sonst drohen die Felsen im Gegenlicht unterzugehen.
Der Bus ist nachgerückt und bringt uns vom Schiff auf die Festung. Man muss nicht unbedingt den Glas- oder den Gruppenaufzug nehmen, um vom Parkplatz in die Festung zu gelangen, aber der Weg hinauf ist derart steil, dass man früher ganze Fuhrwerke mittels einer Seilwinde hinaufziehen musste. Die Festung selbst ist so groß, dass auch heute noch Fahrzeuge über den Aufzug in die Festung gebracht werden! Früher beherbergte sie bis zu 1800 Menschen, zumeist Militärpersonal, die die Festung, die niemals erobert wurde, verteidigen sollten.
*
Ein 152 Meter tiefer Brunnen, mit einfachsten Hilfsmitteln 3 Meter
im Durchmesser in den nackten Felsen geschlagen, garantierte die
wichtige
Wasserversorgung. Vieh wurde teilweise im Mauerrund geweidet und der
große Versorgungskeller, rechts im Bild, war der Größe
der Festung angemessen, wie auch eines der größten je
gebauten Weinfässer, das aber mangels Erzeugerfläche nie
gefüllt werden konnte und am Ende ein «Fass im Fass»
eingebaut bekam, um es irgendwie nutzen zu können. Das Fass,
über dem sich eine auf Säulen ruhende Tanzfläche befand, existiert heute nicht mehr.Die Festung wurde stets modernisiert. So verfügte sie über eine der größten Kanonen, die je aus Bronze gegossen wurden, so groß, dass sie nach aktuellen technischen Untersuchungen einem Abschussversuch selbst kaum stand gehalten hätte. Ihre abschreckende Wirkung hat der Festung somit in zweierlei Hinsicht den Bestand gerettet. Wegen der vermeintlichen Uneinnehmbarkeit fand die Festung in Krisenzeiten unter anderem zur Aufbewahrung von Staatsschätzen Verwendung und als Gefängnis. In den Kriegen 1870/71 und den beiden Weltkriegen wurden dort Kriegsgefangene interniert. Heute mangelt es ihr nur an einem: Damentoiletten!