Dres­den

Schiff­fahrt zur Fes­tung Kö­nigs­tein

DresdenMit ei­ner teil­wei­se nur 80 cm tie­fen Fahr­rin­ne ist die El­be ein nur müh­sam schiff­ba­rer Fluss. Und so ver­wun­dert es nicht, dass prak­tisch die ge­sam­te Aus­flugs­flot­te aus Rad­damp­fern be­steht, die heu­te zwar nicht mehr mit Koh­le be­feu­ert wer­den, die aber bis hin zu der frei zu­gäng­li­chen Ma­schi­ne ein Ge­fühl da­für auf­kom­men las­sen, was Schiff­fahrt auf der El­be frü­her be­deu­te­te. Die meis­ten Käh­ne stam­men aus der ers­ten De­ka­de des vo­ri­gen Jahr­hun­derts, aber auch sol­che mit An­trie­ben aus der Mit­te des 19. Jh. sol­len noch heu­te Dienst tun.

Dresden*
Der Bus bring uns am frü­hen Mor­gen nach Pir­na, wo wir an Bord des Schiffs ge­hen, mit dem wir ex­akt je­nen Weg zu­rück­le­gen, den wir tags zu­vor von den Hö­hen der Bas­tei aus fo­to­gra­fiert ha­ben.
Ei­ni­ge der Bil­der dort stam­men von der Fluss­fahrt. We­gen der La­ge der Fel­sen zur Son­ne loh­nen sich Bil­der von der Bas­tei erst, nach­dem man sie pas­siert hat, sonst dro­hen die Fel­sen im Ge­gen­licht un­ter­zu­ge­hen.
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Der Bus ist nach­ge­rückt und bringt uns vom Schiff auf die Fes­tung. Man muss nicht un­be­dingt den Glas- oder den Grup­pen­auf­zug neh­men, um vom Park­platz in die Fes­tung zu ge­lan­gen, aber der Weg hin­auf ist der­art steil, dass man frü­her gan­ze Fuhr­wer­ke mit­tels ei­ner Seil­win­de hin­auf­zie­hen muss­te. Die Fes­tung selbst ist so groß, dass auch heu­te noch Fahr­zeu­ge über den Auf­zug in die Fes­tung ge­bracht wer­den! Frü­her be­her­berg­te sie Dresdenbis zu 1800 Men­schen, zu­meist Mi­li­tär­per­so­nal, die die Fes­tung, die nie­mals er­obert wur­de, ver­tei­di­gen soll­ten.
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Ein 152 Me­ter tiefer Brun­nen, mit ein­fachs­ten Hilfs­mit­teln 3 Me­ter im Durch­mes­ser in den nack­ten Fel­sen ge­schla­gen, ga­ran­tier­te die wich­ti­ge Was­ser­ver­sor­gung. Vieh wur­de teil­wei­se im Mau­er­rund ge­wei­det und der gro­ße Ver­sor­gungs­kel­ler, rechts im Bild, war der Grö­ße der Fes­tung an­ge­mes­sen, wie auch ei­nes der größ­ten je ge­bau­ten Wein­fäs­ser, das aber man­gels Er­zeu­ger­flä­che nie ge­füllt wer­den konn­te und am En­de ein «Fass im Fass» ein­ge­baut be­kam, um es ir­gend­wie nut­zen zu kön­nen. Das Fass, über dem sich ei­ne auf Säu­len ru­hen­de Tanz­flä­che be­fand, exis­tiert heu­te nicht mehr.
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Die Fes­tung wur­de stets mo­der­ni­siert. So ver­füg­te sie über ei­ne der größ­ten Ka­no­nen, die je aus Bron­ze ge­gos­sen wur­den, so groß, dass sie nach ak­tu­el­len tech­ni­schen Un­ter­su­chun­gen ei­nem Ab­schuss­ver­such selbst kaum stand ge­hal­ten hät­te. Ih­re ab­schre­cken­de Wir­kung hat der Fes­tung so­mit in zwei­er­lei Hin­sicht den Be­stand ge­ret­tet. We­gen der ver­meint­li­chen Un­ein­nehm­bar­keit fand die Fes­tung in Kri­sen­zei­ten un­ter an­de­rem zur Auf­be­wah­rung von Staats­schät­zen Ver­wen­dung und als Ge­fäng­nis. In den Krie­gen 1870/71 und den bei­den Welt­krie­gen wur­den dort Kriegs­ge­fan­ge­ne in­ter­niert. Heu­te man­gelt es ihr nur an ei­nem: Da­men­toi­let­ten!