Dresden
Semperoper
Auf
unserer Reise haben wir gelernt, dass der hohe Eisengehalt des Dresdner
Sandsteins dafür verantwortlich ist, dass die aus ihm errichteten
Gebäude einen an Düsterkeit grenzenden, dunklen Charakter
haben. Auch
die Semperoper macht da keine Ausnahme. Es gab mehrere
Vorgänger dieses Hauses. Der erste Bau stammte aus der Feder von
Gottfried Semper. Er wurde 1841 eingeweiht und ging 1869 in einem Brand
unter. Danach folgte eine Behelfslösung, 1878 ersetzt durch ein
unter der
Leitung von Manfred Semper fertiggestelltes Bauwerk, das dann
in der
Bombennacht vom Februar 1945 zerstört wurde. Am 40. Jahrestag des
Untergangs wurde die Oper in ihrem heutigen Gewand, weitgehend
originalgetreu wiederaufgebaut, ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben.
Unsere Reiseleiterin weiß manch Kurioses zu berichten, so auch die Geschichte von der ersten Digitaluhr der Zeitgeschichte (es gibt sehr, sehr viele Superlative in Dresden), die der Regent einbauen ließ, weil, so heißt es, er es satt gewesen sei, das Klappern der Taschenuhren während der Vorstellung zu hören. Denn damals wie heute gab es Zeitgenossen, die die Kunst nicht genossen sondern dafür nutzten, sehen und gesehen zu werden.
Damit diese nicht ständig nach der Zeit schielten und damit nach dem Ende der Aufführung, wurde die Uhr groß und gut sichtbar mitten über der Bühne platziert. Da es auf fünf Minuten nicht ankam, wurde die Zeitanzeige folgerichtig nur alle 5 Minuten aktualisiert. Zudem garantierte die Uhr einen pünktlichen Beginn der Vorstellung: Wenn sich der Vorhang öffnete, wurde die Uhr auf den Zeitpunkt des regelmäßigen Beginns der Aufführung eingestellt.