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Mers Les Bains liegt in derselben Bucht wie
le
Tréport, getrennt durch den Fluss
Bresle und den
durch Schleusen geschützten Meerhafen, der wegen des großen
Tidenhubs an der Kanalküste nur zu bestimmten Zeiten
von
Frachtschiffen erreicht werden kann. Diesen Nachbarort erwandert man am
Besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, zumal es hier keine nahe
Straßenverbindung gibt sondern eine attraktive Zuwegung über
die Schleuse. Der Zugang ist unterbrochen, wenn Schiffe in den Hafen
einlaufen. Zudem liegt der Bahnhof von le Tréport auf dem Ufer
von Mers le Bains.
*
Hoch über dem Ort steht eine Marienstatue auf den Felsen, die
über den zuvor erwähnten Fernwanderweg
zu erreichen
ist. Von dort schweift der Blick über den Strand mit seinen
zahllosen kleinen Badehäuschen, über das weite Meer mit
seinen regen Fischerbooten bis hin zum Leuchtturm von Ault und an guten
Tagen bis nach
Cayeux-sur-Mer und weiter nach Norden. Die
Badehäuschen trifft man hier an der Küste überall an.
Sie sind wie Miniaturferienhäuser eingerichtet und werden von den
Strandurlaubern auch so genutzt, sieht man von der Übernachtung
einmal ab. Ihre geometrische Regelmäßigkeit ist ein willkommenes Fotomotiv.
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*
Ich frage mich, ob diese sehr kompakten Badehäuschen im Winter und
bei drohender Sturmflut vom Strand abgeräumt werden. Denn dass das
Meer nicht immer so harmlos ist wie auf diesen sonnigen Bildern
versteht sich von selbst. Vierfüßige Betonklötze, die
sich beim Schutz der Küstenlinie Helgolands bewährt haben und
die sich so ineinander verkeilen können, dass auch
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der «blanke Hans» sie nicht aus der
Verankerung reißt, legen Zeugnis davon ab, dass das Meer bei
schweren Stürmen an den weichen Kreidefelsen nagt. Zudem findet
man am Fuß der Felsen immer wieder Ziegelsteine, deren
ursprüngliche Position in gefährlich überhängenden
Mauern auf den Klippen noch gut zu erkennen ist. Eine der großen
Herausforderungen ist hier der Erhalt der Felsen, aber auch der Schutz
der Badegäste, die ungerührt von Warnschildern ihre Plätze unmittelbar an der Steilwand einnehmen.