Saal­bach-Hin­ter­glemm

Am Nord­kamm des Ski­ge­biets

Saalbach-Hinterglemm Wer mit der Asitz­bahn von Leo­gang her­über­fährt oder von dort zu­rück, der tut gut dar­an, di­rekt auf den Kar­lift zu zie­len, der den Ski­fah­rer oh­ne Um­we­ge und oh­ne War­te­zei­ten an der Mit­tel­sta­ti­on der Schön­lei­ten­bahn auf den Wil­den­kar­ko­gel hin­auf­bringt, von wo man, wenn man kon­se­quent der Pis­te 52 folgt, di­rekt an die Bern­ko­gel Ses­sel­bahn her­an­fah­ren kann. Wer statt des­sen der WM Stre­cke folgt, en­det an Bau­ers Skialm und muss von dort ent­lang des Orts­rands sei­ne Bret­ter tra­gen.

Der ers­te Tag in Saal­bach mit sei­nen von der Stre­cken­füh­rung her un­be­kann­ten Pis­ten bringt uns gleich ei­ni­ge Über­ra­schun­gen. Wir neh­men den 3er Ses­sel zum Bern­ko­gel, der zwar auf den ers­ten Blick als sehr aus­ge­las­tet er­scheint, aber von ei­nem freund­li­chen aber auch sehr be­stimm­ten Herrn der Berg­bah­nen nach­hal­tig mit drei Per­so­nen ge­füllt wird. So kom­me ich, der ich das Ver­fah­ren bei vol­len Lif­ten zu­tiefst be­grü­ße, mit ei­nem eng­li­schen Ehe­paar in ei­nen Ses­sel, die mir vom Vallée Blan­che in Cha­mo­nix be­rich­ten und dort ge­führ­te Snow­board­tou­ren ge­se­hen ha­ben wol­len. Bis­her dach­te ich, dass das Tal we­gen der ex­tre­men Schwie­rig­kei­ten vor al­lem den Ski­fah­rern vor­be­hal­ten sei.

Saalbach-Hinterglemm Das Ren­nen geht wei­ter. Wir ah­nen es nur noch nicht. Ir­gend­wo auf der Ab­fahrt zwi­schen dem Rei­ter­ko­gel und dem Ses­sel­lift zum Has­nau­er Kopf tref­fen wir auf zwei Snow­boar­der, mit de­nen wir ins Ge­spräch kom­men. Wir su­chen nur nach ei­ner an­ge­neh­men Hüt­te für die Mit­tags­pau­se - und sie emp­feh­len uns die Wal­le­g­galm, weil «die Hochalm im­mer so voll» sei.

Saalbach-Hinterglemm An die­ser Stel­le möch­te ich mich bei den bei­den ent­schul­di­gen, weil wir an­ge­kün­digt hat­ten, ih­nen zur Alm nach­zu­fah­ren. Aber klar ist auch, wer vor oder hin­ter uns her fah­ren will, der tut gut dar­an, Gas zu ge­ben. Wir ver­lie­ren die bei­den an der Hochalm Ses­sel­bahn aus den Au­gen, was auf dem kur­zen Teil­stück kaum zu glau­ben ist. Aber vor al­lem der weib­li­che Part scheint nicht fol­gen zu kön­nen. Wir las­sen die Kan­ten noch ein­mal auf­glü­hen, da­mit wir uns an der Wal­le­g­galm dann kurz an ih­nen die Hän­de wär­men kön­nen. Und das ist auch nö­tig, weil wir beim An­blick der War­te­schlan­ge vor der Es­sens­aus­ga­be die blan­ke Kri­se krie­gen: «Was geht?», fra­ge ich mei­nen Sohn im Stil der Rap­per. «Willst Du hier über­win­tern?», fragt er zu­rück. Und so bleibt das ein­zig War­me an die­sem Mit­tag die Tem­pe­ra­tur un­se­rer Kan­ten: «Die schwar­ze 141?».


1 Heu­te trägt die Pis­te die Num­mer 40a.