Montafon
Hochjoch
Seit Dezember 2011 ist das Hochjoch mittels Seilbahn an das Skigebiet Silvretta Nova angeschlossen. Die Fahrzeit auf der 4 km langen Strecke beträgt etwas mehr als 15 Minuten. Die Bergstation selbst erschließt, wenn man vom Ski-Cross Free Ride Freda mit seiner zusätzlichen, eher einfachen Skiroute absieht, keine Pisten. Eine Talabfahrt nach Sankt Gallenkirch gibt es nicht. Die Beförderungskapazität erscheint auch für die Rückfahrt ausreichend.
Die Hochalpila Bahn realisiert den Übergang nach Schruns und bedient zugleich die vielleicht besten Pisten im Gebiet, die nach Süden ausgerichteten Pisten 10, 11 und 12. Sie sind bereits früh von der Sonne beschienen, haben ein angemessenes Gefälle bei leichter Welligkeit, und laden auf den ebenen Abschnitten zum Carven ein. Die Skiroute R11 ist steil aber auch kurz. Am Nachmittag trifft man noch einmal auf die Pisten, wenn die Heimfahrt angesagt ist. Eine Alternative ist die Rückfahrt per Bus von Schruns aus.
Das Hochjoch wurde auf eine nicht unintelligente Art erschlossen. Der neuralgische Punkt, die typbedingt nicht besonders leistungsfähige Luftseilbahn Hochjoch mit ihren kleinen Kabinen, wurde durch die Umlaufgondel Zamang ergänzt, der man einen großen Parkplatz spendiert hat. Zusammen mit einem Bustransfer zwischen Bahnhof und Zamangbahn ist es üblich, an der Bahn zu starten und nach der Talabfahrt mit dem Bus zum Parkplatz zurückzukehren, da es an der Zamangbahn selbst keine Abfahrt gibt.
Die Talabfahrt von Hochalpila nach Schruns ist eine der längsten der Alpen. Fährt man alle Bögen aus und umkreist auf der Piste Nr. 6 den Wasserspeicher, kommt man auf fast 10 km Strecke und über 1700 Höhenmeter. Damit zählt sie zu den steileren der langen Abfahrten. Dass das überhaupt möglich ist, verdankt man einem kühn in den Fels getriebenen Skitunnel. Ein klug angelegtes Gefälle, eine ausreichende Beleuchtung und eine für ein solches Bauwerk eher unübliche Breite von einigen Metern sorgen für eine stressfreie Durchfahrt. Mit 476 m ist es nicht nur der weltweit längste Tunnel seiner Art, es ist auch der beste den wir kennen.
Sieht man von der Talabfahrt einmal ab, sind die Pisten auf der Seite nach Schruns eher kurz. Die Piste Nr. 3 am Sennigrat ist eine der wenigen steilen Pisten und mit 1,4 km relativ lang. Sie wird von einer sehr gemütlich dahinschleichenden Bahn bedient, die über den Grat hinweggeführt wird und oben gegenüberliegende Ausstiege hat. Am Sennigrat finden sich weitere schwarze Pisten und nette, nicht besonders anspruchsvolle Skirouten, von denen eine den Tunnel umgeht.
Unterhalb der Mittelstation der Hochjochbahn zweigt eine Piste ins Silbertal ab. Sie ist in der Nebensaison nur am Wochenende geöffnet. Ein 2er-Sessel bringt die Skifahrer zur Panoramabahn zurück, ein Bustransfer bindet den Kristberg an, der Fußweg beträgt etwa 1 km. Dieses Kleinstskigebiet wird von einer Luftseilbahn mit einer Kapazität von wenig mehr als 200 Personen/h angeschlossen. Es besitzt unweit der Bergstation einen 600 m langen Schlepplift, der 100 Höhenmeter überwindet und einen kurzen Zubringerlift aus dem Ort. Wenn die Skiroute ins Tal geschlossen ist, dürfte sich ein Besuch kaum lohnen.