Mon­ta­fon

Ein Fa­zit

Montafon - Almgebäude im Novatal Als ich An­fang 2002, in Heer­brugg bei der Lei­ca Geo­sys­tems ar­bei­tend, zum letz­ten Mal in der Sil­vret­ta No­va war, konn­te ich noch in Schil­ling be­zah­len, wenn auch nur noch über­gangs­wei­se. Was hat sich seit­her ge­tan? Wa­rum war ich so lan­ge nicht mehr hier?

Sieht man ein­mal da­von ab, dass die Ver­bin­dung mit dem Hoch­joch zur Um­num­me­rie­rung der Pis­ten ge­führt hat, hat sich an der Tras­sen­füh­rung auf der No­va prak­tisch nichts ge­än­dert. Die Lif­te sind mo­der­ni­siert wor­den, die Hüt­ten wir­ken an­ge­sichts der Pan­de­mie nicht mehr so an­zie­hend wie da­mals, als der Ein­kehr­schwung und ein Mit­ta­ges­sen auf der Hüt­te Stan­dard war. Die Schwar­ze 20 heißt jetzt 44 und ei­ni­ge frü­her be­nann­te Ski­rou­ten wer­den nur noch un­ter ei­ner Num­mer ge­führt.

Montafon - Sennigratabfahrt Wenn man in ei­nem Ski­ge­biet lernt, hat man da­zu ein an­de­res Ver­hält­nis als wenn man fah­ren kann und ein neu­es Ge­biet be­sucht. Mit je­dem neu­en Ge­biet wird ei­nem das zu­erst be­such­te frem­der. Das ist gut so. Sonst wür­de man jah­re­lang im sel­ben Ski­ge­biet ab­hän­gen und nichts Neu­es se­hen. Und si­cher macht es ei­nen Un­ter­schied, wenn man 30 Ta­ge im Jahr fährt und bis zu fünf Ski­ur­lau­be macht: «Das Bes­se­re ist der Feind des Gu­ten.»

Und man sieht so viel Bes­se­res, wenn man die Au­gen weit ge­nug auf­rei­ßt. Schon frü­her hat uns an der No­va ge­stört, dass sie an schö­nen Ta­gen so hem­mungs­los über­lau­fen wird. Die oft en­gen blau­en Pis­ten mit un­zäh­li­gen An­fän­gern im Pflug­bo­gen wa­ren ei­ne Her­aus­for­de­rung, die man nur ak­zep­tiert hat mit schul­pflich­ti­gen Kin­dern. Hier war im­mer schon der Ein­kehr­schwung der wich­tigs­te Schwung, nicht der auf der 44. Wer nach dem 10. Ja­nu­ar kommt, trifft auf ei­ne an­de­re Welt. Wir hat­ten net­te Gast­ge­ber und ei­nen schö­nen Ur­laub.

Montafon - Wir sind froh, dass wir die Nova zu­sam­men mit Hoch­joch und Gar­gel­len noch ein­mal ge­se­hen ha­ben. Wir mö­gen be­nann­te Pis­ten, wie es sie in Gar­gel­len gibt und in Frank­reich. Wir ha­ben die Ge­bie­te prak­tisch kom­plett ver­mes­sen und kön­nen ih­re Aus­deh­nung da­mit an­nah­me­frei mit an­de­ren Ski­ge­bie­ten ver­glei­chen. Für die Ver­mes­sung der Ski­rou­ten, die im Ja­nu­ar ge­schlos­sen wa­ren, kom­me ich viel­leicht noch ein­mal zu­rück. Für ei­nen Tag.