4 Vallées
Die Skirouten Col des Mines und Vallon d'Arby
Das Gesamtgebiet lässt sich nur über Skirouten im vollen Umfang nutzen. So ist die einzige Verbindung zwischen Verbier und La Tzoumaz, die nicht einen (wenn auch kurzen) Weg mit dem Skibus erfordert, die Tourenabfahrt Col des Mines/Vallon d'Arby. Kommt man von Nendaz, so erzwingt die Rückfahrt die Bewältigung der für Anfänger extrem schweren Routen am Chassoure und Plan du Fou, weshalb dort die Gondeln in Richtung Tal am Abend oft voller sind als die Hänge.
Das Highlight ist sicherlich die Skiroute am Vallon d'Arbi nach La Tzoumaz, ein Ort auf der Rückseite von Savoleyres. Von den
Höhen über Nendaz (Tracouet) schaut man über das Tal und der Ort scheint zum Greifen nahe zu sein. Tatsächlich benötigt man nur
vier Lifte, einige nur mäßig spannende Abfahrten und eine großartige Skiroute bis dorthin. Eine Scheefräse, die sich in
einer Kehre unter den Felsen duckt, sorgt für eine der spektakulärsten Trassenführungen, die ich in einem Skigebiet je gesehen habe!
Wenn man es sehr genau nimmt, folgen die Skirouten Col des Mines und Vallon d'Arbi, dessen Schreibweise mit i oder y auch aus
den offiziellen Unterlagen nicht endgültig hervorgeht, bis zum Col des Mines dem selben Weg. Leider ist diese Streckenführung
für Snowboards nur schwer passierbar, weil sie sich ein gutes Stück auf gleicher Höhe am Berg entlang zieht.
Also wird man für La Tzoumas bei entsprechender Schneelage am Ende des Trogs gleich nach rechts den Hang hinunter fahren und dann einer der vielen Spuren folgen. Eine Schneise im Wald erlaubt die direkte Abfahrt zum Bach. Der Weg ist eng, steil und auch schon mal eine Strecke für Tiefschneefahrer. Vor allen der erste Abschnitt unmittelbar nach dem Trog ist hierfür gut geeignet. Unten am Bach sollten Snowboardfahrer ihre Teleskopstöcke dabei haben oder einen Skifahrer, der so etwas verleihen oder Snowbords ziehen kann. Der allerletzte Teil der Skiroute folgt einem Schlittelweg, der, auf abenteuerliche Weise Einfahrten kreuzend, etwa einen halben bis einen Meter in der Höhe versetzt an einer Straße entlang führt. Kurz vor der Umlaufgondel trifft man auf die Piste ins Tal.
2018 fahre ich die Bobbahn erneut und rausche am Ende unter einem riesigen Banner hindurch, das in Zeichensprache erklärt, dass man nicht
nach rechts abbiegen, sondern über den Col des Mines fahren soll. Ich tue das und sehe mich auf der eher unspektakulären Abfahrt durch den
Wald einer Lawine gegenüber, die bis zur Brücke am Bach hinunter reicht. Folgenden Satz werde ich vier Wochen wieder später streichen: «Und,
potzblitz, man umfährt dabei auch den bei Snowboardfahrern unbeliebten Ziehweg im Tal». Denn am 16. März wird eine weitere Lawine
an derselben Stelle niedergehen und vier Skifahrer in den Tod reißen, auf eben jener Variante, die wir 2009 befahren hatten.