Frank­reich

Di­jon - La Voulte-sur-Rhô­ne

Kathedrale von Dijon Di­jon ist be­kannt für sei­nen Senf, ob­gleich ich den über­aus kräf­ti­gen Ge­schmack des Düs­sel­dor­fer Lö­wen­senfs über al­les schät­ze und hier wie dort noch nichts Ver­gleich­ba­res ge­fun­den ha­be. Di­jon ist aber auch be­kannt als Haupt­stadt des Bur­gund, je­ner Re­gi­on, die über ei­ni­ge Jahr­hun­der­te im­mer wie­der ih­re Gren­zen ver­än­dert hat. Zu­letzt war sie ei­ne fran­zö­si­sche Ré­gion, heu­te ist sie ei­ne ad­mi­nis­tra­ti­ve Ein­heit und seit Ja­nu­ar 2016 als Re­gi­on in Bourgo­gne-Fran­che-Com­té auf­ge­gan­gen. Mit Yon­ne (89) ge­hört das ur­sprüng­lich höchst­num­me­rier­te Dé­par­te­ment zu Bur­gund, be­vor man Sei­ne auf­teil­te.

Dijon - Place de la Libération Groß­ar­tig ge­fal­len, ja über­rascht, hat uns die Alt­stadt mit ih­ren Fach­werk­häu­sern so­wie den al­ten, mas­si­ven Ge­bäu­den und Kir­chen. Gu­tes Wet­ter und an­ge­neh­me Tem­pe­ra­tu­ren ver­sü­ßen uns den Stadt­bum­mel, den wir am Place de la Li­bé­ra­ti­on mit ei­nem Abend­es­sen be­schlie­ßen. Für klei­ne Kin­der ist es ein hel­les Ver­gnü­gen, sich zwi­schen die im­mer wie­der auf­brau­sen­den Fon­tä­nen zu stel­len. Zu­erst was­ser­scheu sind sie nach­her klit­schnass. Auch die Zu­schau­er ha­ben ih­ren Spaß.

Tournon Un­se­re Rei­se soll­te uns ein­mal an die Wein­stra­ße des Côte du Rhô­ne brin­gen, das hat­te ich mir im­mer schon vor­ge­nom­men. Man­che Din­ge macht man halt auch, um zu se­hen, dass sie nichts brin­gen. So groß­ar­tig der Wein, so lang­wei­lig die Stra­ße. Hin­ter Di­jon fah­ren wir auf die A31, die als­bald in die A6 über­geht, die be­rühm­te Au­to­rou­te du So­leil. Hin­ter Lyon, wo sie A7 heißt, ver­las­sen wir sie wie­der, kurz vor der nächs­ten Maut­sta­ti­on. Tan­ken ist an­ge­sagt aber an ei­nem Sonn­tag neh­men nicht al­le bil­li­gen Su­per­markt­tank­stel­len aus­län­di­sche Kar­ten.

la-Voulte-sur-Rhône Am En­de des Ta­ges lan­den wir in la-Voulte-sur-Rhô­ne. Wir ha­ben vor al­lem we­nig an­sehn­li­che Ort­schaf­ten durch­fah­ren, hat­ten viel Ge­duld an den oft sinn­los hoch auf­ge­bau­ten Brems­schwel­len, die nicht ein­mal Tem­po 30 zu­las­sen, und ha­ben da­für nicht mehr ge­se­hen als das länd­li­che Frank­reich oh­ne den Ch­ar­me des El­saß oder der Cham­pa­gne. Um «den Bock fett» zu ma­chen, lan­den wir bei la-Voul­te auf ei­nem hol­län­di­schen Cam­ping­platz, wo die Be­die­nung zwar lieb ist, aber «am liebs­ten eng­lisch» spricht. Der Rot­wein im Res­tau­rant ist «für die Re­gi­on übel». Die Sa­ni­tär­an­la­gen sind die bes­ten auf Hin- und Rück­fahrt. Das ver­söhnt.