Kitzbühel/Kirchberg
Das Fazit einer Woche
Wenn es sich ergibt sitzen wir abends auf der Ochsalm, eine Hütte in exponierter Lage, und lassen den Tag Revue passieren. An den Hütten wird es nicht liegen, wenn einem das Skigebiet nicht gefällt. Eher wird der Snowboardfahrer beklagen, dass es viele Flachstücke gibt, die zum Aussteigen aus der Bindung zwingen. Besonders ärgerlich ist, wenn das nach einer der spannenderen Pisten passiert. Viele Abschnitte erfordern eine hohe Anfangsgeschwindigkeit, sodass es Anfänger schwer haben dürften. Pass Thurn ist ein Synonym dafür.
Das Niveau der Pisten ist in Ordnung, die schwarzen bleiben etwas hinter den Erwartungen zurück mit Ausnahme am Steinbergkogel. Wir haben praktisch keine Beinaheunfälle in dieser Woche. Obgleich wenig los ist fliegt dennoch der Hubschrauber Rettungseinsätze. Zudem bin ich als Snowboarder in der Minderheit. Meine Verletzung am Fuß lässt mich davon absehen, das Gebiet auch als Skifahrer zu erkunden. Mein Ziel, ein Jahr Snowboard zu fahren, habe ich aber erreicht.
Wir buchen bevorzugt eine Pension oder ein Hotel Garni, da wir abends gerne noch einen Bummel machen und zum Essen gehen. Nach 20 Uhr wird es zu dieser Jahreszeit in Kirchberg aber eng mit dem Angebot, daher wählen wir am Ende diejenigen Restaurants, die uns noch ein Essen bereit stellen. Ausgefallen und eine Empfehlung Wert ist die Kupferstube, die so gut besucht ist, dass wir das Gefühl nicht los werden, dass Wirtin Hildegard froh ist, dass wir für so späte Zeit reservieren. Perfekt!
Die Internetpräsenz der Bergbahnen Kitzbühel widmet eine ganze Seite den Auszeichnungen, die sie bekommen haben will. Da es keine offizielle und überparteiliche Organisation gibt, die so etwas beurteilt, betrachte ich diese Sprüche mit Vorsicht. Im Gegenteil: Es hat sehr lange gedauert, bis die Bergbahnen ihre veralteten Anlagen modernisiert haben. Und wer noch bis vor Kurzem einen Skipass bei Verlust nicht ersetzt hat, muss sich nach seinem Verständnis von Kundenfreundlichkeit fragen lassen.
2022 sitze ich vor der Auswertung der GPS-Daten und stelle fest, dass der interaktive Liftplan wirklich großartig implementiert ist. Klickt man eine Bahntrasse an, liefert das sich öffnende Fenster eine komplette Darstellung aller technischen Daten der Bahn. Bei der vergleichbaren Variante des Skigebiets Wilder Kaiser fehlt dort z. B. die Höhe der Tal- und Bergstation sowie für die Umlaufgondeln die Anzahl der Sitzplätze, die man erst aus der Liste «Bahnstatus» erfährt.