Am Schilthorn
Ein Tag, den sich die Hexen nahmen
«Es
ist wie verhext!», durchfährt es mich, als ich
schließlich
allein auf dem Schilthorn stehe, das Wetter erbärmlich schlecht
und
die Sicht nahe gleich Null. Dabei wollte ich doch ein paar Bilder
machen,
die zeigen, wie schön und wie schwierig die Pisten hier oben sind.
Dass ich 2970 m hoch bin, realisiere ich nicht. Ich frage
mich auch, was an dieser einen Piste, die zudem sehr bald in einen
blöden
Ziehweg übergeht, schwarz sein soll. Zehn kurze Schwünge
durch
ein paar im Nebel stochernde Skifahrer - das war's.
*
Immerhin kostet uns der Spaß bei einem 4-Tage-Skipass 48 Franken
extra, dazu eine Autofahrt nach Stechelberg, denn mit den Skiern
über
die Kleine Scheidegg, mit der Zahnradbahn von Wengen nach Lauterbrunnen
und weiter nach Mürren erscheint uns doch zu abwegig. Leider wird
es bei der hohen Auffahrt nach Birg meiner Tochter richtig schlecht, so
dass ich ihr im Lazarett erst einmal Sauerstoff verpassen lasse.
*
Danach müssen wir umdisponieren. Wir fahren ein wenig tiefer Ski
um
den Aufstieg zu kompensieren. Dazu kommen die eher langweiligen Pisten
am «Muttlern» und «Kandahar» gerade recht. Das
Wettter ist noch recht gut, als ich die Gelegenheit bekomme, mit meinem
Sohn zum Schilthorn hinauf zu fahren. Aber der schlägt kurz vor
der
Talstation der Gondel so heftig auf, dass ich ihn für «Piz
Gloria»
nicht mehr gewinnen kann. Als ich schließlich alleine fahre, wird
das Wetter zum Drama.
*
Nie zuvor habe ich meinen Arm ausgestreckt und die Hand nicht mehr
gesehen
- mit Ausnahme der Nacht. Und hier ist es so weit. Eine Viertelstunde
hocke
ich mit anderen Skifahrern auf der Piste und lasse den schlimmsten Teil
des Sturms vorüber ziehen. In gleichmäßigen Bögen
fahre ich ab, wobei ich außer der Pistenbegrenzung nichts sehen kann.
Immerhin kann man im Ort wieder soviel sehen, dass man das autofreie Mürren als hübsches Bergdorf ausmachen kann. Und auch die schwarze 21 («Man, ist die schwarz!»), die nach dem Sturm wegen der Verwehungen Tiefschnee aufweist, habe ich in guter Erinnerung. All diese Pisten wären in Zermatt wohl höchsten rot gekennzeichnet.
Immerhin kann man im Ort wieder soviel sehen, dass man das autofreie Mürren als hübsches Bergdorf ausmachen kann. Und auch die schwarze 21 («Man, ist die schwarz!»), die nach dem Sturm wegen der Verwehungen Tiefschnee aufweist, habe ich in guter Erinnerung. All diese Pisten wären in Zermatt wohl höchsten rot gekennzeichnet.