GNavigia und Open Street Map Daten
Nur für Insider: Shapefiles oder Datenbanken?
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Mit Version 2.5.8.96 und unter dem Namen GNavigia Next wurde am 11. März 2009 erstmals ein Build zum Download bereitgestellt, der einen Hintergrundserver auf der Basis von OSM-Daten enthielt. Wegen des großen Aufwands, der für die Einrichtung des Servers nötig ist, richtet sich diese Seite an jene Softwareanwender, die selbst Hand anlegen und die Daten umsetzen können.
Das Bild zeigt den zurzeit umgesetzten Bereich, erzeugt aus GNavigia.
Ein definitiv unverzichtbares PDF-Dokument, Version vom 21.06.09, mit einer sehr guten Übersicht über die notwendigen Schritte wurde von freizeit-biking.de (historische Domain) zusammengestellt. Für die Mapnik-Version 0.5.1 gibt es als Download die angepasste OSM-Datei und (ebenfalls komprimiert) generate_gnavigia_image.py.
Mittlerweile ist bekannt, dass die früher propagierte Umsetzung der OSM-Daten mittels virtueller Linux-Maschine heute wieder aktuell ist, weil die Windows-Portierung unzuverlässig ist. Die Dokumentation für neue Mapnik Versionen wird es wohl erst einmal nicht mehr geben, weil die Ergebnisse mit dem mittlerweile verfügbaren Tile-Server ebenso überzeugend sind, wie die Interpolation der SRTM-Höhen aus zügig geladenen hgt-Dateien. Zudem werden die Tiles jetzt so perfekt entzerrt, dass man mit UTM-Daten einer festen Zone (31 oder 32) von Süditalien bis zum Nordkapp kommt!
Freizeit-biking.de hatte ursprünglich auch die OSM-Daten aufbereitet und um NASA SRTM-Daten ergänzt. Das Ergebnis umfasste Nordwesteuropa und benötigte bei einer Ausdehnung von Dänemark bis Südfrankreich und von Brest bis zur polnischen Ostgrenze über 18 GB an Speicherplatz. Der Löwenanteil ging allerdings auf Kosten der Höhendaten! Die für den Datenbankimport erforderlichen OSM-Daten passten auch damals schon nicht auf eine DVD.
Kurzum: Wer die Daten in ihrer vollen Schönheit nutzen will, muss sie sich selbst zusammenstellen.
Hinweis: Die Umsetzung von OSM-Daten funktioniert zuverlässig nur mit einer 64 Bit Linux Version (erprobt ist eine Linux-Variante mit 4 GB Hauptspeicher und 32 GB Swap Space). Der Adressbereich einer 32 Bit Version reicht wegen eines Fehlers im Design der OSM-Datenbank heute nicht mehr aus!
OSM-Daten (Open Street Map) sind im Internet unter einschlägigen Lizenzen frei erhältlich. Sie gibt es im Original als Shapefiles und sind dann leicht auszutauschen und zu warten. Leider hat der Zugriff auf Shapefiles den Nachteil extrem langer Laufzeiten. Das Zeichenmodul, im vorliegenden Fall Mapnik, muss letztlich aus der Gesamtdatenmenge ausgeschnittene Portionen von Daten zugewiesen bekommen. Dazu sind selbst herkömmliche Datenbanken in der Regel zu langsam, sodass eine spezielle, geometrische Erweiterung zum Einsatz kommt, die Daten räumlich indizieren kann. Die hierzu verwendete Variante ist eine PostgreSQL-Datenbank mit PostGis Engine. Sie erreicht gegenüber einer Shapefile-Lösung einen Geschwindigkeitsvorteil von etwa 100:1. Ein Bild (550 KB, Monitor 1280x800 Pixel) benötigt eine Ladezeit von ca. 2 Sekunden im Maßstab 1:25000. Bei einem Maßstab von 1:500000 wächst die Dauer der Bildberechnung auf etwa eine Minute an. Im Bereich der Navigation, also mit einem 15,4" Monitor auf der Rückbank im Auto, sind die Ladezeiten gefühlt sehr kurz. Da die Bilddaten asynchron eintreffen, kann man bei nicht allzu kleinen Maßstäben auch die Messdaten in Skigebieten vor dem Hintergrund der OSM-Daten auswerten. Unübertroffen ist dabei die Unterstützung durch Höhenlinien!
Mit GNavigia 4.9 ist ein hybrider Hintergrundserver hinzugekommen mit dem einprägsamen Namen OsmDatabasePlusHillshadingTiles. Er liefert OSM/Mapnik-Bilder mit perfekt auf den Maßstab abgestimmter Grafik (inkl. Höhenlinien) und Schummerung aus den Kacheln der OSM-Welt. Hierfür muss man den ganzen Klamauk der OSM-TileServer-Welt mitmachen, also Karten-Cache anlegen, Initialisierung bereithalten usw. Ein Klick auf das schmuddelige JPG-Bild zeigt das Original an. Man bekommt einen guten Eindruck von der hohen Qualität, wenn man sich traut ...
Der Aufwand, der zu treiben ist, um OSM-Daten in der hier vorliegenden Form zu nutzen, beträgt für ungeübte etwa 1-2 Tage und wird erleichtert durch Kenntnisse im Umfeld von Software und Skriptsprachen. Prinzipiell stehen aber alle Module zur Verfügung. Wer vor einer PostgreSQL Installation nicht vor Ehrfurcht erstarrt, der hat gute Aussichten, die Schritte nachzuvollziehen.
Wer das Prozedere geschafft hat, der kann mit GNavigia seine eigenen Landkarten drucken. Die Druckfunktion ist nach großen Problemen im Anlauf mittlerweile schon sehr ansehnlich! Versehen mit Titel, Maßstabszeile, Skalierung und Gitternetz sowie je einem Copyright-Hinweis für GNavigia und OSM/SRTM, kommt der Ausdruck einem Messtischblatt schon recht nahe. Natürlich kann man auch WMS-Dienste als Hintergrund nutzen. Wenn Sie aber solche Ergebnisse auf Ihrer Homepage veröffentlichen, werden Sie echte Probleme mit den Landesvermessungsämtern oder deren Nachfolgeorganisationen bekommen. Hier noch einmal der Hinweis, dass Sie zumeist lediglich berechtigt sind, für private Zwecke die Daten der Landesvermessung am Bildschirm anzuschauen. Ausdrucke sind ausdrücklich nicht erlaubt!
Die Überschrift ist der Titel, den Sie im Dialog Ansicht/Bildschirmdarstellung auf dem Reiter Allgemein eintragen können. GNavigia wird in dem Maßstab drucken, den Sie sehen, allerdings werden Sie Parameter für den Landkartendruck festlegen und damit sowohl Kartenmaßstäbe frei wählen können als auch die Anzahl der Karten, die als Kacheln in Serie gedruckt werden sollen.