Skiwelt Wilder Kaiser/Brixental
Ein Fazit
Ich versuche immer, am Ende eines Urlaubs ein Fazit zu ziehen. Ohne die Sauferei tagsüber auf den Hütten oder den zum Teil großartigen Abenden in guten Gasthäusern im Ort. Immer dann, wenn wir nicht in einem der Talorte wohnen, wäre das auch unfair. Und nicht jeder, der es sich leisten kann, gut zu essen, kann auch sicher fahren. Aber hinsichtlich der Pisten, der Beförderungsanlagen und der sonstigen Infrastruktur darf man sich sehr wohl die Frage stellen: «Hat sich die Fahrt gelohnt?»
Dem Satz meiner Frau: «Das Skigebiet hat mir gut gefallen», kann ich mich anschließen. Wir hatten gutes Wetter, konnten daher alles fahren und haben auch alles gesehen. Der Beinbruch von Sankt Anton liegt nun so weit zurück, dass ihr die flachliegenden Bodengeister nichts mehr anhaben können. Zudem haben wir gut daran getan, den All-Star Skipass zu nehmen, denn Kitzbühel alleine ohne Ki-West hätte uns sicher nicht das geboten, was wir am Ende erlebt haben.
Was ich nicht mag sind Werbesprüche wie «weltbestes Skigebiet» oder so ähnlich. Den Spruch «bestes internationales Skigebiet» hat man mittlerweile abglegt. Das ist auch gut so. Denn sehr schnell könnte jemand sagen, dass Zermatt, die 4 Vallées, les Arcs/la Plagne, Val d'Isère und erst recht die überaus großartigen 3 Vallées «von einem anderen Stern» seien. Dann ist der Verbund Kitzbühel/Wilder Kaiser vielleicht tatsächlich das Beste dessen, was auf Erden zurück bleibt.
Zudem haben andere Skigebiete bessere Liftpläne. Übermäßig viele kurze, nah beieinander liegende Pisten und geringe Höhenunterschiede führen dazu, dass ein Gewirr von Signaturen entsteht, das kaum zu entziffern ist. Zudem konnten sich die Kartografen nicht dazu durchringen, die Karte grundlegend anders zu orientieren und damit zu entzerren. Um Eiberg, Hartkaiser und Talkaser wirkt die Karte stark überfrachtet. Der Satz unseres Professors: «Lasst Luft in die Karte!» wird ignoriert. Die Ausschnittvergrößerungen am Rand helfen auch nicht weiter, was man an der Vielzahl der Richtungspfeile festmachen kann, ohne die die Fahrtrichtungen nicht zu erkennen wären. Letztlich ist es aber ein Problem aller 1:1-Skigebiete, dass ihnen aufgrund geringer Höhen das Gefühl von Weite fehlt.