Vars/Risoul - La Forêt Blanche
Ski fahren am Col de Vars
Das Skigebiet Vars/Risoul ist von drei Skiorten aus erschlossen: Vars-les-Claux, Vars-Sainte-Marie und Risoul. Alle drei Stationen haben unterschiedliche Charaktere. Risoul 1850 ist eine in den Wald gebaute Retortenstadt. Die beiden anderen sind entlang der Passstraße entstanden. In Vars-Sainte-Marie wohnt man etwa 200 Höhenmeter niedriger. Vars-les-Claux ist der größte der drei Orte, etwa auf gleicher Höhe mit Risoul gelegen. Er ist ungleichmäßig bebaut mit einigen Hochhäusern, die neueren greifen den Chalet-Stil wieder auf. Der Ort wirkt jung und rege. Zu unserer Zeit findet dort ein Event statt, weshalb wir abends Schwierigkeiten haben, ohne Reservierung ein Restaurant zu finden.
Les Chalets des Rennes dienen uns für drei Nächte als Unterkunft. Die Zuwegung ist abenteuerlich und das Entladen des Fahrzeugs ebenfalls. Die Wege sind weit, wenn man in einem der oberen Chalets wohnt. Oder man entlädt am oberen Eingang, was mangels Parkraum aber auch alles andere als bequem ist. Ich behalte die Nerven, rede geduldig in der Landessprache mit den Franzosen, die auch entladen müssen, und wir rangieren die Fahrzeuge so, dass nach einer guten Stunde alle entspannt in ihren Wohnungen sind.
Vars sei die schnellste Station der Welt, suggeriert uns die Werbung. Im Jahr 2016 fuhr der Italiener Ivan Origone auf dem «kilomètre lancé» von Vars mit 254,96 km/h den noch 2020 gültigen Weltrekord. Seit 2006 hält er mit über 250 km/h auch den Juniorenweltrekord. Obwohl das «Stade KL» im Liftplan den Zusatz «permanent» trägt, ist es während unserer Reise nicht in Betrieb. Ich vermisse diesen einen Pistenkilometer nicht wirklich.
Die Verbindung (Liaison) der Stationen erfolgt von Vars nach Risoul über den Col Sans Nom, wo man einen weiteren Lift benötigt, oder, was der übliche Weg wäre, über den Col des Saluces und den Col de Valbelle. Der Rückweg führt allein über die Pointe de Razis. Dazwischen liegt ein Flach- und Laufstück, die Piste les Saluces. Sie entschädigt ein wenig durch das Panorama, das zu genießen man viel Zeit hat. Da der Rückweg nach Vars per Bus oder Taxi mühsam ist, sollte man die Zeit im Auge behalten und früh genug zurückfahren.