Serfaus-Fiss-Ladis
Die Bergbahnen und Skiline
Skiline verspricht den Betreibern eines Skigebiets einen «Mehrwert» durch die Auswertung der Inhalte der Registrierungsdatenbank, meist «SKIDATA». Dass die Einträge in dieser Datenbank korrekt sind, ist im Sinne der Bergbahnen, da damit die Mehrfachbenutzung eines Skipasses oder die Übertragung auf andere Personen aufgedeckt werden kann.
Allerdings sind die korrekten Daten im Sinne der Bergbahnen für eine statistische Auswertung im Sinne von Skiline oft unbrauchbar. Reicht es den Betreibern, die «schwarzen Schafe» an der Talstation auszusortieren, muss Skiline wissen, ob es einen Ausstieg an der Mittelstation einer Bahn gab, oder auch einen Einstieg. Die Schönjochbahn ist ein typischer Vertreter dieses Bahntyps. Ein wenig verwundert rieb ich mir die Augen, als ich erkennen musste, dass es hier keine Registrierung beim Ausstieg an der Mittelstation gibt, wohl aber beim Zustieg. Hier kann Skiline keine korrekte Auswertung liefern.
Skigebiete wie Sankt Anton haben das eingesehen und den Aufwand für die Nachrüstung gar nicht erst betrieben. Und auch die neue Schindlergratbahn ist dafür von der Planung an nicht vorgesehen worden. Andere Gebiete sind da völlig schmerzfrei, wie Zermatt, die seit Jahren die Daten vollständig erfassen, allerdings die überaus schlampige Auswertung durch Skiline tolerieren, was dazu führt, dass man eine Bestenliste durch geschickte Vorgehensweise kapern kann. Ich jedenfalls konnte über 16.000 nicht gefahrene Höhenmeter einstreichen, was mich zum besten Fahrer der letzten Saison machte.
Wer mit Skiline punkten will, muss also nicht nur einen Vertrag mit dem Anbieter dieser Dienstleistung abschließen, sondern auch die notwendigen Sperren schaffen, damit eine annahmefreie Ermittlung der Höhenmeter möglich ist. Besonders krude ist dabei die Lösung am Masner ausgefallen: Da weder die Arrezjochbahn noch die Masnerbahn Zugangssperren haben, hat man, völlig freistehend, etwa 50 m vor den Liften, eine Art «Doppeltor» geschaffen. Wer sich bei Skiline angemeldet hat, muss durch das passende Tor fahren, um die nächste Bergfahrt zu registrieren.
Die Lösung ist dumm, weil nicht einleuchtend. Hätte man über dem Doppeltor das Logo von Skiline angebracht, hätte man schon bei der ersten Begegnung mit diesem Tor verstanden, was das soll. Zudem kann man bei den beiden Scheidbahnen nach dem Durchgang durch die zugehörige Sperre noch einmal die Bahn wechseln, also die Sperre der Oberen Scheidbahn passieren und dann mit der Scheidbahn hinauffahren.