Flims Laax Fa­le­ra

Der Glet­scher am Vorab und die Alp Ru­schein

Flims Laax Falera Glet­scher ha­ben et­was Selt­sa­mes an sich. Meist sind sie nur mä­ßig steil und eher zum Üben denn zum Fah­ren ge­eig­net. Und we­gen der ste­tig ab­neh­men­den Län­ge so­wie der oft un­ter­schätz­ten Spalt­en­ge­fahr ist die nutz­ba­re Flä­che be­grenzt. Glet­scher sind in Grö­ße und Nei­gung recht un­ter­schied­lich, ei­nes ha­ben aber al­le Glet­scher der Al­pen ge­mein: Wenn das Wet­ter schlech­ter wird, sind sie so­fort von Wol­ken ein­gehüllt. Da­her fah­ren wir be­reits am ers­ten Tag auf den Vorab!

Flims Laax Falera En­de Fe­bru­ar 2017 sind wir noch ein­mal am Vor­ab. Ich kann das Steil­stück (im Bild rechts) ein­se­hen, Schuss fah­ren und die Ge­schwin­dig­keit in drei Ver­su­chen auf 96 km/h stei­gern. Die­ser «ki­lo­mè­tre lan­cé» macht we­gen des wei­ten Aus­laufs kei­nen Är­ger mit un­er­war­tet schar­fen Kur­ven am En­de der Schuss­fahrt.
Gut, dass es GPS gibt: Zwi­schen der vor­letz­ten und der letz­ten Ab­fahrt schien mir ge­fühlt ein gro­ßer Zu­wachs an Speed zu lie­gen, tat­säch­lich wa­ren es aber nur 0,4 km/h! Wie­der wird es Zer­matt vor­be­hal­ten blei­ben, die 100 zu knacken.

Flims Laax Falera Die bei­den Pis­ten, die nicht nur im Lift­plan un­ter­schied­lich schwie­rig aus­ge­zeich­net sind son­dern auch so wir­ken, wenn man sie fährt, wer­den von zwei Schlep­pern be­dient, die ei­nen Hö­hen­un­ter­schied von 400 m über­win­den. Die stei­le­re obe­re Pas­sa­ge kann schnell zu Bu­ckeln aus­ge­fah­ren sein, da­nach geht es sehr zü­gig zur Sa­che.

Nimmt man den lin­ken der bei­den Schlep­per, so er­reicht man oh­ne Que­rung der Lift­spur die Zu­fahrt zum Vorab Sat­tel, wo frü­her die Ab­fahrt zur Alp Ru­schein be­gann. Heu­te en­det sie be­reits an La­va­di­nas. Es ist wirk­lich ei­ne Pis­te und kei­ne Tou­ren­ab­fahrt, auch wenn ich das ger­ne an­ders se­hen wür­de und der Grad der Prä­pa­rie­rung oder de­ren ge­rin­ge Nach­hal­tig­keit den Fah­rer eher an ei­ne Bu­ckel­pis­te errin­nert. We­gen der La­ge gen Süd­os­ten ist es auch nur ei­ne Fra­ge der Zeit, wann die Pis­te an ei­nem son­ni­gen Tag auf­weicht und ab wann sie gar nicht mehr be­fahr­bar ist.

Flims Laax Falera An La­va­di­nas ver­sieht ein sehr selt­sa­mer 6er-Ses­sel sei­nen Dienst. Wer im­mer auf die Idee ge­kom­men sein mag, die­ses Teil mit ei­ner Dre­hung um die ver­ti­ka­le Ach­se zu ver­se­hen, soll­te sich die Fra­ge stel­len, wann man spä­tes­tens in die Aus­gangs­po­si­ti­on zu­rück­keh­ren muss! An schö­nen Ta­gen wird je­der Ses­sel um 45° nach au­ßen ge­dreht, auf dass man das Pa­n­ora­ma bes­ser ge­nie­ßen kön­ne. Hat der Ses­sel die Sta­tion ver­las­sen, dreht er sich. Lei­der kehrt er in der Berg­sta­ti­on so spät in die Nor­mal­po­si­ti­on zu­rück, dass Ski­fah­rer fast über ih­re ei­ge­nen Skier stol­pern.

Flims Laax Falera His­to­risch: Ge­gen En­de der Ab­fahrt zur Alp Ru­schein gab es drei be­mer­kens­wer­te Din­ge. Da war zu­nächst zu er­wäh­nen, dass die Piste im­mer fla­cher wur­de und man sein Snow­board ei­ne Wei­le tra­gen muss­te. Dann kam ei­ne groß­ar­ti­ge Rast­mög­lich­keit mit Grill und ab­lie­gen in der Son­ne und da­nach stol­per­te man in den äl­tes­ten und lang­sams­ten Lift des gan­zen Ge­biets, so­dass, weil es noch ei­ne ein­fa­che­re Piste di­rekt vom Crap Ma­segn gab, man bei großem An­drang bis zu ei­ner Stun­de brauch­te, um zu­rück zu fah­ren. An kei­ner der Luft­seil­bah­nen stand man län­ger an!