Dolomiti Superskipass
1220 Pistenkilometer und 450 Liftanlagen
Es ist 12 Uhr und noch Zeit genug für meine aller erste Halbtageskarte. Natürlich wählen
wir diese nicht freiwillig. Denn der Dolomiti Superskipass ist nicht etwa an den Kassen der jeweiligen Talstationen zu bekommen,
sondern muss in einem gesonderten Büro gelöst werden. Und das hat Sonntags zwischen 12 und 16 Uhr geschlossen. Ein Skandal,
wie ich finde. Denn am Ende ist die Halbtageskarte pro Person 13 Euro teuerer:
«Wer kommt schon am
Sonntag um 12 Uhr an und nimmt dann noch einen 7-Tage-Pass?», entschuldigt man sich.
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Wie dem auch sei. Mit diesem Mittag beginnt südlich des Alpenhauptkamms eine Schönwetterperiode, die erst mit unserer Abreise vom
Kronplatz zu Ende gehen wird. Und unter dem Skipass liegt das größte Skigebiet und zugleich auch das seltsamste Abrechnungsmodell
der Alpen. Da es hier noch Barzahlung und Punktekarten gibt, muss man an jedem kleinen Lift brav die Karte stecken: «Ist das zeitgemäß?».
Die Liftanlagen sind es jedenfalls. Schlepplifte sind selten und auch die alten Kniekehlenhauer werden langsam aber sicher ersetzt.
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Der Gültigkeitsbereich ist so groß, dass man schon zweimal hinsehen muss, um alle Gebiete zu erfassen. Es sei auch nicht
verschwiegen, dass man ein Auto braucht, um den Liftpass in vollem Umfang abzufahren. Andererseits ist das Kerngebiet um den Sellastock
allein den Preis wert - und die Abstecher am Rande dieser Ultra-Skischaukel lassen eine ausgedehnte Mittagspause fast nicht mehr zu. Eine
solche Reise führt uns u. a. nach St. Ulrich ins Grödnertal.
Der Skipass gilt in: Cortina d'Ampezzo - Kronplatz - Alta Badia - Grödnertal -Val di Fassa - Marmolada - Hochpustertal - Val di Fiemme - S. Martino di Castrozza - Eisacktal - Tre Valli - Civetta
Die fett markierten Bereiche haben wir selbst besucht oder auf der Sella Ronda angekratzt - die anderen hätten weite Autofahrten erfordert. Dabei nutzen wir sogar noch die Tatsache aus, dass wir abends vom Kronplatz nach Deutschland zurück fahren. Denn die Fahrt durch die Schluchten am Anfang des Alta Badia ist wegen des schlechten Straßenzustands und reger Bautätigkeit zeitlich sehr aufwändig.