Kronplatz
90 Pistenkilometer und nur ein einziger Berg
Es ist der letzte Tag unserer Reise. Wir fahren zum Kronplatz, weil es von hier aus nicht mehr so weit ist zur Autobahn.
Und dieser Berg, der allein 90 Pistenkilometer für sich reklamiert, gehört einfach zu einem Besuch in den Dolomiten. Obgleich das Panorama hier weniger
aufregend ist als um die Sella Gruppe, macht es immer noch etwas her, zumal der Berg sehr exponiert liegt. Aber der Berg hat vor allem eine grausige
Geschichte zu erzählen, und die geht so:
«Der italiniesche Skifahrer ist der natürlich Feind des Snowboarders. Etwa im Jahre 1990 wird am Kronplatz der letzte frei fahrende Snowboarder von einem beherzten Skifahrer erlegt. Danach wird es still um diese einzigartige Spezies, die dem Wintersport eine besondere Note verliehen hat. Noch heute kann man vereinzelte Exemplare sehen, aber sie sind sehr selten. Sie gehören zu einem Programm von Fahrkulturschützern, die die Spezies, die einst die Hänge des Kronplatzes bevölkerte, wieder ansiedeln und heimisch machen will.»*
Kaum ein Berg ist besser geeignet, die Fahrkünste in den Dolomiten zu studieren, als die kahle Kuppe des Kronplatzes an einem sonnigen Samstag.
Auf den blauen Pisten hat man als Snowboardfahrer nichts verloren, zumindest suggeriert das die Fahrweise der Skifahrer, die hemmungslos knapp vor
dem Brett die Fahrbahn kreuzen. Da hilft es auch nichts, dass das Board sehr streng in der Spur gefahren wird. Es erinnert mich an die Art, wie hier
Auto gefahren wird - immer ein wenig über die Verhältnisse.
*
Allein, man kann dem Treiben der Irren entgehen, indem man auf die beiden schwarzen Pisten in Richtung Bruneck ausweicht. Wir fahren die 1250 Höhenmeter
insgesamt vier Mal und verbuchen so 20 Pistenkilometer, die es in sich haben. Die schwarze Pre da Peres ist dagegen eher langweilig.
Zusammen mit der Olang-Abfahrt fahren wir an diesem Tag über 7000 Höhenmeter und 30 km.
«Der italiniesche Skifahrer ist der natürlich Feind des Snowboarders. Etwa im Jahre 1990 wird am Kronplatz der letzte frei fahrende Snowboarder von einem beherzten Skifahrer erlegt. Danach wird es still um diese einzigartige Spezies, die dem Wintersport eine besondere Note verliehen hat. Noch heute kann man vereinzelte Exemplare sehen, aber sie sind sehr selten. Sie gehören zu einem Programm von Fahrkulturschützern, die die Spezies, die einst die Hänge des Kronplatzes bevölkerte, wieder ansiedeln und heimisch machen will.»