Les Deux Alpes
Das Skigebiet
Der Ort Les Deux Alpes und seine beiden Hauptstraßen teilen das Skigebiet in zwei ungleiche Hälften. Das Vallée Blanche ist hier kein Tal sondern eine Talseite. Diese weist alte, nicht kuppelbare Lifte und eher wenig befahrene Pisten auf. Insgesamt hält sich der Betrieb sehr in Grenzen. Hier sind die Pisten weniger steil als auf der Gletscherseite, aber dennoch kann man die Abfahrten nicht als für Anfänger besonders geeignet bezeichnen, dafür sind die roten Pisten dann doch allzu steil.
Am Ende des Hochtals, das der Romanche zugewandt ist, gibt es eine durch blaue Pisten realisierte Verbindung zwischen den beiden Teilen des Skigebiets sowie einen Zipfel, der hinunter reicht ins Tal nach Mont de Lans, dem mit 1300 m tiefsten Punkt der Domaine. Ein arg langsamer Lift wartet nach einer netten Abfahrt mit Blick auf den Lac de Chambon und den Ort Mizoën, der sich an einen Südhang schmiegt, der früh seinen Schnee verliert.
Nach Osten in Richtung la Meije, dem knapp 4000 m hohen Hauptgipfel dieses Kamms, ziehen sich die Pisten nach einem kurzen und steilen Hang in die Länge. Wegen der großen Distanz und der tiefen Einschnitte, die man hier mit Gondeln überbrücken muss, hat man sich für eine «kuppelbare Luftseilbahn» entschieden, die es auch 1997 schon gab, den Jandri Express. Die Bahn ist am Doppelseil aufgehängt, fährt mit knapp 20 km/h nicht die Geschwindigkeit einer Luftseilbahn und hat aber auch nicht deren Nachteile, also geringe Beförderungskapazität und lange Wartezeiten. Alles in allem ist das eine flotte Lösung des Transportproblems hin zum Gletscher.
Seit 2013 hat man das Skigebiet permanent modernisiert. Eine blaue Piste, mit großem Aufwand in den Berg getrieben, soll auch Anfängern eine Rückkehr in den Ort ohne Seilbahn ermöglichen. Die Luftselbahn, die früher den Gletscher als Alternative zum Jandri-Express erschloss, wurde abgebaut. Eine neue Umlaufgondel, die Pierre Grosse, verbindet jetzt den Secteur Fée mit dem Signal, allerdings muss man dazu den richtigen Einstieg wählen.
Die übergroße Bergstation der neuen Umlaufgondel, Pierre Grosse, am Signal. Der Gletscher ist damit auch über die Zufahrten Diable und Bellecombe zu erreichen und somit über alle Lifte, die direkt oder indirekt die Bergstation des Diable ansteuern. Insgesamt gibt sich das Liftnetz heute aufgeräumter als 2013. So sind im Vallée Blanche nur noch zwei Lifte in Betrieb.
Der Gletscher ist als Sommerskigebiet ausgelegt. Im Winter 2013 gab es dort noch einen Personentransport der ganz besonderen Art. Am äußersten Punkt des Gletschers gab es damals eine Liaison mit la Grave, die man heute, 2020, aufgegeben hat. Mit einem 6-Tage-Skipass 2 Alpes konnte man einen Tag in la Grave fahren. Dazu wurde man von einer Pistenraupe am Seil gezogen, das wie ein Ankerlift gestaltet war. Der Rückweg erfolgte über einen Schlepplift.
Wer la Grave einmal sehen will, der bucht gleich einen Skipass 5 aus 6 und fährt mit dem Wagen
nach la Grave. Dass der Weg keinen Umstand macht, haben wir bereits im Rahmen der Geschichte zur Skisafari 2013 dokumentiert.