Pic Blanc - Piste du Tunnel
Buckel ohne Ende auf dem Glacier de Sarenne
Für die Freunde der steilen Pisten hält l'Alpe d'Huez eine ganze Reihe reizvoller Abfahrten bereit, die Buckelpiste le Tunnel und die Piste de Sarenne, der wir eine eigene Seite widmen wollen. 1997 und 2020 konnten wir die Tunnel fahren, 2013 war der Tunnel gesperrt.
Auf 3330 m Höhe hat man einen wunderschönen Blick über die Täler, auf die Station Les Deux-Alpes und das zugehörige Skigebiet. Vor dem Tunneleingang kann man sich überdies noch entscheiden, ob man direkt die Abfahrt nimmt, oder noch einmal zu einem Sessel auf den Sarennegletscher abfährt, der einen wieder auf den Gipfel bringt.
April 1997: Die Piste du Tunnel ist ab Mittag offen, der Schnee ist weich und das Training nach fünfeinhalb harten Tagen optimal. Also machen wir uns mit der großen Gondel auf den Weg auf die großen Höhen. Das Bild vermittelt einen gewissen Eindruck von der Steilheit des Geländes und den beiden buckligen Abschnitten, zu denen in diesem Jahr noch ein dritter auf dem Weg zum Tunnel hinzukommt. Dieser Streckenabschnitt liegt hinter dem Berg auf dem Sarennegletscher. Heute ist er fast immer präpariert, um die Abfahrt Sarenne rot erscheinen zu lassen. Erschwerte Bedingungen, die aber auch unser fast 8 Jahre alter Sohn locker meistert.
Januar 2020: Der Tunnel selbst ist unspektakulär. Das geringe Gefälle läßt erst gar keine Geschwindigkeit aufkommen. Außerdem ist er gut beleuchtet und hinreichend mit Schnee ausgelegt. Hat man den Tunnel hinter sich, folgt eine kurze Querung ohne nennenswertes Gefälle. Diese Trasse gab es so schon vor 23 Jahren. Sie endet in einer Linkskurve, die den etwas hakeligen Einstieg in die Buckelpiste einleitet. Der erste Abschnitt ist eng und nur durch Abrutschen zu überwinden.
Danach folgen steile Buckel, die aber nach all dem, was wir in den letzten Jahren gefahren haben, u. a. im Rahmen der Skisafari 2013, kein Entsetzen verbreiten. Trotzdem gilt, dass man diese Piste besser nicht unterschätzt. «Si ils glissent, ils glissent», hatte einer vom Liftpersonal orakelt. Und siehe da: Bei meiner dritten Abfahrt rutscht eine Person vor mir aus und gleitet den Hang in voller Länge auf dem Hintern hinunter, von Buckel zu Buckel hüpfend. Er kommt mit dem Schrecken davon.
Man kann sich drüber streiten, ob man eine Piste wie die Le Tunnel oder die Chavanette von Avoriaz fahren muß. Sicherlich sind diese Pisten schwierig, manchmal auch gefährlich. Aber wenn man keine Angst hat und das Wetter gut ist, kann man sich an alle Abfahrten heranwagen. Es sind nicht nur die Pisten mit großen Namen, die einen Skifahrer vor schier unlösbare Probleme stellen können. Aber hier kommt einem unweigerlich der alte Schlachtruf in den Sinn: «Viel Feind, viel Ehr'!». Skifahren ist halt auch eine Frage der Leidenschaft.