Ski Amadé
Der Standort Wagrain
Hatten wir viele Jahre lang viel
zu wenig Schnee, so holt dieser Winter all das nach. Das bedeutet für meine Frau einen verzögerten Aufbruch am Morgen und für mich einen
ungewöhnlich frühen Start in den Tag. Ich miete uns in dem kleinen Hotel Hollauf ein, das privat geführt
wird und in dem der Chef nicht nur selbst sondern auch gut kocht. Alles hat einen Touch von Bio durch zum Teil selbst angebaute Lebensmittel.
Schon ein Jahr später werden wir in Sankt Anton und Flirsch wieder das von Völlerei geprägte, echt österreichische Essen vorgesetzt bekommen,
das man auch dann nicht aufessen kann, wenn man alle Buckelpisten des Gebiets an einem Tag gefahren ist. Wie gerne denken wir da an das
ausgewogene Abendessen unseres Gastgebers in Wagrain zurück.
Die Bedenken, die
ich beim Buchen hatte, bezogen sich nicht auf die eher einfachen aber hinreichend ausgestatteten Zimmer, sondern auf die Frühstückszeit 8 Uhr.
Wenn es schneit, ist das definitiv zu spät. Und nach vielen Urlauben mit frühem Frühstück und ohne Neuschnee kommt es so, wie es kommen muss: Es schneit
oft und viel! Und das auch noch in der Nacht und am frühen Morgen. Die Pistenbullies sind da schon wieder zurück in der Garage.
Kluge Gastgeber beobachten den Gast. Ich brauche 10 Minuten zu Fuß bis zum Flying Mozart, der um 8:30 Uhr startet. Also bin ich Punkt 8 Uhr im
Frühstücksraum, reiße zwei Brötchen auf, belege sie ohne Butter mit je einer Scheibe Käse und Wurst, stopfe sie in die Taschen meiner Skijacke und
bekomme von Herrn Hollauf noch eine Tasse Kaffee aus der Maschine an der Bar, sozusagen «to go». Am zweiten Tag steht zehn vor acht bereits
ein Kännchen auf dem Thresen. Wie jedermann weiß, zählt nur die allererste Spur!