Stein am Rhein und der Al­bu­la­pass

Über ei­nen der schöns­ten schwei­zer Päs­se ins Ober­en­ga­din

Wäh­rend wir an die­sem Sonn­tag durch die Gas­sen von Ro­then­burg bum­meln, ah­nen wir noch nicht, dass uns we­nig spä­ter ei­ne Über­ra­schung er­war­ten wird: Auf der A 7 ge­be ich an ei­ner Stei­gung Gas - und nur der Mo­tor läuft schnel­ler. Da nur der fünf­te Gang be­trof­fen ist, er­rei­chen wir aus ei­ge­ner  Kraft und mit Hil­fe des Not­diens­tes von VW Al­lens­bach am Bo­den­see, wo der Bus am nächs­ten Tag re­pa­riert wer­den soll. Wir er­wi­schen ei­nen mä­ßig gu­ten Cam­ping­platz in des­sen Nä­he wir dann aber gut zu Abend es­sen, im Gar­ten und mit Blick auf den See. Mein all­zu ro­hes Steak wird nach­ge­bes­sert und ei­ne «Mis­sio­na­rin» an un­se­rem Tisch er­zählt uns vom Sin­gen für Gott und wie der hel­fen wür­de; na ja, wir be­zwei­feln den the­ra­peu­ti­schen Wert des Ge­sangs nicht und über­ste­hen ih­ren Mo­no­log zu­dem un­ver­letzt.
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Wir nut­zen die Zwangs­pau­se zu ei­ner Rad­tour um den Über­lin­ger See, die uns über wei­te Stre­cken auf sehr gut be­schil­der­ten Rad­we­gen durch die Schweiz führt. Hier sind die Rad­we­ge zwar zum Teil recht steil, aber da­für fah­ren wir im­mer ziem­lich dicht am See. Auf deut­scher Sei­te ist nicht an­nä­hernd so viel ge­tan für die Rad­fah­rer. Hier be­glei­ten die Rad­we­ge oft die Stra­ße, was nicht ge­ra­de be­son­ders er­bau­lich ist - in ei­ner doch so ma­le­ri­schen Ge­gend. Hö­he­punkt der Rad­tour ist das Ört­chen Stein am Rhein, das für sei­ne reich­hal­tig und kunst­voll be­mal­te Häu­ser­zei­le in der Dorf­mit­te be­kannt ist. Hier ist auch der ers­te Rhein­über­gang seit Kon­stanz. Wir ma­chen ei­ne kur­ze Rast und trin­ken zu leicht un­ver­schäm­ten Prei­sen. Da­nach fah­ren wir über Ra­dolf­zell, wo der Rad­weg so­zu­sa­gen «über den Bahn­steig» führt, zu­rück nach Al­lens­bach.
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Am nächs­ten Mor­gen fah­ren wir über Chur und Fi­li­sur  in Rich­tung Ober­en­ga­din. Die ma­le­ri­sche Pass­stra­ße des Al­bu­la wird bis Ber­gün be­glei­tet von der Tras­se der Rhä­ti­schen Bahn. Die­se Bahn­stre­cke, aus­ge­führt als 1 m Schmal­spur, zieht sich mit Hil­fe zahl­rei­cher Brücken- und Tun­nel­bau­wer­ke bis zum Al­bu­la­tun­nel hin­auf. Das Ho­spiz auf der Pass­hö­he des Al­bu­la liegt in ei­ner Art Hoch­tal, aus dem es dann in vie­len Ser­pen­ti­nen über ei­ne gut aus­ge­bau­te Stra­ße hin­ab nach La Punt geht, un­weit von St. Mo­ritz.