Gar­da­see, Cin­que Ter­re und To­s­ka­na

Mit dem VW-Bus nach und durch Nor­di­ta­li­en

Die Ort­sein­fahr­ten um den Gar­da­see sind al­le­samt ver­stopft und Ge­duld ist an­ge­sagt. Man parkt hier, wo man kann. Wir fin­den in Ma­der­no ein Plätz­chen am Ha­fen, wo wir mit Blick auf den See und die Zy­pres­sen ge­gen­über Früh­stück ma­chen. Wir fah­ren vom son­ni­gen Sü­den in die düs­te­ren Ber­ge hin­ein, an de­nen das Wet­ter hän­gen zu blei­ben scheint. Ich hät­te ger­ne Bil­der von Ri­va oder Tor­bo­le ge­macht, aber es reg­net und wir stei­gen nicht aus.
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Wei­ter im Sü­den, an je­ner mar­kan­ten Land­zun­ge, die sich bei Gar­da in den See hin­ein schiebt, be­fin­det sich der Park der Meer­jung­frau. Bei strah­len­dem Son­nen­schein wer­fen wir ei­nen Blick auf das An­we­sen und das Re­stau­rant am Was­ser. Schließ­lich er­rei­chen wir La­zi­se und schla­gen für meh­re­re Ta­ge un­ser Do­mi­zil am Cam­ping Du Parc auf, der über ei­nen schö­nen Sand­strand ver­fügt. Wir de­po­nie­ren die Wert­sa­chen in ei­nem der Sa­fes in der Re­zep­ti­on, schwim­men re­gel­mä­ßig und mie­ten zu­dem ein Tret­boot,  das es uns er­mög­licht, Fo­tos vom Was­ser her zu ma­chen. Ein­drucks­voll sind die Be­fes­ti­gungs­an­la­gen von La­zi­se. Hier le­gen u. a. auch die Aus­flugs­schif­fe an, die ei­ne re­gel­mä­ßi­ge Ver­bin­dung zwi­schen den Städ­ten am See auf­recht­er­hal­ten.
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Strom ist auf den Cam­ping­plät­zen in der Re­gel sehr teu­er und wird von uns auch nicht be­nö­tigt, da wir nicht ko­chen. Aber auf den ita­lie­ni­schen Plät­zen ist der Strom im­mer in­klu­si­ve, und so nut­ze ich die Ge­le­gen­heit, den Kühl­schrank zu be­trei­ben, was uns ge­kühl­ten Gr­ap­pa be­schert. Die Sa­ni­tär­ein­rich­tun­gen des Plat­zes sind von un­ter­schied­li­cher Qua­li­tät, aber die neue­ren An­la­gen sind wirk­lich sehr kom­for­ta­bel. Es gibt auch ei­ne Knei­pe hier, in der mal Tanz, mal Gril­l­abend mit Tanz statt­fin­det. Drau­ßen, ver­steht sich, in der Wär­me des Sü­dens.
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Hier im Sü­den spielt sich al­les drau­ßen ab. Wenn das aus Grün­den her­auf­zie­hen­der Ge­wit­ter ge­ra­de nicht geht, dann wird es auch schon bald mäch­tig eng. Denn im In­nern sind die Restaus nicht auf den gro­ßen Be­su­che­randrang aus­ge­rich­tet. An ei­nem be­son­ders schö­nen Nach­mit­tag zie­hen in­ner­halb we­ni­ger Stun­den Wol­ken bis zur Sturm­stär­ke auf. Wir sind an die­sem Tag früh ge­nug und be­kom­men ei­nen der letz­ten Plät­ze im La For­gia. Der Wirt ist ein aus­ge­spro­chen char­man­ter Ita­lie­ner, der aus sei­ner Be­wun­de­rung für schö­ne Frau­en kei­nen Hehl macht. So ver­dan­ke ich es mei­ner Frau, dass wir von ihm be­hut­sam «durch das Me­nü ge­führt» wer­den und ver­brin­gen so ei­nen an­re­gen­den Abend mit ei­nem der bes­ten Es­sen die­ser Rei­se. Nur in Flo­renz und Sie­na es­sen wir ver­gleich­bar gut, al­ler­dings auch viel teue­rer.