Pisa und der «Schiefe Turm»
Eine Stadt mit großer Tradition
Auf der Fahrt nach Süden passieren wir Carrara,
bekannt
für seinen weißen Marmor. Wir
fahren an diesem Morgen nur wenige Kilometer bis Viareggio, wo
wir
einen gefälligen Campingplatz finden und am Nachmittag sogar noch zum
Baden kommen. Allerdings haut mich der Strand nicht gerade vom Hocker.
Ich mag es nicht, wenn mir dauernd die fliegenden Händler auf den Leib
rücken und der Dreck der Zivilisation kaum noch Platz für das Handtuch
lässt. Von der Ile
d'Oléron bin ich wohl verwöhnt. Der Schmutz an italienischen Stränden ist mir zuwider.
Von Viareggio aus fahren wir mit der Bahn nach Pisa. Auf dem Campingplatz steht der Wagen gut. Pisa selbst ist nicht gerade eine Schönheit, die nüchternen Mauern am Ufer des Arno legen Zeugnis davon ab. Weltberühmt ist Pisa wegen seines Schiefen Turmes, der zur Zeit wieder weitgehend aufgerichtet wird. Natürlich darf das nur soweit geschehen, dass man den Ort nicht um sein einmaliges Wahrzeichen bringt. Der Turm gehört zu einem Kirchenkomplex, der aus Dom, Turm und Taufkirche besteht. Hinzu kommen noch weitere Museen, die sich um den Platz herum angesammelt haben und die man natürlich auch besichtigen kann. Unter anderem sind hier außergewöhnliche Handschriften alter Messbücher zu besichtigen.
Mit dem Bau des Glockenturms (Campanile) wurde etwa 100 Jahre nach dem Dom begonnen. Die leicht gebogene Achse des Turmes lässt erahnen, dass sich der Turm bereits zu Bauzeiten geneigt haben muss. Bis zum Aufsetzen des offenen Glockenstuhls vergingen 100 Jahre, in der sich niemand an die Fertigstellung des Turmes wagte. Als «Schiefer Turm von Pisa» (Torre Pendente) wurde er zum Wahrzeichen der Stadt. Bis 1990 konnte man den Turm noch besteigen, dann wurde er für den Zeitraum der Bauarbeiten geschlossen. Bis zu dieser Zeit neigte sich der Turm um etwa 1 mm pro Jahr. Im Jahre 2000 hätte der Turm danach umstürzen sollen. Heute sorgen schwere Gegengewichte und Seilzüge für das langsame Wiederaufrichten des Turmes. Der Turm diente dem berühmtesten Sohn der Stadt, Galileo Galilei (1564-1642), als Ort seiner Fallstudien, die den Beginn der neuzeitlichen Physik markieren. Die Fallgesetze schufen die Grundlage für die Newtonsche Mechanik, die die Naturwissenschaft revolutionierte.
Von Viareggio aus fahren wir mit der Bahn nach Pisa. Auf dem Campingplatz steht der Wagen gut. Pisa selbst ist nicht gerade eine Schönheit, die nüchternen Mauern am Ufer des Arno legen Zeugnis davon ab. Weltberühmt ist Pisa wegen seines Schiefen Turmes, der zur Zeit wieder weitgehend aufgerichtet wird. Natürlich darf das nur soweit geschehen, dass man den Ort nicht um sein einmaliges Wahrzeichen bringt. Der Turm gehört zu einem Kirchenkomplex, der aus Dom, Turm und Taufkirche besteht. Hinzu kommen noch weitere Museen, die sich um den Platz herum angesammelt haben und die man natürlich auch besichtigen kann. Unter anderem sind hier außergewöhnliche Handschriften alter Messbücher zu besichtigen.
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Der Bau des Doms, der gegen die großen Kathedralen des
Mittelalters eher bescheiden aussieht, wurde im Jahre 1063 begonnen. Er
wurde 1118 geweiht und etwa 40 Jahre später vollendet. Der Dom wurde im
römischen Stil und ganz aus weißem Carrara-Marmor errichtet. Der
Schwemmlandboden unter dem Dom führte im Laufe des Baues zu zahlreichen Problemen, u.a. zum leichten Absinken nach Osten.Mit dem Bau des Glockenturms (Campanile) wurde etwa 100 Jahre nach dem Dom begonnen. Die leicht gebogene Achse des Turmes lässt erahnen, dass sich der Turm bereits zu Bauzeiten geneigt haben muss. Bis zum Aufsetzen des offenen Glockenstuhls vergingen 100 Jahre, in der sich niemand an die Fertigstellung des Turmes wagte. Als «Schiefer Turm von Pisa» (Torre Pendente) wurde er zum Wahrzeichen der Stadt. Bis 1990 konnte man den Turm noch besteigen, dann wurde er für den Zeitraum der Bauarbeiten geschlossen. Bis zu dieser Zeit neigte sich der Turm um etwa 1 mm pro Jahr. Im Jahre 2000 hätte der Turm danach umstürzen sollen. Heute sorgen schwere Gegengewichte und Seilzüge für das langsame Wiederaufrichten des Turmes. Der Turm diente dem berühmtesten Sohn der Stadt, Galileo Galilei (1564-1642), als Ort seiner Fallstudien, die den Beginn der neuzeitlichen Physik markieren. Die Fallgesetze schufen die Grundlage für die Newtonsche Mechanik, die die Naturwissenschaft revolutionierte.
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Pisa hat eine sehenswerte, aber nicht gerade umwerfende Altstadt mit
einer Reihe weiterer interessanter Gebäude zu bieten, die heute zum
Teil zur Universität gehören. Eine weitere Kuriosität sind die
Pferdefuhrwerke, mit denen sich Touristen durch die Stadt karren lassen
können. Pisa war zur Zeiten der Römer bereits eine bedeutende
Hafenstadt, die
später zur mächtigsten Seerepublik Italiens aufstieg. 1063 besiegte der
mit den Normannen verbündetet Stadtstaat die Sarazenen (Araber) bei
Messina und Palermo. Danach dehnte Pisa seinen Einfluss über das
gesamte wesentliche Mittelmeer aus. Der Handel und Kreuzzüge bescherten
der Stadt einen immensen
Reichtum. Aus jener
Zeit stammt auch das Domviertel. Im Jahre 1284 wurde die Flotte
von den Genuesen bei Livorno vernichtend geschlagen, womit das Ende der
Großmacht Pisa besiegelt war. Zudem verlor Pisa seine Bedeutung als
Handelsstadt durch die Verlandung des
Hafens und liegt heute etwa 10 km landeinwärts.