Col d'Izoard

Ein kal­ter Wind auf 2360 m Hö­he

«... Wir wer­den in ster­nen­kla­ren Näch­ten vor dem Zelt sit­zen, über Frau­en und über die Welt re­den und da­nach halb er­fro­ren in die Schlaf­sä­cke krie­chen. Der letz­te Kaf­fee kurz vor Mit­ter­nacht wird uns in ei­nen tod­ähn­li­chen Schlaf fal­len las­sen. Und am Mor­gen da­nach wird mei­ne Zun­ge vom Ta­bak bren­nen und mei­ne Stim­me nach Rauch klin­gen.» 
Auffahrt zum Col d'Izoard*
Aber das al­lein be­schreibt die Tour auch nicht voll­stän­dig, so wie man kaum be­schrei­ben kann, was man haut­nah und wirk­lich er­lebt:
Am ers­ten Tag stel­len wir den Wa­gen auf dem Cam­ping­platz an der D 38 zwi­schen Ey­gliers und St. Clé­ment ab, wo wir spä­ter auch über­nach­ten wer­den. Wir pa­cken die Rä­der und fah­ren über den Mont Dau­phin nach la Font d'Ey­gliers und von dort durch die Schluch­ten des Guil nach Guil­le­stre, wo wir die Auf­fahrt zum Col d'Izoard wäh­len. Passhöhe des Col d'Izoard (2360 m)Da es we­gen un­se­rer An­rei­se be­reits et­was spä­ter ist, er­rei­chen wir an die­sem Abend die Pass­hö­he nicht mehr, son­dern wir zel­ten auf ei­nem «Cam­ping a la fer­me» in Ar­vieux. Bis Mit­ter­nacht ver­nich­ten wir Ta­bak und Wein - erst die Käl­te die­ser glas­kla­ren Spät­som­mer­nacht treibt uns in die Schlaf­sä­cke.
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Am nächs­ten Mor­gen ver­las­sen wir in al­ler Frü­he un­ser Quar­tier auf 1600 m Hö­he. Lei­der macht das Wet­ter wie­der ei­nen klei­nen Schlen­ker, so dass wir bei kal­tem Wind ge­ra­de noch ein Fo­to auf dem Pass zu stan­de brin­gen.  Bei Villar-St. PancraceWir fah­ren bis zum Ré­fu­ge Na­po­léon und es­sen ei­ne Sup­pe. Da­nach rücken wir vor das Ka­min­feu­er, das hin­ter ei­ner Glas­schei­be ei­ne woh­li­ge Wär­me ver­brei­tet. Jörg liest - und ich schrei­be ei­nen denk­wür­di­gen Brief. Erst am spä­ten Nach­mit­tag fah­ren wir auf nas­ser Stra­ße in Rich­tung Briançon, wo wir in dem klei­nen Ort Vil­lar-St. Pan­crace in ei­ner Art Gîte d'Etap­pe ab­stei­gen, was et­wa ei­ner pri­va­ten JH ent­spre­chen wür­de.