Serre Chevalier
Ein Fazit
Überhaupt den Col du Lautaret überschritten zu haben ist sensationell!
Les Deux Alpes ist weit entfernt, aber bis nach Serre Chevalier fährt man auch unter guten
Bedingungen eineinhalb Stunden länger. Die Passstraße ist gut ausgebaut und es gibt Abschnitte, auf denen
man Bummelanten gefahrlos überholen kann. Dass man bis le Monêtier les Bains 600 Höhenmeter absteigen
muss, fällt nicht weiter auf, da der Pass hier nicht besonders steil ist.
Dahinter treffen wir auf eine ganz neue Welt, ein Skigebiet ohne Föhn, ausgerichtet nach Norden und an
allen wichtigen Punkten mit modernen Beförderungsanlagen versehen. Daneben gibt es noch spannende Details
wie die Zugangssteuerung an einem Schlepplift der ältest möglichen Bauart oder das von Festungen geprägte
Stadtbild von Briançon. Mit knapp 2800 m am höchsten Punkt trifft man trotz der großen Höhe
der Talorte auf hinreichend lange Abfahrten und mit über 125 abwechslungsreichen Pistenkilometern auf
ein großes Skigebiet. Wir benötigen volle vier Tage um es praktisch komplett abzufahren.
Zahlreiche Hütten sorgen tagsüber für die Verpflegung.
Dass rote Pisten meist recht steil sind und schwarze nur als Buckelpisten überzeugen können, lassen wir
gelten. Am meisten Spannung baut sich im Gebiet von le Monêtier les Bains auf, wo die schwarze Tabuc
schwarz ist und die Buckel der Cibouit im Abendlicht eindrucksvoll leuchten. Zudem ist das Teilgebiet
gegen Pistenschluss weniger frequentiert als die Abfahrten um Villeneuve und Chantemerle.
Das Panorama ist für die großen Höhen normal, nicht herausragend. Um den fast 4000 m hohen Pelvoux zu
Gesicht zu bekommen, muss man einen bestimmten Aussichtspunkt anfahren. La Meije liegt durch höhere
Bergketten, die dreieinhalbtausend Meter erreichen, verdeckt. Offen ist die Sicht vor allem in Richtung
Italien. Mit einem starken Teleobjektiv fotografiert ist der Col du Montgenèvre und der Übergang nach
Sestriere, Monte Fraiteve, zum Greifen nah. Das werden wir uns einige Tag später zu Nutze
machen und dort Ski fahren. Dazwischen liegt noch ein erlebnisreicher Kurzurlaub am
Col de Vars.
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