Tal total
Die zweite Hälfte der Rundfahrt: Von Bingen nach Koblenz
Laut Lokalpresse und rheingau.de findet die Veranstaltung in 2020 und 2021 nicht statt. Was danach passiert, ist offen.
Wir erreichen Rüdesheim nach drei Stunden und verlassen die Fähre in Bingen gegen 12 Uhr. Eine imposante Schlange von Radfahrern wartet auf den Kahn, der in Richtung Rüdesheim deutlich stärker frequentiert ist. Wir machen aus familiären Gründen einen Abstecher auf die Höhen über Bingen, der uns zwar insgesamt nur 10 zusätzliche Kilometer beschert aber über 200 Höhenmeter. Kaum zwei Stunden später sind wir wieder zurück im Tal und hecheln nach Norden.Ein Satz für die Fotografen unter den Radfahrern. Wenn man auf der Rheinstrecke fotografieren möchte, empfiehlt es sich, die Sonne im Auge zu behalten. Da der Rhein zwischen Bingen und Koblenz, von einigen spektakulären Schleifen abgesehen, in Süd-Nord-Richtung fließt, fährt man bei gutem Wetter am Vormittag auf dem rechten (Ost-)Ufer und am Nachmittag auf dem linken. Aber trotz dieser Maßnahme gibt es Tage, an denen der Himmel einfach nicht blau werden will ...
Hatte ich mich bei der Radtour mit den Kindern noch über die Abschnitte auf dem linken Ufer nahe der Lorelei beklagt, die man auf der Straße fahren muss, so treffen wir in diesem Jahr auf eine Baustelle, die den Radweg schließen soll. Damit wäre eine der engsten und unangenehmsten Passagen auf dem linken Rheinufer Geschichte. Auf dieser Tour stört die Baustelle zwar den regen Radverkehr, aber die Aussicht auf einen durchgehenden Radweg versöhnt!
Wir haben die Lorelei zum zweiten Mal passiert und sind wieder in Sankt Goar. Hätten wir nicht den Abstecher nach Weiler gemacht, so wären wir sicherlich in Bacharach zur Burg Stahleck hinaufgefahren, 16% Steigung, wenn ich mich recht erinnere, um vom Burghof aus Bilder zu machen. Denn diese Burg, die heute eine Jugendherberge ist, nimmt eine traumhafte Lage in einem Rheinknie ein. Und so kann man in einem Winkel von etwa 90° zwei Stromrichtungen überblicken, was vor allem am Abend sehr romantisch ist.
Ich hatte den Abstecher bei Bingen geplant, um nicht bereits gegen 16 Uhr in Koblenz zurück zu sein. Aber Sebastian jagt weiterhin mit Tempo 30 in Richtung in Richtung Norden. Eine Apfelschörle in St. Goar, ein Bild von der nun voll belegten Fähre «Stadt Boppard» und der Kauf einer Flasche Wasser in Rhens ist alles, was wir an Pausen akzeptieren, sowie die Zeit, die ich brauche, um das Bild von der Marksburg zu machen, die sich malerisch über dem Kirchturm von Niederspay erhebt. Gegen 16:30 Uhr stoppen wir die Tageskilometerzähler am VW-Bus in Koblenz.