Salz­bur­ger Sport­welt

Ski Ama­dé im Ja­nu­ar 1994 und 2018

Ski Amadé - Logo 19941994: Ich er­in­ne­re mich noch dar­an, als sei es heu­te, da ich mei­nem ers­ten Ski­ur­laub ent­ge­gen­fuhr. Der Schau­platz: Die «Sport­welt Ama­dé» im Salz­bur­ger Land. Dass auf deut­scher Sei­te der Al­pen kein Schnee lag, gab mir die Hoff­nung, dass der Schnee auch dort be­reits ab­ge­taut sei. Aber hin­ter je­dem Tun­nel, durch den wir dem Ski­ge­biet nä­her ka­men, lag der Schnee hö­her und hö­her und hö­her - und so blieb mir am En­de kei­ne an­de­re Wahl, als es dann doch zu ver­su­chen.

Ski
Amadé - Flachau, Hang der LeidenIch hat­te ei­nen gu­ten Leh­rer, Hans W. Mayer vom Ski­club Bin­gen, bei dem ich mich an die­ser Stel­le (und mit die­sen Sei­ten) noch ein­mal be­dan­ken möch­te, vor al­lem da­für, dass er es sich auf die Fah­ne ge­schrie­ben hat­te, mir das Ski fah­ren bei­zu­brin­gen: «Tho­mas, in zwei Ta­gen fährst Du Ski!»

Was ha­be ich Hans ver­flucht, als ich am ers­ten Nach­mit­tag nach Fla­chau zu­rück­fah­ren und in ei­nem gra­nu­lat­ar­ti­gen Kunst­schnee mit par­al­le­len Ski Kur­ven dre­hen soll­te: "Wir rut­schen um die Kur­ve, wir ge­wöh­nen uns den Schnee­pflug erst gar nicht an!" - Nie wie­der war ich so nass, auch nicht in der Sau­na.

Ski Amadé - Zauchensee, am TauernkarAl­te, ka­put­te, ge­lie­he­ne Ski wa­ren mit Schuld dar­an, dass ich ge­gen En­de des zwei­ten Ta­ges aus vol­ler Fahrt mit der Brust auf die stein­har­te Pis­te schlug. Ein ¾ Jahr lang wür­de ich Zau­chen­see bei je­dem At­men­zug spü­ren. Aber ich hat­te mir nichts ge­bro­chen, au­ßer Rip­pen viel­leicht, und als ich am drit­ten Tag die ers­ten ro­ten Pis­ten im tie­fen Sulz­schnee fah­ren konn­te, war es mir so­gar mög­lich, die aku­ten Schmer­zen für ei­nen Au­gen­blick zu ver­ges­sen.

Ski Amadé - Skiausrüstung 2018Un­ver­ges­sen auch die Ski-Schnit­zel­jagd am letz­ten Tag der Rei­se, bei der wir als Paa­re auf uns al­lein ge­stellt in schwe­rem Schnee­fall Buch­sta­ben an Lift­sta­tio­nen ein­sam­meln und zu ei­nem Lö­sungs­wort zu­sam­men­set­zen muss­ten. Dass es sich von ei­nem leicht zu er­ra­ten­den Wort nur in zwei Buch­sta­ben un­ter­schied, die an den äu­ßers­ten Lif­ten an­ge­bracht wa­ren, hat­ten die Ini­tia­to­ren si­cher nicht ge­plant. Und so wa­ren mei­ne Frau und ich die ein­zi­gen, die am En­de al­le Sta­tio­nen an­ge­fah­ren hat­ten und das rich­ti­ge Lö­sungs­wort prä­sen­tie­ren konn­ten: Mo­ti­va­ti­on und Ach­tungs­er­folg zu­gleich.

Heu­te fah­re ich Ski und Snow­board et­wa gleich gut. Ge­schich­ten von 120 km an ei­nem ein­zi­gen Tag und Pis­ten wie le Tun­nel, Tan­negg, den Schind­ler­schar­ten, Gen­tia­nes-Tor­tin, Mont Gélé, Mont Fort, Trift­ji oder Stock­horn le­gen Zeug­nis da­von ab. Es gibt im­mer Sport­ler, die schnel­ler sind, aber ich kann sa­gen, dass ich das, was ich ler­nen soll­te, ge­lernt ha­be. Mehr wird im Le­ben nicht ver­langt!