la Plagne

Ei­ne fran­zö­si­sche Ski­sta­ti­on

la Plagne Die Ei­nen ver­bin­den mit dem Aus­druck «fran­zö­si­sche Ski­sta­ti­on» ei­nen Be­griff, der je­des Jahr aufs Neue ein hei­ßer Kan­di­dat für das Un­wort des Jah­res sein könn­te, so wie «Kin­des­wohl», «Kanz­ler­freund», «Mer­ce­des­fah­rer» und «ei­gent­lich». Die An­de­ren se­hen es so, wie es ist: «Ski fah­ren oh­ne En­de». Und wenn ei­ne Sta­tion die­sem Be­griff al­le Eh­re macht, dann ist das la Plagne, ob­gleich weit ab­ge­schla­gen von den noch we­sent­lich grö­ße­ren Trois Vallées, de­ren öst­lichs­tes Tal, Cour­che­vel­le, man von der Ab­fahrt nach Cham­pa­gny in der Fer­ne lie­gen se­hen kann.
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Im­mer­hin ver­brin­gen wir vier von sechs Ski­ta­gen in die­sem Ge­biet, ob­gleich wir auf der Sei­te von Les Arcs woh­nen, wenn auch di­rekt am Va­noise Ex­press. Die Grün­de für un­se­re Orts­wahl lie­gen in der Grö­ße der bei­den Teil­ge­bie­te und den Fahr­zei­ten, die nö­tig sind, um die Ver­bin­dungs­gon­del zu er­rei­chen. Und si­cher ha­ben uns auch die zu Be­ginn der Rei­se schlech­ten Schnee­ver­hält­nis­se da­zu be­wo­gen, da die un­gleich span­nen­de­ren Ab­fahr­ten von Les Arcs nicht zu be­fah­ren sind.
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Es gibt durch­aus ge­wich­ti­ge Grün­de, sich mit Ski­sta­tio­nen à la Plagne kri­tisch aus­ein­an­der­zu­set­zen, die ja im­mer noch im Wach­sen be­grif­fen sind und in de­nen man auf re­ge Bautä­tig­keit trifft. Denn wer vor den für al­pi­ne Ver­hält­nis­se gi­gan­ti­schen Bau­blö­cken aus Be­ton steht, der glaubt sei­nen Au­gen nicht zu trau­en. An­de­rer­seits las­sen sich so gro­ße Ski­ge­bie­te na­tür­lich nur wirt­schaft­lich nut­zen, wenn sie von mög­lichst vie­len Gäs­ten be­fah­ren wer­den, was gro­ße Ka­pa­zi­tä­ten des Gast­ge­wer­bes vor­aus­setzt.
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An­ders als in Ös­ter­reich oder der Schweiz fin­det man hier oben kei­ne Ein­hei­mi­schen, au­ßer im Gast­ge­wer­be. Die In­fra­struk­tur wird voll­stän­dig aus dem Tal un­ter­hal­ten. Es gibt im Gel­tungs­be­reich des Pa­ra­dis­ki­pas­ses auch, au­ßer viel­leicht mit Cham­pa­gny, Lan­dry und Bourg St. Mau­ri­ce, kei­ne Talor­te, die nen­nens­wert zur Ver­sor­gung mit Gäs­te­bet­ten bei­tra­gen.
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Wem dar­an ge­le­gen ist, die Skier von der Pis­te zur Un­ter­kunft we­ni­ger als 50 Me­ter zu tra­gen, der kommt um die hoch­ge­le­ge­nen Or­te oh­ne­hin nicht um­hin, wo­bei wir uns für Bel­le Plagne ent­schei­den wür­den, das zwar auch nicht ge­ra­de ein sa­voy­i­sches Berg­dorf ist, das aber zu­min­dest so an die Flan­ken der Hü­gel an­ge­lehnt ist, dass hier Hö­he durch die land­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se ent­steht und nicht durch «in den Him­mel ra­gen­de» Hoch­häu­ser.