Sankt Moritz
Eine Region für jede Wintersportart
Sankt Moritz hat gegenüber anderen Wintersportregionen der Alpen einen Grad an Angebotsvielfalt erreicht, der unübertroffen ist. Die Zahl der Geschäfte mit exklusiven Marken (Zielgruppe Frauen) ist ebenso beeindruckend wie die Zahl der Winterwanderwege, die denen, die nicht Ski fahren, Möglichkeiten zwischen Wandern und Flanieren bieten. Nun könnte man trefflich darüber streiten, ob es unbedingt auch noch eine Gourmetwoche sein muss, die das Angebot komplettiert, aber diejenigen, die deshalb kommen, belegen die teueren Hotels und halten sich auch meist dort auf oder fahren ihre Maserati im Kreis durch den Ort, stören also in keiner Weise auf der Piste. Und diejenigen Feinschmecker oder Autoliebhaber, die tagsüber Ski fahren, sind meist so gute Fahrer, dass sie auch wieder nicht stören, sondern dazu beitragen, dass wir das Gebiet als das mit dem besten durchschnittlichen Fahrvermögen aller Skigebiete in Erinnerung behalten werden.
Das fast völlige Fehlen blauer Pisten im Liftplan kann auf Arroganz der Betreiber oder auf einen hohen Schwierigkeitsgrad schließen lassen. In St. Moritz ist wohl eher Letzteres der Fall. Daher wäre es völlig falsch anzunehmen, dass das Alpinskigebiet hinter den anderen Sportarten zurückstehen würde, auch wenn Langlauf hier, nicht zuletzt bedingt durch die großen Freiflächen der zugefrorenen Seen, einen sehr, sehr hohen Stellenwert hat. In der Woche, in der wir vor Ort sind, wird die FIS sowohl Abfahrt, Kombination als auch Super-G der Damen durchführen, die Reiter einen Wettbewerb in St. Moritz Bad haben, bei denen sich Skifahrer von Pferden ziehen lassen, die, anders als auf dem Bild, ohne Reiter daher kommen. Am Ende treffen dann auch noch die Polospieler ein, die ihre Wettkämpfe hier auf Eis durchführen.