Hochgurgl/Obergurgl
Das Skigebiet am Ende des Ötztals
Weit hinten im Ötztal noch jenseits des Venter Tals und an der Auffahrt
zum Timmelsjoch, liegen die beiden Skigebiete von Hochgurgl
und Obergurgl, benannt nach ihren Talorten. Dabei ist Hochgurgl
alles andere als ein Ort im Tal. Auf einer Höhe von etwa 2150 m
befindet sich eine Ansammlung von Hotels, einem französischen Retortenort
nicht unähnlich, die über die Mittelstation der Hochgurglbahn an den
Skizirkus angeschlossen sind.
Die Gurglzwillinge werben wohl nicht zuletzt wegen der nach Norden
orientierten Pisten in großer Höhe mit einer unübertroffenen
Schneesicherheit, denn das Skigebiet dehnt sich zwischen 1800 m an
der Hochgurglbahn bis zu 3000 m am Wurmkogl aus, wobei
praktisch alle Abfahrten oberhalb von 2000 m liegen. Nach Angaben der
Bergbahnen sind die Pisten bis zur höchsten Höhe hinauf beschneibar. Auch
in extrem schneearmen Wintern soll man hier noch fahren können. Dabei ist
kein Gletscher im Spiel.
2023 sind wir in so einem «schneearmen Winter» unterwegs. Nichts ist
befahrbar, was nicht beschneibar ist. So bleiben die beiden Schlepplifte
am Wurmkogel noch bis weit in den März hinein geschlossen, während die
Pisten in einem erfreulich guten Zustand sind. Das gilt auch für die
Talabfahrten, von denen nur die zur Festkogelbahn merklich
vereist ist. Unser Kriterium: Wenn die ersten Steine auf der Piste
auftauchen, reicht der Schnee nicht mehr für ein sorgenfreies Dasein
auf der Piste.
2006 hatte ich einen Aufenthalt in Sölden
dazu genutzt, um der Verwandschaft, die sich in Obergurgl einquartiert
hatte, einen Besuch abzustatten. Es war einer der wenigen richtig
schönen Tagen jener Reise, angekündigt vom Wetterbericht, der damals
noch wesentlich ungenauer war als heute, und bestätigt durch den Blick
aus dem Fenster. Heute hat sich im Skigebiet viel getan, auch wenn die
Achsen und damit die Pisten immer noch dieselben sind.
Beide Gebietsteile verfügen über zahlreiche blaue Pisten, was auch
Anfängern Abwechslung verspricht. Das Gesamtskigebiet von Gurgl
wird durch den «Top Express» auf der Höhe zusammengehalten. Sollte
er ausfallen oder wegen Wind nicht laufen, ist es ein Leichtes, zur
Talstation abzufahren und mit dem Bus, der, Stand 2023, alle 10 Minuten
verkehrt, ins Nachbargebiet zu wechseln. Die Busse fahren mit gleicher
Frequenz nach Sölden. Der 3-Tage-Skipass berechtigt bereits zum Besuch
aller Skigebiete im Ötztal, der 6-Tage-Skipass auch zum Eintritt in das
«Top Mountain Motorcycle Museum» und in die James Bond Erlebniswelt
«007 ELEMENTS» auf dem Gaislachkogl.