GPS Navigation
Allgemeines zur Positionsbestimmung mittels GPS
Seit die Amerikaner die genauen Bahndaten (precise ephemeries) der GPS-Satelliten zur zivilen Nutzung freigegeben haben, lassen sich mit GPS-Messungen hoch genaue Standortkoordinaten ermitteln. Korrigiert um auf festen Standpunkten ständig erfassten, atmoshärischen Störungen lassen sich mit speziellen GPS Empfängern letztlich Genauigkeiten erzielen, die zur Koordinatenbestimmung im amtlichen Vermessungswesen ausreichen und schon heute vielfach das Messband ersetzen. Über das Korrekturprogramm SAPOS informiert das Referat 7 des Regierungspräsidenten in Köln (das frühere Landesvermessungsamt NRW).
Daneben haben sich Handgeräte verschiedener Hersteller etabliert, die den Anspruch erheben, in Größe und Gewicht mit Mobiltelefonen zu konkurrieren und dabei eine Genauigkeit von etwa 15 Metern zu erreichen. So ist der hier abgebildete GPS Empfänger HOULX GPSport 245, der leicht an einem Fahrradlenker montiert werden kann, nur 8 cm lang und 70 g schwer. Diese Geräte haben ein neues Hobby begründet, das Geo-Caching, eine Art «Schatzsuche» nach Koordinaten. Man kann sie aber auch umgekehrt dazu benutzen, Wegstrecken aufzuzeichnen, die man auf Skiern, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt hat, um die Daten in ein grafisches System zu importieren. Das bekannteste dieser Systeme dürfte der Google EarthTM-Kartenservice sein.
Die Genauigkeit der Handgeräte ist so bemessen, dass sie mit der Genauigkeit einer Karte in etwa übereinstimmt. Legt man eine Kartier- und Abgreifgenauigkeit von zwei Zehntelmillimeter zugrunde, so lassen sich Koordinaten aus der topografischen Karte 1:25000 (TK 25) auf etwa 5 Meter abgreifen, aus der TK 50 auf etwa 10 Meter. Hinzu kommt in Gebieten mit dichter Punktlage eine Ungenauigkeit der Karte, die aus der Generalisierung resultiert. Die Genauigkeit der kleinen GPS Empfänger reicht daher für gewöhnliche Anwendungen vollkommen aus. Bei Luftbildern kommt hinzu, dass vom Abbildungsfehler der Luftbildkamera, über die vielen verschiedenen Koordinatensysteme, die hier im Spiel sind, bis hin zum Fehler im Höhenmodell, das der Entzerrung der mittels Zentralprojektion aufgenommenen Fotos dient, so ziemlich jeder erdenkliche Einfluss auf das Ergebnis anzutreffen ist. Je mehr man von der Komplexität der Materie weiß, umso erstaunlicher erscheint es, dass der Leinpfad am Rhein tatsächlich «nur» um eine Spurbreite von 5 Metern von den Ergebnissen der GPS Aufzeichnung verfehlt wird.