Côte d'Azur

Ca­bas­son Pla­ge, Sen­tier Lit­to­ral, Fort de Bré­gan­çon

Cabasson, Strand mit Brandresten «Nach dem Feu­er kommt das Was­ser», könn­te man mei­nen. An ei­nem Vor­mit­tag pras­selt der Re­gen mit sol­cher Wucht, dass er uns zum Rück­zug in den Bus zwingt. Der Bo­den scheint weg­zu­sch­wim­men. Die Son­nen­dä­cher des Camp du Do­maine, neu, sehr groß, aber nicht was­ser­fest, las­sen den Re­gen fast un­ge­hin­dert durch. Als ich am nächs­ten Mor­gen Was­ser­ski fah­ren will, wer­de ich zum Start im Boot vor die Bucht ge­bracht und dort spä­ter wie­der auf­ge­nom­men. Das Was­ser ist in strand­nä­he ein­fach zu schmut­zig.

Cabasson, Strand mit Brandresten Da­nach tref­fen wir ei­ne Freun­din, die uns im Au­to mit­nimmt nach Ca­bas­son. Wir par­ken für (nur noch) 6 Eu­ro am Strand und wan­dern zu­nächst in Rich­tung Fort de Bré­gan­çon, dem Som­mer­sitz des fran­zö­si­schen Prä­si­den­ten. Am gut ge­schütz­ten Tor zur Fes­tung be­ginnt der Küs­ten­wan­der­weg zu­rück nach le La­van­dou, der aber schon seit Ewig­kei­ten ge­sperrt ist. Der Vor­mit­tag ist grau und we­nig ein­la­dend und die Bil­der tau­gen we­nig.

An die­sem spe­zi­el­len Punkt zeigt sich dann das gan­ze Aus­maß des Re­gens vom Vor­tag: Der Russ der ver­brann­ten Wäl­der ist ins Meer ge­spült und dann in die­sen Teil der Bucht ge­trie­ben wor­den. Ar­bei­ter, die Schil­der mit «Ba­den ver­bo­ten» auf­stel­len, kom­men­tie­ren das als «Öl­pest». Und ge­nau so sieht es aus.

Cabasson, Sentier littoral Der Fran­zo­se be­zeich­net Küs­ten­wan­der­we­ge als «sen­tier lit­to­ral» und schil­dert sie folg­lich auch so aus. Am Strand von Ca­bas­son wird die Ver­bin­dung mit la Lon­de durch ei­nen mas­si­ven Mei­len­stein si­gna­li­siert. Der Weg ist stei­nig aber oh­ne nen­nes­wer­te Schwie­rig­kei­ten be­geh­bar. Fes­tes Schuh­werk ist an­ge­sagt, bei ent­spre­chen­der Tritt­si­cher­heit rei­chen Turn­schu­he aus. Zu­dem sind stei­le Pas­sa­gen durch Trep­pen­stu­fen ent­schärft.

Cabasson, Sentier littoral Der Weg ent­lang der Küs­te führt den Wan­de­rer zu ver­schie­de­nen Strän­den. Wir lau­fen (oh­ne Pau­sen) ei­nen 1½ km lan­gen Ab­schnitt in deut­lich mehr als ei­ner Stun­de. We­gen der Fels­klet­te­rei be­wegt man sich nur vor­sich­tig vor­wärts. Zu­dem muss man am An­fang und En­de durch ei­nen Zuf­luss wa­ten. Der be­son­de­re Reiz des We­ges liegt dar­in, dass man im­mer wie­der auf klei­ne, ver­steckt ge­le­ge­ne Sand­strän­de trifft, an de­nen Nackt­ba­den al­ler­dings aus­drück­lich un­ter­sagt ist. Wir bre­chen un­se­re klei­ne Tour auf hal­b­em Weg ab. Bis zu un­se­rem ur­sprüng­li­chen Ziel, dem Pla­ge de l'Es­ta­gnol, hät­ten wir wei­te­re 30-40 Mi­nu­ten lau­fen müs­sen. Der Strand wird vom Syn­di­cat d'Ini­tia­ti­ve wie folgt be­wor­ben: «Une des plus bel­les pla­ges de sa­ble blanc de la Mé­di­ter­ra­née».

Cabasson, Fort de Brégançon Das Fort de Bré­gan­çon lässt sich am bes­ten vom Küs­ten­wan­der­weg aus fo­to­gra­fie­ren, weil dort ei­ner­seits am Nach­mit­tag die Son­ne güns­tig steht, an­de­rer­seits die Per­spek­ti­ve ei­nen Blick auf die Ge­samt­an­la­ge mit ih­ren stei­len Auf­fahr­ten bie­tet und die In­sel­la­ge deut­lich wird. We­gen der Ent­fer­nung vom Fort emp­feh­len sich Auf­nah­men mit dem Te­le­ob­jek­tiv. Ei­ne Mo­le bin­det die In­sel ans Fest­land an. Be­sich­ti­gun­gen sind mög­lich und kön­nen on­line ge­bucht wer­den.

Cabasson, Sentier littoral Ca­bas­son Pla­ge gilt als Ge­heim­tipp und wird auch von vie­len Gäs­ten des Camp du Do­maine an­ge­fah­ren, von de­nen sich die we­nigs­ten auf den Wan­der­weg be­ge­ben dürf­ten. Was an die­sem schma­len und nicht be­son­ders brei­ten Strand so groß­ar­tig sein soll, er­schließt sich mir nicht. Zu­dem muss man sich ins Au­to set­zen und zahlt in der Haupt­sai­son et­wa 10 Eu­ro Park­ge­büh­ren. Bei Ost­wind liegt der Strand im Wind­schat­ten der Ber­ge, das muss man ihm zu­gu­te hal­ten.

La Londe, Strand Wir be­schlie­ßen den Tag in la Lon­de, das ei­nen an­sehn­li­chen Yacht­ha­fen hat, ei­ni­ge hun­dert Me­ter von klei­nen Zen­trum ent­fernt, uns aber we­der am Ha­fen noch hin­sicht­lich des Strands über­zeu­gen kann. Zu­vor ha­ben wir ver­sucht, den Strand von Es­ta­gnol an­zu­fah­ren, aber 10 Eu­ro Park­ge­büh­ren in der Ne­ben­sai­son war uns das dann doch nicht wert. Selbst wer mit dem Fahr­rad an­reist, muss noch 1 Eu­ro be­zah­len. Ein Skan­dal! Wir in­ves­tie­ren das ge­spar­te Geld lie­ber in großes Eis im Hörn­chen und ma­chen ei­nen Bum­mel auf der Ha­fen­mo­le.