«Zeig' mal auf der Kar­te, wo wir sind!»

Der vier­te Tag der Rad­tour von Düs­sel­dorf nach Le Tré­port

Radtour nach le TréportKar­ten­un­ter­la­gen sind für den Ver­mes­sungs­in­ge­nieur, wenn er (rad-)wan­dert (tech­nisch ge­se­hen) nicht an­ders als für je­den an­de­ren Wan­de­rer auch. Aber wer ein­mal Kar­ten selbst ge­zeich­net hat oder die Grund­zü­ge der Ge­ne­ra­li­sie­rung von Kar­ten für das Ex­amen ler­nen muss­te, der schaut schon zwei­mal auf die Kar­te, be­vor er nach ihr greift und sie kauft. Wer sich mit dem Fahr­rad ver­fährt, der tut dies mit grö­ße­rem Schmerz als der Au­to­fah­rer.
Radtour nach Le Tréport*
Da­her gilt streng fol­gen­de Aus­sa­ge: «Der Rad­fah­rer stellt ho­he An­for­de­run­gen an die Ge­nau­ig­keit ei­ner Kar­te.» Aber was will uns das hei­ßen? Was ist ei­ne ge­naue Kar­te? Was lässt sich über­haupt sinn­voll als Kar­te ein­set­zen?
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Die Mach­art to­po­gra­fi­scher Kar­ten, und da­von re­den wir hier, un­ter­lie­gen dem Zeit­ge­schmack. Ich wer­de die Dis­kus­si­on mit mei­nem Kar­to­gra­fie­pro­fes­sor in der münd­li­chen Di­plom­prü­fung nicht ver­ges­sen, der mich da­zu brin­gen woll­te zu sa­gen, dass Kar­ten im Au­ßen­be­reich, al­so au­ßer­halb dicht be­bau­ter Ge­bie­te, zu vie­le De­tails zei­gen und da­her stär­ker zu ge­ne­ra­li­sie­ren sei­en. Ich konn­te die No­te 1 ret­ten, in­dem ich be­haup­te­te, das An­lie­gen zu wür­di­gen, aber, so­zu­sa­gen als Min­der­hei­ten­vo­tum, ins Pro­to­koll auf­neh­men ließ, dass man als Wan­de­rer und Rad­fah­rer sehr wohl Radtour nach Le Tréportdie gro­ße In­for­ma­ti­ons­fül­le ge­ra­de im frei­en Raum schät­zen wür­de. Bit­ter für mich: Be­reits die nächs­te Aus­ga­be der 1:100000 (TK 100) des Lan­des­ver­mes­sungs­amts NRW, um die­se ging es auch in der Prü­fung, war für mei­ne Be­dürf­nis­se so stark ge­ne­ra­li­siert, dass sie stre­cken­wei­se un­brauch­bar war.
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«Zum Rad­fah­ren nimmt man ei­ne Kar­te im Maß­stab 1:100000», be­haup­tet die Da­me, die ich in ei­ner re­nom­mier­ten bon­ner Buch­hand­lung nach Kar­ten Radtour nach Le Tréportfür Bel­gi­en fra­ge. «Ja.», ant­wor­te ich: «Aber ich will das Fahr­rad fah­ren und nicht schie­ben!». Und so grei­fe ich zur 1:200000 von Mi­che­lin, ei­ner Kar­te, die ich auf meh­re­ren Tau­send Rad­ki­lo­me­tern schät­zen ge­lernt ha­be, und die es seit Ein­füh­rung der in kei­ner Wei­se bes­se­ren 1:175000, ein Tri­but an Al­ter und Blind­heit, so jetzt nicht mehr ge­ben wird. Die Car­te Mi­che­lin 1:200000 be­stach durch ihr wun­der­ba­res Ver­hält­nis von Grö­ße, Preis und Leis­tung, ver­gli­chen mit deut­schen Kar­ten, und durch (für Rad­fah­rer wich­tig) sehr gu­te Hö­hen­in­for­ma­tio­nen.