Die Rad­tour zum La­go Mag­gio­re

Von Chur nach Ro­mans­horn

13. Tag: Chur - Ro­mans­horn, 113 km.

Früh­stück um 730. Wir bre­chen wie­der früh auf und er­rei­chen Lan­d­quart nach ei­ner Stre­cke von et­wa 12 km, die Land­stra­ße folgt der Au­to­bahn. Nicht sehr reiz­voll. Bis Mai­en­feld mer­ken wir nur we­nig von der Bahn, ei­ne gut aus­ge­bau­te Allée führt zu die­sem wirk­lich ro­man­ti­schen Ort. Wir rich­ten uns auf ei­ne gu­te Stei­gung von et­wa 400 Hö­hen­me­tern1 ein. Lago Maggiore 1983 - Maienfeld Von St. Lu­zi­steig geht es an ei­nem al­ten Fort vor­bei, das Schwei­zer Heer übt dort am We­ge (wie so oft). In schnel­ler Fahrt geht es wie­der ins Tal hin­ab nach Bal­zers. Die Bun­des­s­tra­ße pas­siert hier die Gren­ze nach Liech­ten­stein, das von der Schweiz mit­be­treut wird. We­nig spä­ter er­scheint Va­duz, dann Schaan, wo wir Kaf­fee trin­ken. Jetzt ha­ben wir auch für ei­ne Wei­le die gro­ßen Stra­ßen hin­ter uns.

Liech­ten­stein ist ma­le­risch von Ber­gen um­ge­ben und wie je­den Tag ver­wöhnt uns die Son­ne. Ab Rug­gel, wo wir den Rhein über­que­ren, fah­ren wir auf dem Deich bis kurz vor Wid­nau. Der Weg ist für Kfz ge­sperrt und ge­hört uns al­lein. Die Land­schaft ist ge­wal­tig und die Son­ne knallt un­barm­her­zig vom Him­mel. Die schwei­zer Voll­milch ist ein­zig­ar­tig und run­det das Mit­ta­ges­sen ab.

Wir ha­ben Heer­brugg2 pas­siert und sind nun end­gül­tig wie­der an die Haupt­stra­ßen ge­bun­den. Bei Staad ras­ten wir kurz am Bo­den­see (Schmud­dels­ee). Um 1600 sind wir in Ro­mans­horn, wo wir uns Kaf­fee ko­chen und in der JH zu Abend es­sen. Hier tref­fen wir auch zwei deut­sche Fahr­rad­fre­aks wie­der, die wir in der JH Menág­gio ken­nen­ge­lernt ha­ben.


1 Ei­ne über­trie­be­ne An­nah­me, wie sich her­aus­stel­len wird. Es ist we­ni­ger als die Hälf­te.

2 Zu Heer­brugg hät­te ich ei­nen aus­führ­li­che­ren Kom­men­tar er­war­tet. Nicht weil der Ort so groß­ar­tig wä­re, das ist er ge­wiss nicht. Aber zu je­ner Zeit, da die Ge­schich­te auf­ge­schrie­ben wird, ist es die Hei­mat von Wild, ei­nem welt­weit be­kann­ten und an­ge­se­he­nen In­stru­men­ten­bau­er, des­sen op­ti­sche Gerä­te über al­le Gren­zen hin­weg Berühmt­heit er­langt ha­ben. Ein ve­ri­ta­bler Kon­kur­rent von Carl Zeiss, noch heu­te ein zu­ver­läs­si­ger Beglei­ter des Geo­dä­ten. Nach der Über­nah­me der Mehr­heit an Leitz/Wetz­lar durch Wild kam der Na­me «Lei­ca» in die Schweiz und wur­de na­mens­ge­bend für die nach spä­te­rer Auf­tei­lung ei­gen­stän­di­gen Un­ter­neh­mens­tei­le. Der ur­sprüng­li­che Na­me «Lei­ca» aber ist und bleibt un­ge­teilt mit der Ge­burt der ana­lo­gen Klein­bild­fo­to­gra­fie ver­bun­den.